Auswahlgespräch

Auswahlgespräch

Das Bewerbungsgespräch ist meistens ein persönliches Gespräch zwischen einer Organisation (Arbeitgeber, Hochschule usw.) und einem Bewerber. Die Anzahl der Vertreter des zukünftigen Arbeitgebers kann zwischen einer und mehreren Personen variieren. Bei größeren Organisationen liegt die Anzahl der Teilnehmer meistens bei vier Personen, da nicht nur ein Abteilungsleiter und ein Mitarbeiter der Fachabteilung anwesend sind, sondern auch ein Personalreferent und ein Vertreter des Betriebsrates bzw. Personalrates.

Inhaltsverzeichnis

Vor dem Bewerbungsgespräch

Das Bewerbungsgespräch wird meist durch eine schriftliche oder elektronische Bewerbung eingeleitet, und manchmal gehen dem eigentlichen Gespräch Testverfahren (Persönlichkeitstests, Intelligenztests, o. Ä.) voraus. Es gibt zwei Formen des Bewerbungsgespräches; entweder der Bewerber und der Arbeitgeber treffen sich persönlich, ein Präsenzbewerbungsgespräch. Das Gespräch kann auch telefonisch durchgeführt werden, dieses Verfahren nennt man Telefonisches Bewerbungsgespräch. Bei unzulässigen Fragen des Arbeitgebers steht dem Arbeitnehmer ein Recht auf Lüge zu.

Es geht beim Bewerbungsgespräch nicht nur um die Erfassung fachlicher Qualifikationen, sondern auch um soziale Kompetenzen. Die Organisation will wissen, ob der Bewerber in das bestehende Team und zu den Anforderungen passt, und wie er auftritt. Hier ist besonders auch das äußere Erscheinungsbild des Bewerbers relevant. Die Auswahl der Kleidung ist daher sehr wichtig und richtet sich nach dem jeweiligen Berufsbild und dem zukünftigen Arbeitgeber.

Zu einem Bewerbungsgespräch wird nur ein enger Personenkreis eingeladen, um dann eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Häufig wird auf die Bewerbungsunterlagen Bezug genommen.

Struktur des Bewerbungsgespräches

Für ein Bewerbungsgespräch gibt es keine natürliche Struktur. Tatsächlich werden die meisten Vorstellungsgespräche unstrukturiert geführt.

Übliche Gesprächsinhalte sind:

  • Begrüßung und Vorstellung der Gesprächspartner
  • Vorstellung der Unternehmensstruktur, der Abteilung, der zu besetzenden Position
  • Selbstpräsentation durch den Bewerber
  • Diagnostische Fragen an den Bewerber
  • Fragemöglichkeit für den Bewerber an das Unternehmen
  • Organisatorisches zum weiteren Vorgehen und Verabschiedung

An eignungsdiagnostischen Kriterien orientierte strukturierte Vorstellungsgespräche können die Vorhersagegüte erheblich verbessern, finden aber wegen des Mehraufwandes selten Anwendung. Ein Beispiel stellt das Multimodale Interview nach Heinz Schuler dar.

Das zweite Bewerbungsgespräch

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In der Praxis des Bewerbungsverfahrens bei bestimmten akademischen Berufen gibt es seit einigen Jahren die Tendenz zu einem zweiten Bewerbungsgespräch. In der Regel bekommt der Bewerber beim ersten Termin eine bestimmte Aufgabenstellung, deren persönlichen Lösungsansatz er dann beim zweiten Termin präsentieren soll. Oft findet auch die Gehaltsverhandlung erst an diesem zweiten Termin statt.

Siehe auch

Gehaltsverhandlung, Einstellung (Arbeit)

Literatur

  • Schuler, H. (2002). Das Einstellungsinterview. Göttingen: Hogrefe.
  • Werner Sarges: Personal – Auswahl, Beurteilung und Entwicklung. In J. Straub, J. Kochinka & H. Werbik (Hrsg.), Psychologie in der Praxis - Anwendungs- und Berufsfelder einer modernen Wissenschaft (S. 487-522). München: 2000, dtv.

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