Frank Türr

Frank Türr



Frank Türr
Spielerinformationen
Voller Name Frank Türr
Geburtstag 16. September 1970
Geburtsort NürnbergDeutschland
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
bis 1984
1984–1988
FC Stein
1. FC Nürnberg
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1988–1991
1991–12/1992
1/1993–1993
1993–1994
1994–2002
 
1. FC Nürnberg
VfL Bochum
Eintracht Braunschweig
SpVgg Bayreuth
SpVgg Greuther Fürth
 
54 0(9) (1. BL)
22 0(2) (1. BL)
20 0(1) (2. BL)
30 0(9) (AOL)0
99 (60) (RL)00
129 (26) (2. BL)
Nationalmannschaft
bis 1990 Deutschland Olympia
Deutschland U-18
Deutschland U-17
Deutschland U-16
Deutschland U-15
2 0(0)
4 0(3)
2 0(1)
12 (13)
7 0(2)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 24. März 2008

Frank Türr (* 16. September 1970 in Nürnberg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

Jugendjahre und erste Bundesligaluft

Frank Türr begann in einem Nürnberger Nachbarort beim FC Stein mit dem Fußballspielen. Der Gymnasiast wechselte 1984 in die Jugend des 1. FC Nürnberg. Der talentierte Stürmer gehörte stets zu den besten seines Jahrgangs und durchlief nicht nur die Jugendmannschaften des Club, sondern auch alle deutschen Nachwuchsnationalmannschaften von der U-15 bis zur U-18. Insbesondere in der U-16 brillierte er mit 13 Toren in zwölf Einsätzen.[1] So war es logisch, dass er 1988 mit 18 Jahren als Vertragsamateur vierter Stürmer im Bundesligakader des damaligen UEFA-Pokal-Teilnehmers aus Nürnberg wurde, in dem er jedoch klar im Schatten der gesetzen Dieter Eckstein und Souleyman Sane sowie Rudi Stenzels stand.[2] Am 3. Spieltag der Saison 1988/89 gab er bei der 2:3-Niederlage bei Bayer Uerdingen sein Bundesligadebüt.[3] Nachdem überraschenden Wechsel Dieter Ecksteins nach Frankfurt während der laufenden Vorrunde rückte Frank Türr in der Stürmerhierarchie zunächst auf, konnte sich in zwei weiteren Vorrundeneinsätzen jedoch noch nicht derart überzeugen, dass Trainer Hermann Gerland auf ihn setzte. Stattdessen verpflichtete der Club in der Winterpause Reiner Wirsching als neuen Stürmer. Türr selbst kam erst am 29. Spieltag wieder zum Einsatz, durfte am 31. Spieltag erstmals von Beginn an ein volles Spiel absolvieren und erzielte schließlich am 32. Spieltag als Einwechselspieler beim 2:2 bei Hannover 96 sein erstes Bundesligator.[3]

Stürmer Nummer Drei beim 1. FC Nürnberg

Der ausgebildete Speditionskaufmann [1] bekam dann zur Saison 1989/90 einen Vertrag als Profi.[4] Für Türr folgte seine beste Saison in der ersten Bundesliga. In 26 Spielen, davon neun von Beginn an, erzielte er sechs Treffer und war damit am Ende hinter Wirsching zusammen mit Sané zweierfolgreichster Torschütze. Insbesondere sein 2:0 beim 4:0-Sieg über den FC Bayern München am 25. November, als er von Beginn an spielte, bleibt den Clubfans in Erinnerung.[5] Trotz dieser guten Leistungen plante der neue Trainer Arie Haan in der Saison 1990/91 nicht mit ihm in der Stammelf.[6] Dennoch eroberte sich Türr gegen Ende der Vorrunde einen Platz in der ersten Elf, als er vom 11. bis einschließlich des 16. Spieltages stets in der Startelf stand. Doch in der Rückrunde war er wieder nur der Einwechselspieler vom Dienst, der jedoch seinen zwei Vorrundentreffern kein weiteres Tor hinzufügen konnte.[7]

Glücklose Jahre in Bochum und Braunschweig

Nach drei Jahren beim 1. FC Nürnberg wechselte Frank Türr zur Saison 1991/92 zum VfL Bochum. Dort war nach dem Abgang von Stefan Kohn und Uwe Leifeld der Kampf um die Plätze im Angriff offen.[8] Frank Türr war an den ersten Spieltagen gesetzt, verlor jedoch rasch seinen Startplatz in der ersten Mannschaft. Am Ende war er in insgesamt 17 Spielen zwei Mal für den VfL erfolgreich.[9] Nach einer enttäuschenden Vorrunde mit fünf Kurzeinsätzen wechselte er während der Winterpause der Saison 1992/93 in die 2. Fußball-Bundesliga zur abstiegsbedrohten Eintracht Braunschweig. Dort gehörte er zwar zunächst zur Stammelf, erzielte aber nur ein Tor und verlor seinen Stammplatz gegen Saisonende.[10]

Erfolgreiche Zeiten bei der SpVgg Greuther Fürth

Nach dem Abstieg der Braunschweiger kehrte Türr in seine fränkische Heimat zurück, um sich auf seine Ausbildung zum Polizisten zu konzentrieren. Bei der SpVgg Bayreuth in der damals drittklassigen Bayernliga traf er 30 Spielen neun Mal, woraufhin ihn die SpVgg Fürth zum Start der Regionalliga Süd 1994 unter Vertrag nahm.[11] In Fürth lief es für den Stürmer endlich richtig gut. Er war unumstrittener Stammspieler und wurde in acht Jahren fünf Mal bester Torschütze der Mannschaft. In der Saison 1996/97 schaffte er mit der SpVgg den Aufstieg in die zweite Bundesliga, zu dem er als Torschützenkönig der Regionalliga Süd 25 Tore beisteuerte.[12] Besonders pikant war, dass er beim 3:1-Erfolg über den damals ebenfalls drittklassigen 1. FC Nürnberg alle drei Treffer gegen seinen Ex-Club erzielte.[1] Auch in der zweiten Bundesliga war Frank Türr im Sturm lange die Konstante der Fürther, der an seiner Seite im Angriff eine Vielzahl von Stürmern wie Milan Kerbr, Arie van Lent oder Petr Ruman kommen und gehen sah.[13] Erst zur Saison 2001/02 verdrängten ihn Ioannis Amanatidis und Francis Kioyo aus der Stammelf. Nach insgesamt 228 Ligaspielen und 86 Ligatoren[12] verließ er 2002 die SpVgg Greuther Fürth.[14]

Erfolge

Weitere Berufslaufbahn

Nach dem Karriereende trat Frank Türr 2002 seinen Dienst bei der bayerischen Polizei an.[15] Die Ausbildung hatte er nach seiner Rückkehr nach Franken Mitte der 1990er Jahre aufgenommen. Die parallele Ausbildung kostete ihn zu seinen Fürther Zeiten wöchentlich zwei Trainingseinheiten. Türr ist für das Unterstützungskommando Nürnberg, zu dessen Aufgaben auch die Absicherung der Bundesligaheimspiele des 1. FC Nürnberg gehört. Parallel ist Frank Türr auch Trainer der bayerischen Polizeiauswahl.[16]

Einzelnachweise

  1. a b c Frank Türr, www.glubberer.de (24. März 2008)
  2. 1. FC Nürnberg, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1988/89, S. 85
  3. a b Spiele von Frank Türr 1988/89, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  4. 1. FC Nürnberg, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1989/90, S. 103
  5. Spiele von Frank Türr 1989/90, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  6. Hardy Hasselbruch: Mit Haan auf die richtige Bahn, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1990/91, S. 40
  7. Spiele von Frank Türr 1990/91, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  8. Manfred Ewald: Mit Osieck gegen den Abstieg, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1991/92, S. 62
  9. Spiele von Frank Türr 1991/92, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  10. Spiele von Frank Türr 1992/93, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  11. Die Aufgebote der Regionalliga Süd, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 1994/95, S. 167
  12. a b Frank Türr, Website der SpVgg Greuther Fürth (24. April 2008)
  13. Frank Türr, www.fussballdaten.de (24. März 2008)
  14. SpVgg Greuther Fürth, in: kicker sportmagazin, Sonderheft Bundesliga 2002/03, S. 127
  15. Jürgen Schmidt: 34. Spieltag – So., 5. Mai 2002, 15:00 Uhr. SpVgg Greuther Fürth – Hannover 96, Website der SpVgg Greuther Fürth (24. März 2008)
  16. Der Club gewinnt – klar! Interview mit Frank Türr, in: Clubmagazin. Das Stadionmagazin des 1. FC Nürnberg, 2006–2007, Nr. 13, S. 73.

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