- Industrie und Technik (Briefmarkenserie)
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Industrie und Technik war eine deutsche Dauermarkenserie, die von 1975 bis 1982 erschien und bis etwa 1988 in Gebrauch war. Die Marken erschienen bei der Deutschen Bundespost und bei der Deutschen Bundespost Berlin. Die Berliner Werte unterschieden sich dabei nur durch Schriftzug „Berlin“; Farbe und Wert waren gleich. Auch die Erscheinungsdaten der bundesdeutschen und der dazugehörigen Berliner Ausgaben waren gleich. Die Berliner Marken waren bis zum 31. Dezember 1991 gültig, die bundesdeutschen Ausgaben bis zum 30. Juni 2002.
Die Serie bestand aus jeweils einfarbigen Bogenmarken und umfasste 23 Werte mit 21 verschiedenen Motiven. Die Marken wurden ausschließlich in Bögen zu je 100 Marken, auf weißes fluoreszierendes Postwertzeichenpapier, im Stichtiefdruck in der Bundesdruckerei Berlin gedruckt. Die im Hochformat gedruckten Marken hatten eine Einzelgröße von 23 × 27,32 mm.[1]
Nach dem Ablauf der Amtszeit des Bundespräsidenten Gustav Heinemann und dem Verzicht seines Nachfolgers auf das ihm zugestandene Recht der Abbildung auf einer Dauerserie, dem sich bisher auch alle anderen Amtsnachfolger anschlossen, wurde die Heinemann-Serie ab 1975 durch die Dauerserie „Industrie und Technik“ abgelöst. Mit ihrer großen Zahl an Werten – neben dem Wert von 5 Pfennig gab es von 10 Pfennig bis hin zu 200 Pfennig, mit Ausnahme der Werte zu 90 und 170 Pfennig, jeden möglichen Wert in 10-Pfennig-Schritten – und ihrer großen Auflage von fast 21 Milliarden Stück bei der Deutschen Bundespost und zusätzlich fast 1 Milliarde Berliner Marken, erreichte die Dauerserie eine sehr hohe Verbreitung. Sie wurde ab 1986 schrittweise durch die Serie Frauen der deutschen Geschichte abgelöst.
Inhaltsverzeichnis
Motive
Die Marken zeigen jeweils ein Industrie- oder Technikprodukt oder eine entsprechende Anlage; die Entwürfe stammten von Beat Knoblauch, die Beratung für die graphische Technik erfolgte durch Paul Beer.[1] Stecher der Motive waren: Egon Falz, Hans-Joachim Fuchs, Lothar Lück und Manfred Spiegel. Der Entwurf des Ersttagsstempels stammt gleichfalls von Beat Knoblauch.[1]
Besonderheiten
- Die Marken der zuerst erschienenen Wertstufen kommen auf zwei Papiersorten vor, die entsprechend spezialisierte Sammler aufgrund ihrer Fluoreszenz-Eigenschaften voneinander unterscheiden.[2]
- Erhöhung der Portogebühren zum 1. Januar 1979:
- Durch die Erhöhung des Portos wurde die Serie erstmals ergänzt. Für Standardbriefe (vorher 50 Pf) wurde am 16. November 1978 ein 60-Pf-Wert herausgegeben.[3] Für Päckchen (vorher 200 Pf) wurde am 17. Mai 1979 ein 230-Pf-Wert herausgegeben.[4] Es folgten am 12. Juli 1979 die Werte für 150 und 180 Pf.[5]
- Es wurde 1979 die Ausgabe eines 90-Pf-Wertes erwartet, was jedoch nicht eintrat. Die Michel-Nummern Bund 991 und Berlin 583 wurden dafür freigehalten und wurden dann nie neu vergeben, um nicht alle nachfolgenden Nummern ändern zu müssen. Hingegen wurde in der Serie Burgen und Schlösser am 11. Januar 1979 ein 90-Pf-Wert herausgegeben.
- Erhöhung der Portogebühren zum 1. Juli 1982:
- Die am 16. Juni 1982 erschienenen Werte von 110, 130 und 300 Pf sind Ideen des schon damals tödlich verunglückten Beat Knoblauch, die zeichnerische Entwicklung erfolgte dann durch Reinhold Gerstetter (110), Hans-Joachim Fuchs (130) und Egon Falz (300), allesamt Graphiker der Bundesdruckerei.[6]
- Für die beiden zuletzt am 15. Juli 1982 herausgegebenen Werte standen keine weiteren Entwürfe mehr zur Verfügung. Daher wurden die Motive der 150-Pf-Briefmarke (Löffelbagger) und der 230-Pf-Briefmarke (Flughafen) für die neuen Werte 190 bzw. 250 Pf in anderer Farbgebung erneut verwendet.[7]
Liste der Ausgaben und Motive
Bild Wert in
PfennigBeschreibung Ausgabedatum Auflage
Bund,
BerlinEntwurf,
StecherMi.-Nr.
Bund,
Berlin5 Nachrichtensatellit (Symphonie)[8] 14. November 1975 57.600.000
1.160.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs846
49410 Nahverkehrs-Triebzug ET 420/421[9] 14. August 1975 2.170.000.000
131.000.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs847
49520 Leuchtturm Alte Weser[10] 17. Februar 1976 903.000.000
93.000.000Beat Knoblauch,
Lothar Lück848
49630 Rettungshubschrauber (Bölkow Bo 105)[9] 14. August 1975 1.055.000.000
157.000.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel849
49740 Weltraumlabor Spacelab im Space Shuttle[1] 15. Mai 1975 2.132.000.000
139.000.000Beat Knoblauch,
Egon Falz850
49850 Erdfunkstelle Raisting[1] 15. Mai 1975 4.315.000.000
139.000.000Beat Knoblauch,
Egon Falz851
49960 Röntgengerät[3] 16. November 1978 3.215.000.000
63.500.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel990
58270 Schiffbau[9] 14. August 1975 505.000.000
17.000.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel852
50080 Traktor (Massey Ferguson MF 1200)[11] 15. Oktober 1975 3.190.000.000
59.000.000Beat Knoblauch,
Egon Falz853
501100 Braunkohlenbagger[1] 15. Mai 1975 1.070.000.000
41.000.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel854
502110 Fernsehkamera[6] 16. Juni 1982 123.000.000
11.000.000Reinhold Gerstetter (Idee: Beat Knoblauch),
Egon Falz1134
668120 Anlage zur Styrolherstellung[11] 15. Oktober 1975 117.000.000
8.000.000Beat Knoblauch,
Lothar Lück855
503130 Brauanlage[6] 16. Juni 1982 510.000.000
10.000.000Hans-Joachim Fuchs (Idee: Beat Knoblauch),
Hans-Joachim Fuchs1135
669140 Heizkraftwerk Berlin-Lichterfelde[8] 14. November 1975 196.000.000
11.500.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs856
504150 Löffelbagger[5] 12. Juli 1979 50.000.000
6.000.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel992
584160 Hochofen Rheinhausen[11] 15. Oktober 1975 70.000.000
6.500.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs857
505180 Radlader[5] 12. Juli 1979 69.000.000
6.000.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs993
585190 Löffelbagger (wie 150 Pf)[7] 15. Juli 1982 198.000.000
8.500.000Beat Knoblauch,
Manfred Spiegel1136
670200 Bohrinsel[8] 14. November 1975 374.000.000
17.000.000Beat Knoblauch,
Egon Falz858
506230 Flughafen Frankfurt/Main[4] 17. Mai 1979 80.000.000
7.200.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs994
586250 Flughafen Frankfurt/Main (wie 230 Pf)[7] 15. Juli 1982 185.000.000
10.500.000Beat Knoblauch,
Hans-Joachim Fuchs1137
671300 Magnetschwebebahn (Transrapid)[6] 16. Juni 1982 233.000.000
10.800.000Egon Falz (Idee: Beat Knoblauch),
Egon Falz1138
672500 Radioteleskop Effelsberg[10] 17. Februar 1976 143.000.000
1.390.000Beat Knoblauch,
Lothar Lück859
507Ersttagsblätter
Quellen
- Michel-Katalog Deutschland 2010/2011, Schwaneberger Verlag GmbH (2010), ISBN 978-3-87858-045-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Ersttagsblatt 14/1975.
- ↑ www.berlin-briefmarken.de: Industrie und Technik Berlin (I+T)
- ↑ a b Ersttagsblatt 21/1978.
- ↑ a b Ersttagsblatt 10/1979.
- ↑ a b c Ersttagsblatt 14/1979.
- ↑ a b c d Ersttagsblatt 12/1982.
- ↑ a b c Ersttagsblatt 14/1982.
- ↑ a b c Ersttagsblatt 24/1975.
- ↑ a b c Ersttagsblatt 19/1975.
- ↑ a b Ersttagsblatt 5/1976.
- ↑ a b c Ersttagsblatt 21/1975.
Weblinks
Commons: Serie Industrie und Technik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.berlin-briefmarken.de: Industrie und Technik Berlin (I+T)
- 5 Pfennig Dauermarken der BRD als Einzel- und Mehrfachfrankaturen / Industrie und Technik
- Industrie und Technik – ETB 14/1975
Briefmarkenjahrgänge der Deutschen Bundespost von 1949 bis 1995 und der Deutschen Bundespost Berlin 1949 bis 1990Deutsche Bundespost:
1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995Deutsche Bundespost Berlin:
1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990Dauermarkenserien, nur in Berlin herausgegeben:
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1957, 1958, 1959
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