Reiner Wirsching

Reiner Wirsching



Reiner Wirsching
Spielerinformationen
Geburtstag 18. Januar 1963
Geburtsort Stammheim am MainDeutschland
Position Mittelfeld, Angriff
Vereine in der Jugend
bis 1981 SV Stammheim
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1981–1988
1988–12/88
01/89–1992
1992–1994
1994–1995
SV Stammheim
1. FC Schweinfurt 05
1. FC Nürnberg
1. FC Schweinfurt 05
TSV Vestenbergsgreuth
0
0
72 (14)
0
2 0(1)
Stationen als Trainer
2001–03/02 Würzburger FV
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 25. März 2008

Reiner Wirsching (* 18. Januar 1963) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Arzt.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

Shootingstar in der Bundesliga

Reiner Wirsching gab erst spät seinen Einstand im bezahlten Fußball. Bis 1988 spielte er noch für seinen Heimatverein, den SV Stammheim, in der damals sechstklassigen Bezirksliga. Zur Saison 1988/89 wechselte der Medizinstudent dann in die drittklassige Bayernliga zum 1. FC Schweinfurt 05[1] und schlug dort hervorragend ein. Auf diese Weise wurde er vom 1. FC Nürnberg entdeckt. Dort war während der laufenden Vorrunde der Saison 1988/89 Dieter Eckstein zur Eintracht Frankfurt gewechselt, worauf der Club nur noch drei Angreifer im Kader hatte. In der Winterpause holten die Nürnberger daher den „hochveranlagten Spieler“[2] Unter Trainer Hermann Gerland schlug Wirsching glänzend ein. Gerland stellte ihn sofort zum Rückrundenstart in die erste Mannschaft. Im Spiel gegen den FC St. Pauli erzielte Wirsching die Treffer zum 2:2 und zum 5:3-Endstand. Der 1,81 Meter große Angreifer blieb daraufhin in der ersten Elf und stand in jedem Rückrundenspiel in der Startelf. Insgesamt erzielte er sechs Tore, darunter das 1:0 am vorletzten Spieltag gegen den FC Bayern München[3]. Mit dem 2:1-Sieg sicherte der Club damals den Klassenerhalt.[4]

In seine erste volle Bundesligasaison ging Wirsching als Stammspieler. Er agierte jedoch in dieser Saison aus dem Mittelfeld heraus, während Christian Hausmann und Frank Türr um den zweiten Platz im Angriff neben Souleyman Sané kämpften.[5] In allen 29 Saisoneinsätzen stand Wirsching in der Startelf. Bis zum 13. Spieltag hatte er bereits erneut sechs Tore erzielt, wobei er das erste dieser Tore mit dem 1:0-Siegtreffer beim Auswärtsspiel erneut gegen den FC St. Pauli erzielte. Danach hatte er jedoch bis zum 31. Spieltag Ladehemmung. Dann erzielte er sein siebtes und letztes Saisontor gegen den VfL Bochum beim 2:1-Sieg. In diesem Spiel verletzte er sich jedoch und verpasste die letzte drei Saisonspiele.[6]

Zur Saison 1990/91 kam mit Arie Haan ein neuer Trainer zum Club. Dieser plante eine Mannschaft um die Achse Andreas Köpke im Tor, Vlado Kasalo als Libero, Uwe Weidemann im Mittelfeld und Reiner Wirsching im Angriff aufzubauen, die mindestens einen einstelligen Tabellenplatz erreichen sollte.[7] Doch stattdessen kämpfte der Club die ganze Saison um den Klassenerhalt, und auch für Wirsching lief es weniger gut. In 26 Einsätzen traf er nur ein einziges Mal. Vom 16. bis zum 22. Spieltag fehlte er zudem verletzungsbedingt.[8] So musste er tatenlos zusehen, wie Rückkehrer Dieter Eckstein, für den Wirsching einst nach Nürnberg kam, an erfolgreiche Zeiten anknüpfte und gleich im ersten Spiel der Rückrunde den Club zum Sieg über die SG Wattenscheid 09 schoss.[9]

Während der Saison 1991/92 sorgte im Nürnberger Trikot mit Christian Wück erneut ein aus Schweinfurt gekommener Stürmer für Aufsehen.[10] Doch für Reiner Wirsching ging verletzungsbedingt gar nichts mehr. Seinen 72 Bundesligaspielen und 14 Toren sollten keine weiteren mehr folgen. Er kehrte während der Saison zum FC Schweinfurt 05, der wieder in der Bayernliga spielte, zurück.[1]

Fußball und Medizin

Nach zwei Jahren in der Bayernliga verpassten die Schweinfurter 1994 die Qualifikation für die neue Regionalliga Süd. Wirsching, der zwischenzeitlich stets sein Medizinstudium weiterverfolgt hatte und kurz vor der Promotion stand, wechselte zum Regionalligisten TSV Vestenbergsgreuth.[11] Dort erlebte er die größte Sternstunde der Vereinsgeschichte des TSV, als dieser im DFB-Pokal-Wettbewerb der Saison 1994/95 in der 1. Hauptrunde Bayern München mit 1:0 besiegte.[12]

Zur Saison 1995/96 gehörte Wirsching nicht mehr zum Aufgebot der Vestenbergsgreuther.[13] Sein weiterer fußballerischer Werdegang ist offen. Bekannt ist, dass er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 1996 zum Doktor der Medizin promovierte. Mit „Ergebnisse nach operativer Versorgung der frischen fibularen Bandruptur des oberen Sprunggelenkes“ legte er eine sportmedizinische Arbeit vor.[14]

Zur Saison 2001/2002 übernahm Reiner Wirsching beim Würzburger FV in der Bayernliga die Funktion des Teamchefs. Gemeinsam mit Trainer Jochen Seuling war er für die junge Mannschaft verantwortlich. Nach einem erfolgreichen Start mit sechs Spielen ohne Niederlage mischten die Würzburger an der Tabellenspitze mit. Das DFB-Pokal-Spiel gegen den TSV 1860 München in der 1. Hauptrunde 2001/02 lockte 10.000 Zuschauer an, doch die Mannschaft des Trainerduos Wirsching/Seuling unterlag mit 0:10. Anschließend ging es auch in der Liga bergab. Im März 2002 traten Seuling und Wirsching gemeinsam zurück, doch auch ihr Nachfolger konnte den Abstieg der Würzburger in die Landesliga Nord nicht verhindern.[15][16] Am 13.September 2009 gewann Wirsching als Spieler mit dem TSV Bergrheinfeld den DFB-Ü40-Cup, der als inoffizielle deutsche Meisterschaft für über 40 Jahre alte Spieler angesehen werden kann.[17]

Reiner Wirsching ist in Schweinfurt und Bergtheim als Chirurg, Sportmediziner und Orthopäde mit eigener Praxis tätig.[18] Er betreut nebenbei als Mannschaftsarzt die Eishockeyspieler des Bayernligisten ERV Schweinfurt.[19]

Literatur

Quellen

  1. a b Rainer Wirsching (sic!), www.glubberer.de (24. März 2008)
  2. Klaus Meßenzehl: Lied oder Leid mit vielen Strophen, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1989/90, S. 57
  3. Spiele von Reiner Wirsching 1988/89, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  4. Christoph Bausenwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: Die Legende vom Club. Die Geschichte des 1. FC Nürnberg. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 3-89533-536-3, hier: S. 237f.
  5. 1. FC Nürnberg, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1989/90, S. 103
  6. Spiele von Reiner Wirsching 1989/90, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  7. Hardy Hasselbruch: Mit Haan auf die richtige Bahn, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1990/91, S. 40
  8. Spiele von Reiner Wirsching 1990/91, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  9. Bausenwein et. al., S. 241
  10. Bausenwein et. al., S. 242
  11. Die Aufgebote der Regionalliga Süd, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1994/95, S. 167
  12. Der DFB-Pokalsieg gegen Bayern München, Website der SpVgg Greuther Fürth (24. März 2008)
  13. Die Aufgebote der Regionalliga Süd, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1995/96, S. 174 (Die Quelle führt ihn auch nicht als Abgang)
  14. Reiner Wirsching: Ergebnisse nach operativer Versorgung der frischen fibularen Bandruptur des oberen Sprunggelenkes, 1996, 129 Blatt, Mikrofiche-Ausgabe, Erlangen, Nürnberg.
  15. Der Würzburger FV im Portrait – eine echte Erfolgsstory im deutschen Amateurfußball!, Website des Würzburger FV (24. März 2008)
  16. Dieter Noack wieder beim WFV! Website des Würzburger FV, 2. März 2002 (24. März 2008)
  17. Reiner Wirsching kommt nach und trifft (29. Dezember 2009)
  18. Der erste Inder mit einer eigenen Praxis in ganz Franken, Volkszeitung Schweinfurt, 6. Juli 2007
  19. Team 2007/2008, Website der Mighty Dogs Schweinfurt (24. März 2008)]

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