Krautheim (Jagst)

Krautheim (Jagst)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Krautheim
Krautheim (Jagst)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Krautheim hervorgehoben
49.3833333333339.6333333333333298
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Hohenlohekreis
Gemeindeverwal-
tungsverband:
„Krautheim“
Höhe: 298 m ü. NN
Fläche: 52,91 km²
Einwohner:

4.717 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74238
Vorwahl: 06294
Kfz-Kennzeichen: KÜN
Gemeindeschlüssel: 08 1 26 045
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Burgweg 5
74238 Krautheim
Webpräsenz: www.krautheim.de
Bürgermeister: Andreas Köhler
Lage der Stadt Krautheim im Hohenlohekreis
Landkreis Heilbronn Landkreis Schwäbisch Hall Main-Tauber-Kreis Neckar-Odenwald-Kreis Bretzfeld Dörzbach Forchtenberg Forchtenberg Ingelfingen Krautheim (Jagst) Künzelsau Kupferzell Mulfingen Neuenstein (Hohenlohe) Niedernhall Öhringen Pfedelbach Schöntal Waldenburg (Württemberg) Weißbach (Hohenlohe) ZweiflingenKarte
Über dieses Bild

Krautheim ist eine Stadt im Hohenlohekreis an der Jagst.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Krautheim liegt am nördlichsten Punkt der Jagst auf 210 bis 420 Meter Höhe. Die Jagst hat sich dort 130 bis 150 Meter tief in die Muschelkalklandschaft der Hohenloher Ebene eingegraben. Charakteristisch für Krautheim ist der Blick auf die von weither sichtbare gleichnamige Burg, die mit einer bis zu 17 Meter hohen und bis zu 2,70 Meter dicken Schildmauer einen imposanten Anblick bietet. Der mächtige Bergfried bietet mit seiner Höhe von etwa 30 Metern einen Ausblick in das Jagsttal und die umliegende Landschaft.

Stadtgliederung

Die heutige Stadt Krautheim ist Ergebnis der Verwaltungsreform von 1972/1973. Damals schlossen sich die ehemals selbstständigen badischen Gemeinden Krautheim, Gommersdorf, Horrenbach, Klepsau, Neunstetten, Oberndorf und die württembergischen Gemeinden Altkrautheim, Ober- und Unterginsbach zusammen und gaben sich den Namen Stadt Krautheim. Die Ortschaften haben zwischen ca. 60 und 700 Einwohner; in Krautheim selbst als zentralem Ort leben etwa 2000 Einwohner.
Zu den ehemaligen Gemeinden Altkrautheim, Gommersdorf, Horrenbach, Klepsau, Krautheim, Oberginsbach und Unterginsbach gehören jeweils nur die Ortschaften gleichen Namens. Zur ehemaligen Gemeinde Neunstetten gehören das Dorf Neunstetten, die Ölmühle und die Untere Mühle, zur ehemaligen Gemeinde Oberndorf das Dorf Oberndorf und die Häuser Knock (Kapellenberg) und Stockbrunnenwiesen. Im Stadtgebiet Krautheims liegen die abgegangenen Ortschaften Stein, Windberg und Zimmerbach im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gommersdorf, Dacht im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Horrenbach, Nydelingen, Pichintal und Wellendorf im Gebiet Krautheims vor der Gemeindereform, Obererlenbach im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Neunstetten, Remenweiler im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Oberginsbach und Mutzenbrunn im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Oberndorf.[2]

Geschichte

Blick von Burg Krautheim – Hier ist die Jagst Grenze zwischen Baden und Württemberg.
  • 1096: Krautheim (gemeint ist das heutige Altkrautheim) wird erstmals urkundlich als Crutheim erwähnt; die Gründung geht auf die Franken zurück.
  • 1213: Die Burg (im heutigen Hauptort Krautheim) wird von Wolfrad I. von Krautheim auf dem Bergsporn errichtet.
  • 1240–1242: Die staufischen Reichskleinodien (Reichskrone, Zepter und Reichsschwert) sind vermutlich in der Burg Krautheim in Verwahrung.
  • 1306: Krautheim erhält zusammen mit Ballenberg die Stadtrechte
  • 1329: Krautheim wird erstmals als Stadt erwähnt.
  • Ab 1399: Krautheim steht unter Kurmainzer Vorherrschaft bzw. Herrschaft.
  • 1516: Götz von Berlichingen ruft dem Mainzer Amtsmann die aus Goethes Drama Götz von Berlichingen" bekannten Worte "... er aber sag´s ihm, er könne mich..." zu.
  • 1803: Als Entschädigung für linksrheinische Gebietsverluste erhält das Adelshaus Salm-Reifferscheidt-Bedburg mit dem Reichsdeputationshauptschluss das Fürstentum Krautheim, das aus ehemals kurmainzischen und würzburgischen Besitzungen neu gebildet wurde und neben Stadt und Oberamt Krautheim das Kloster Schöntal, das Priorat Gerlachsheim und das Amt Grünsfeld umfasste.[3]
  • 1806: Durch die Rheinbundakte wird das Fürstentum Krautheim nach nur drei Jahren Bestehen mediatisiert. Das Amt Krautheim wird entlang der Jagst in einen nördlichen badischen und einen südlichen württembergischen Teil geteilt; Krautheim kommt an Baden, Altkrautheim an Württemberg.

Eingemeindungen

  • 1. September 1971: Gommersdorf, Horrenbach, Klepsau und Oberndorf
  • 1. Dezember 1972: Neunstetten
  • 1. Januar 1973: Altkrautheim, Oberginsbach und Unterginsbach

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

FWG 56,5 % +7,7 10 Sitze ±0
CDU 43,5 % -7,7 8 Sitze -2

Wappen und Flagge

Die Blasonierung des Krautheimer Wappens lautet: In elfmal von Schwarz und Silber geteiltem Schild oben rechts eine rote Vierung, darin ein sechsspeichiges silbernes Rad. Die Stadtflagge ist Schwarz-Weiß.

Das älteste bekannte Siegel Krautheims von 1473 zeigt nur das Mainzer Rad. Nachdem Krautheim 1806 badisch geworden war, zeigte das Stadtsiegel zunächst ein Kleeblatt, ab 1898 aber erneut das Mainzer Rad. 1950 führte die Stadt das Mainzer Rad in einem von Rot und Grün gespaltenen Schild. Der jetzige elfmal von Schwarz und Silber geteilte Schild geht auf das Wappen des früheren Ortsadels zurück; von ihm sind auch die Flaggenfarben abgeleitet. Das heutige Wappen, das das Mainzer Rad mit dem Wappen des Ortsadels verbindet, wurde der Stadt am 5. November 1955 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen, die Flagge am 14. Oktober 1971.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Krautheim war bis 1988 durch die Jagsttalbahn (Möckmühl - Dörzbach) an das überregionale Schienennetz angebunden. Heute befinden sich die nächsten Bahnhöfe in Möckmühl, Schwäbisch Hall-Hessental, Bad Mergentheim und Osterburken. Die nächste Autobahn ist die A81 (Ausfahrt Osterburken). Die nächste Bundesstraße ist die B19, die durch den Nachbarort Dörzbach führt.

Ansässige Unternehmen

Die im nahen Künzelsau ansässige Würth-Gruppe ist auch für Krautheim von hoher Bedeutung. In Krautheim selbst sind die Firmen Wöhrle (Metallwarenfabrik) und Dometic Seitz (Zulieferer für Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller) sowie die Einrichtungen des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. die größten Arbeitgeber.

Museen

Burg Krautheim
Johanniter-Museum 
Einen Einblick in die Geschichte des Johanniterordens bietet das auf dem Burgberg direkt neben dem Rathaus der Stadt gelegene Johanniter-Museum.
Burgmuseum 
Im Burgmuseum kann man sich über die Geschichte der Burg Krautheim informieren.

Burg- und Johanniter-Museum sind von Mai bis September an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten melden sich Interessenten bei der Stadtverwaltung.

Naturdenkmäler

Der Krautheimer Kuharsch ist durch eine Quelle entstanden, deren sehr kalkhaltiges Wasser durch die Versinterung eine Rinne gebildet hat, deren skurrile Gestalt der Name dieses Naturphänomens anschaulich wiedergibt. Der Krautheimer Kuharsch ist eine Station auf den Pfaden der Stille in und um Dörzbach und steht unter Naturschutz.[5] Er befindet sich etwa 600 m hinter dem Ortsausgang von Krautheim in Richtung Klepsau an der L 1025.[6]

Sport

Im Stadtteil Krautheim gibt es unter anderem einen Fußball- (TSV Krautheim), einen Tennis- (TSC Krautheim) und einen Volleyballverein (ASC Krautheim). In Gommersdorf ist der Fußballverein VfR Gommersdorf (Landesliga Odenwald) ansässig.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Krautheim. In: Der Hohenlohekreis. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-1367-1 (Baden-Württemberg – Das Land in seinen Kreisen). S. 418–453

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Grundlage der Liste: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 179–184
  3. Vorwort zum Bestand 121 (Salm-Krautheim) beim Generallandesarchiv Karlsruhe (abgerufen am 26. Juli 2008)
  4. Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 88
  5. Pfade der Stille: Krautheimer Kuharsch
  6. Krautheim.de: Krautheimer Kuharsch

Weblinks

 Commons: Krautheim (Jagst) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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