Ralsko

Ralsko
Ralsko
Wappen von Ralsko
Ralsko (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Česká Lípa
Fläche: 17023 ha
Geographische Lage: 50° 35′ N, 14° 48′ O50.58555555555614.803888888889331Koordinaten: 50° 35′ 8″ N, 14° 48′ 14″ O
Höhe: 331 m n.m.
Einwohner: 2.157 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 471 24
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung
Bürgermeister: Jindřich Šolc (Stand: 2007)
Adresse: Kuřívody 701
471 21 Mimoň
Gemeindenummer: 562017
Website: www.obecralsko.cz
Lageplan
Lage von Ralsko im Bezirk Česká Lípa
Karte

Ralsko (deutsch Roll) ist eine Stadt des Okres Česká Lípa in der Region Liberec im Norden der Tschechischen Republik. Sie liegt südlich des Berges Ralsko (Roll) und ist mit 171 km² nach Prag die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde des Landes. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Januar 1992 nach der Auflösung des Truppenübungsplatzes Ralsko und umfasst alle auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz befindlichen bewohnten Ansiedlungen. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in Kuřívody (Hühnerwasser).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ralsko war einst Eigentum des Geschlechtes Berka von Dubá. Mittelpunkt der Herrschaft war das Städtchen Kuřívody an der Handelsstraße von Zittau nach Prag. Am 26. (nach anderen Angaben am 27.) Juni 1866 fand hier im Deutschen Krieg mit dem Gefecht bei Hühnerwasser die erste Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreichern statt.[2]

Obwohl das Gebiet unter Wasserarmut leidet, war es bereits seit dem Mittelalter besiedelt. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse stammen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Insgesamt sind etwa 30 Siedlungsstellen nachgewiesen, um 1910 lebten hier 7000 Menschen. Die Dörfer waren bis 1945 fast ausschließlich von Deutschen bewohnt. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung kamen tschechische Siedler in die verlassenen Orte.

Bereits 1947 wurde die Gegend um Kuřívody wieder geräumt, die Dörfer zum großen Teil planiert und der 25.000 ha große Truppenübungsplatz Ralsko für die tschechoslowakische Armee eingerichtet. Nach dem Prager Frühling 1968 benutzte die Sowjetarmee bis 1991 das Gelände. Bei Hradčany entstand eine Landebahn für die sowjetische Raumfähre Buran, die bei schlechtem Wetter als Ersatz für den Weltraumbahnhof Baikonur dienen sollte.

Nach dem Abzug der Sowjets im Jahre 1991 entstand am 1. Januar 1992 die heutige Gemeinde. Sie zählte bei ihrer Gründung gerade mal 600 Einwohner. Aus den vom Reaktorunglück von Tschernobyl betroffenen Dörfern Malá Zubovština und Malinovka wurden etwa 200 Wolhynientschechen hier angesiedelt. Seit dem 1. Dezember 2006 besitzt der Ort Stadtrechte.

Ortsgliederung

Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Boreček (Haidedörfel), Horní Krupá (Ober Krupai), Hradčany (Kummer), Kuřívody (Hühnerwasser), Náhlov (Nahlau) , Ploužnice (Plauschnitz) und Ralsko (Roll) sowie der Siedlung Hvězdov (Höflitz).

Auf den Fluren von Ralsko liegen u.a. die für den Truppenübungsplatz vernichteten Dörfer und Weiler Chlum, Dolní Krupá (Nieder Krupai 2. Anteil), Jablonec (Gablonz), Jezová (Jesowai), Okna (Woken b. Gablonz), Proseč (Proschwitz), Skelná Huť (Glasshütte), Strážov (Straßdorf), Svébořice (Schwabitz), Vavrouškův Mlýn (Wawranschker Mühle), Vejčín (Eierbrunn) und Židlov (Schiedel).

Literatur

  • Probouzející se Ralsko. Herausgegeben von der Vereinigung „Sdružení Náhlov v oblasti Ralsko“ 2005.
  • Jindřich Šolc: Rozvoj obce Ralsko a záměry v oblasti rozvoje cestovního ruchu. Mimoň 2006. (pdf)

Weblinks

 Commons: Ralsko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
  2. Josef Tille : Geschichte der Stadt Niemes und ihrer nächsten Umgebung,1905 , Seite 222. Den 27. Juni nennt die Provinzial-Correspondenz No. 27, Vierter Jahrgang. 4. Juli 1866

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