- Eduard Sievers
-
Eduard Sievers (* 25. November 1850 in Lippoldsberg; † 30. März 1932 in Leipzig) war ein deutscher germanistischer Mediävist und Linguist (Junggrammatiker). Er war Professor an den Universitäten in Tübingen, Halle und Leipzig.
Sievers erlangte internationale Beachtung durch seine rhythmisch-melodischen Studien (1912), worin er die Melodie in gesprochener Sprache erforscht. Gestützt durch Experimente mit Versuchspersonen stellt er darin die These auf, dass literarischen Texten eine vom Autor bewusst oder unbewusst eingelegte Melodie vorgegeben ist, die bei den meisten Lesern ähnlich wiedergegeben wird.
Nach ihm ist das Sieversche Gesetz, ein germanisches / indogermanisches Lautgesetz, benannt worden.
Für die Quantitative Linguistik ist Sievers von Bedeutung, weil er als einer der Vorläufer dem Menzerath-Altmann-Gesetz den Weg bereitet und statistische Erhebungen zu literarischen Werken durchgeführt hat.
Schriften
- Grundzüge der Lautphysiologie zur Einführung in das Studium der Lautlehre der indogermanischen Sprachen. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1876. (Weitere 4 Auflagen 1881, 1885, 1893 und 1901 unter dem Titel Grundzüge der Phonetik zur Einführung in das Studium der Lautlehre der indogermanischen Sprachen beim gleichen Verlag)
- Runen und Runeninschriften. In: Hermann Paul (Hrsg.): Grundriss der Germanischen Philologie. Erster Band. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Trübner, Strassburg 1901, S. 248-262.
- Rhythmisch-melodische Studien. Vorträge und Aufsätze. Winter, Heidelberg 1912.
Literatur
- Eveline Einhauser: Sievers, Eduard (1850–1932). In: Keith Brown (Hrsg.): Encyclopedia of language and linguistics. 2. Auflage. Elsevier, Oxford 2006, ISBN 0-08-044299-4, S. 288–290.
- Karl-Heinz Best: Eduard Sievers (1850–1932). In: Glottometrics. 18, 2009, ISSN 1617-8351, S. 87–91.
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Sievers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Eduard Sievers an der Universität Leipzig (Sommersemester 1892 bis Sommersemester 1914)
- Eduard Sievers im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Eintrag im Hallenser Professorenkatalog
- Mitglied der Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig
Wikimedia Foundation.