Ralph Weber

Ralph Weber

Ralph Lothar Weber (* 9. Oktober 1960 in Krautheim/Baden) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Zurzeit ist er Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Medizinrecht, Arbeitsrecht und Rechtsgeschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ralph Weber ist in Krautheim aufgewachsen, hat 1980 das Abitur absolviert und nach Ableistung des Wehrdienstes 1981 in Würzburg mit dem Studium der Rechtswissenschaften begonnen, das er 1985 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen in Heidelberg abschloss. Als Rechtsreferendar war Weber am Land-, Amts- und Arbeitsgericht Heidelberg, beim Sozialgericht und Regierungspräsidium in Karlsruhe sowie am Baden-Württembergischen Verwaltungsgerichtshof in Mannheim.

Weber unterbrach das Referendariat wegen seiner Promotion. 1988 wurde er zum Dr. iur. utr. an der Universität Heidelberg von Hoyningen-Huene promoviert. Seine Dissertation über die „verantwortungsvolle Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat gem. § 2 Abs. 1 BetrVG“ wurde mit dem Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württemberg ausgezeichnet. 1989 machte er das Zweite Juristische Staatsexamen in Stuttgart.

Wissenschaftlicher Werdegang

Ab 1989 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozeßrecht von Prof. Jauernig. Daneben war er Dozent für Zivil- und Arbeitsrecht bei der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden in Karlsruhe. Ab 1994 war er Dozent für Zivil- und Arbeitsrecht bei der Berufsakademie Mannheim. 1995 beendete Weber seine Habilitation über „Der Name als Rechtsinstitut und der bürgerlich-rechtliche Schutz seines Trägers gegen unbefugten Fremdgebrauch - eine systematische und rechtsgeschichtliche Untersuchung zu dem Gemengebereich des § 12 BGB und des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts“.

Als Vertreter des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte kam Weber an die Universität Rostock. 1996 erhielt er den Ruf auf diesen Lehrstuhl und wurde 1997 Universitätsprofessor. Zusätzlich wurde das Arbeitsrecht in die Lehrstuhlbezeichnung aufgenommen. Zum Wintersemester 2009/2010 wurde er an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald abgeordnet. Weber konzentriert seine Forschungen auf das Arbeitsrecht und ist im allgemeinen Zivilrecht Dozent; er verfasste ein zivilrechtliches Lehrbuch.

Politisches

Ralph Weber ist Mitglied der CDU und gehört zu deren konservativen Flügel. Er sieht ein Potential für eine Partei rechts von der CDU. Als Spitzenkandidaten dafür könnte er sich Martin Hohmann, Friedrich Merz und Henry Nitzsche vorstellen.[1] Außerdem ist Weber politisch gegen die Erlaubnis von Abtreibungen (Schwangerschaftsabbrüche) aktiv.[2]

2005 bezeichnete er in einer Stellungnahme die Studiengänge der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow und den Studiengang Wirtschaftsjurist Hochschule Wismar als „fragwürdige Ausbildung von Halbjuristen“.[3]

2008 intervenierte er auf dienstlichem Briefpapier für die Kandidatur von NPD-Kandidaten bei den Landratswahlen in Ludwigslust und Ostvorpommern beim Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern.[4]

2010 gerät er wiederum in die Schlagzeilen wegen der Initiative eine Partei rechts der CDU gründen zu wollen und rechter Äußerungen in dem Kontext. [5] [6]

Des Weiteren gab er für die Juli Ausgabe des extrem rechten Magazins Zuerst! ein Interview zur gleichen Thematik.

Mitgliedschaften

  • 1997: Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze in Dortmund
  • 1999: Mitglied der Ethik-Kommission der Ärztekammer des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Vom Klassenkampf zur Partnerschaft. Eine entwicklungsgeschichtliche Betrachtung zur Entstehung des deutschen Betriebsverfassungsrechts, Berlin 1995, Peter Lang, ISBN 3-631-47969-7
  • Der Name als Rechtsinstitut und der bürgerlich-rechtliche Schutz seines Trägers gegen unbefugten Fremdgebrauch. Eine systematische und rechtsgeschichtliche Untersuchung zu dem Gemengebereich des § 12 BGB und des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts, Heidelberg 1996)
  • Sachenrecht, Baden-Baden 2004 f., Nomos-Verlag, ISBN 3-8329-0838-2 (Bd. 1), ISBN 3-8329-0922-2 (Bd. 2)

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Ralph Weber (CDU) im „Junge Freiheit“-Interview über Caffier und die Chancen einer Rechtspartei, 21. November 2008
  2. Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur (vom 7. Mai 2003)
  3. http://www.jura.uni-rostock.de/Weber/stellungnahme.pdf
  4. http://www.news4press.com/Rostocker-Jura-Professor-gegen-Ablehnung_358726.html
  5. Ostseezeitung: Rechts-Professor auf extrem rechten Wegen (vom 30. Juni 2010 08:45)
  6. Neues Deutschland Von Velten Schäfer: Das muss man doch noch sagen dürfen Ein Greifswalder Professor träumt von einer Rechtspartei aus »Lebensschützern« und »Moscheegegnern«(vom 6. Juli 2010)

Weblinks


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