- Rakı
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Rakı [ˈrakɯ] ist ein türkischer, aus Weintrauben oder Rosinen gebrannter Anisée mit Anissamen zur Aromatisierung. Die Früchte werden reif geerntet, getrocknet, vergoren und destilliert. Anschließend wird Anis zugesetzt und ein weiteres Mal destilliert. Der klare Schnaps hat einen Alkoholgehalt von 40 bis 50 % Vol, der Geschmack ist lakritzähnlich. Die bekanntesten Sorten sind Yeni Rakı und der als besonders aromatisch geltende Tekirdağ Rakısı aus dem traditionsreichen Weinbaugebiet der Region Tekirdağ. Seit der Aufhebung des staatlichen Monopols (türkisch: „Tekel“ und gleichzeitig Name der staatlichen Herstellerfirma, die neben Alkoholika auch Zigaretten produziert) für Rauch- und alkoholische Genusswaren in der Türkei gelangen vermehrt neue Marken in den Handel. Neben Yeni Rakı, Tekirdağ und Tekirdağ Altın Seri sind die bekanntesten İzmir, Altınbaş, Kulüp, Burgaz, Mercan, Efe, Sari Zeybek und Beylerbeyi (die beiden einzigen 3-fach destillierten).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rakı wird seit dem 15. Jahrhundert gebrannt. Ausgehend von seinem Ursprung in Kleinasien wurde sowohl von der griechischen als auch von der türkischen Bevölkerung im Osmanischen Reich gebrannt und im Mittelmeerraum verbreitet. Vom griechischen Ouzo über den Balkan bis zum französischen Pastis sind Varianten des Rakı bis heute beliebt.
Servieren
Rakı wird als Aperitif mit Wasser verdünnt oder pur getrunken. Beim Vermischen mit Wasser oder durch starkes Kühlen erhält er durch den Louche-Effekt sein typisches milchig-trübes Aussehen, weswegen er von Einheimischen auch „aslan sütü“ (Löwenmilch) genannt wird. Rakı wird meist in gefrosteten sogenannten Rakı-Gläsern angeboten, die schlanken hohen Longdrink-Gläsern ähneln.
Ein besonderes Erlebnis ist die Teilnahme an einer traditionellen Rakı sofrası, einer meist festlichen Rakıtafel, bei der zahllose kalte und warme Vorspeisen (Mezzes) zur gemeinsamen Bedienung auf dem Tisch bereitstehen und bei der stundenlang gegessen, getrunken und geplaudert wird. Oft auch unter Begleitung von türkischer Arabeske-Musik.
Aussprache
Gerade in Deutschland wird Rakı oft mit einem hellen i (wie "Iran") ausgesprochen. In Rakı kommt jedoch kein "i" vor, sondern nur das im deutschen Alphabet nicht enthaltene "ı", welches wie das e in "Sonne" ausgesprochen wird (siehe hierzu auch das türkische Alphabet).
Siehe auch
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