Ralf Ziervogel

Ralf Ziervogel

Ralf Ziervogel (* 1975 in Clausthal-Zellerfeld) ist ein in Berlin lebender Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Von 1999 bis 2000 absolvierte Ralf Ziervogel zwei Semester an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Anschließend studierte er von 2000 bis 2005 an der Universität der Künste Berlin, in der Klasse von Prof. Lothar Baumgarten. Ziervogel war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und erhielt 2006 das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium. Seit 2004 ist er an internationalen Ausstellungen beteiligt.

Werk

Ralf Ziervogel arbeitet vorwiegend mit den Medien Zeichnung, Video und Installation. Seine künstlerische Auseinandersetzung fokussiert die Parallelität von Massenproduktion, Markenbewusstsein, menschlicher Ursprünglichkeit und Mythologie. Seine Zeichnungen zeigen einerseits abstrakt wuchernde Formen, die er aus Menschenkörpern und Gerüstelementen entwirft. In Ziervogels Zeichnungen verbergen sich zahlreiche Referenzen seiner Sozialisierung. Die prozesshafte, grenzüberschreitende Deklination am Körperlichen legt die Verwandtschaft mit dem Systemtheoretiker Kurt Gödel nahe. Ziervogels Arbeiten beziehen sich auf ein breites Spektrum der Geschichte der Zeichnung: von Höhlenmalerei bis Comic. Er kombiniert Objekte, Video und Sound zu unmittelbaren Installationen. Diese Installationen und Videos sind Interpretationen des Profanen als Teil des Besonderen. Ziervogel kombiniert Gebrauchsgegenstände zu fast mystisch anmutenden Arrangements, die meist auf eine gerade geschehene Handlung hindeuten. Hauptsächlich die Videoarbeiten sind als Verweissystem zu verstehen. „Proto“ ist ein aus sieben Videos bestehendes Videoalbum; kurze affektartige Gefühlsbeschreibungen generieren ein Konvolut an Existenzmöglichkeiten.

Ralf Ziervogels Arbeit weist ihn als einen Neuerer im Medium Zeichnung aus. Die in klassischer Technik erstellten Zeichnungen haben splatter- bis comic-hafte Inhalte. In seinen Werken werden Körper zu geteilten Wesen, die einerseits alle erdenklichen Metamorphosen menschlichen Seins spiegeln und andererseits, in einem hermetischen System agierend, an dessen Grenzen stoßen.

Sammlungen (Auswahl)

Ausstellungen (Auswahl)

2004

  • Happy Days are Here Again, David Zwirner, New York

2005

  • La Nouvelle Peinture Allemande, Carré d´Art - Musée d´Art Contemporain, Nîmes (Frankreich)

2006

  • Mamaterial, Figge von Rosen Galerie, Köln, Deutschland (solo)
  • Steiler Konter, Kunstverein Bregenz, Österreich

2007

  • Traum und Trauma, Kunsthalle Wien; Mumok, Wien, Österreich
  • Made in Germany, Sprengel Museum; Kestnergesellschaft; Kunstverein Hannover, Deutschland
  • Focus: Ralf Ziervogel, The Modern Art Museum of Fort Worth, USA (solo)

2008

  • Life Is But Great, Watermill Center, New York (solo)
  • Immenhof, Kunstverein Ulm (solo)
  • Gruß aus Clausthal-Zellerfeld, Kunstverein Heilbronn / im Zusammenhang mit der Ausstellung "George Grosz", Kunst - und Skulpturenmuseum Heilbronn (solo)
  • Equilibrist (Ud), Künstlerhaus Bethanien, Berlin (solo)
  • Karl Schmidt-Rottluff, Kunsthalle Düsseldorf

2009

  • Compass in Hand, Selection from the Judith Rothschild Foundation, Museum of Modern Art, New York City, USA
  • Young German Art, Galerie Arndt & Partner, Berlin, Deutschland (solo)
  • Godscop, Sammlung Suedhausbau + Freunde der Pinakothek der Moderne, München, Deutschland (solo)
  • mawhistla, The Byrd Hoffmann Foundation, New York City, USA (solo)

2010

  • Black Pam Pan, Landesgartenschau, Sachsen-Anhalt, Deutschland (solo)
  • Scheme (RTL), K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Deutschland (solo)
  • RTL, Carbon 12 Gallery, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (solo)
  • E.A.G.I.S., Artforum Berlin, Deutschland (solo)
  • Beschissen wär geprahlt (RTL), Galerie Charim, Wien, Österreich (solo)
  • Linie, Line, Linea, Kunstmuseum Bonn, Deutschland
  • Je mehr ich zeichne, Museum für Gegenwartskunst Siegen, Deutschland

Publikationen

  • Offen wie die Sehnsucht, Ralf Ziervogel u.a., Eva Karcher, Süddeutsche Zeitung, Feuilleton Kunstmarkt, Ausgabe 8. Februar 2008
  • Review, XLV, Nr. 6, Ralf Ziervogel, mamaterial, Noemi Smolik, Artforum International, 2007
  • Vereiste Explosionen, Ralf Ziervogel, Grrrh Nr. 5/6, Zeitung für Kunst, Düsseldorf, ISSN 1863-0243
  • Comic Tragic, Ralf Ziervogel: Drawing on Fear, Magazine for Art and Fashion, 2006, ISBN 3-9810321-3-6

Literatur

Weblinks



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