- Reinhold Backmann
-
Reinhold Richard Julius Backmann (* 1. Dezember 1884 in Leipzig; † 4. März 1947 in Wien) war ein deutscher Lehrer und Germanist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Backmann wurde am 1. Dezember 1884 als Sohn des Schneidermeisters Magnus Backmann geboren. Er besuchte von 1891 bis 1895 die Dritte Bürgerschule in Leipzig, von 1895 bis 1904 dann die Thomasschule. 1904–1911 studierte er Neuere Philologien an der Universität Leipzig, unter anderen bei Eduard Sievers und Albert Köster. Unterbrochen wurde sein Studium durch einen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger 1904/1905. In Leipzig promovierte er 1911 zum Dr. phil.; schon jetzt mit einer Arbeit über Franz Grillparzer (1909–1942), mit dem er sich auch später weiterhin beschäftigte. Von 1912 bis 1942 war er Lehrer in Plauen im Vogtland. Von 1914 bis 1919 diente er zunächst als Leutnant, dann als Oberleutnant an der Ostfront. 1919 wurde er für kurze Zeit Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei. 1934 wurde er Mitglied im NS-Lehrerbund und trat nach der Lockerung der Aufnahmesperre 1937 in die NSDAP ein. 1939 wurde er Mitglied der SS; 1941 trat er dem NS-Fliegerkorps bei. 1943 wurde er Bibliotheksrat an der Stadtbibliothek Wien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Backmann am 24. Juli 1945 außer Dienst gestellt, durfte aber schon kurz darauf seine Tätigkeit wieder aufnehmen, um die Grillparzer-Ausgabe fertigzustellen. Sein Forschungsschwerpunkt war die österreichische Literatur: 1928–32 sowie ab 1942 lebte er in Wien, wo er im Auftrag der Stadt nach dem Tod des ursprünglichen Herausgebers August Sauer die insgesamt 42-bändige historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Franz Grillparzers fortführte.
Ehrungen
- Silberne Grillparzer-Medaille der Stadt Wien im Jahre 1941
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Albrechts-Orden II. Klasse mit Schwertern
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Literatur
- Werner Michler: Backmann, Reinhold. In: Christoph König (Hrsg.): Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Band 1. Walter de Gruyter, Berlin 2003. S. 65–67 (Online bei Google Book Search).
Weblinks
Wikimedia Foundation.