Reinschdorf

Reinschdorf
Reinschdorf
Reńska Wieś
Wappen von Reinschdorf
ReinschdorfReńska Wieś (Polen)
ReinschdorfReńska Wieś
Reinschdorf
Reńska Wieś
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Kędzierzyn-Koźle
Fläche: 11,3 km²
Geographische Lage: 50° 19′ N, 18° 8′ O50.31388888888918.127777777778Koordinaten: 50° 18′ 50″ N, 18° 7′ 40″ O
Einwohner:

1600

Postleitzahl: 47-208
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OK
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK45 Złoczew–Zabełków
DK 38 Reńska Wieś–Głubczyce
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Fläche: 97,9 km²
Einwohner:

8507
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 87 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1603062
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Marian Wojciechowski
Adresse: ul. Pawłowicka 1
47-208 Reńska Wieś
Webpräsenz: www.renskawies.pl

Reinschdorf (polnisch Reńska Wieś) ist ein Dorf im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski in der Woiwodschaft Oppeln. Reinschdorf zählt rund 1.800 Einwohner und ist Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 8.500 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Reinschdorf liegt in Südpolen, in Oberschlesien, 40 Kilometer südöstlich von Oppeln und südwestlich der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle, von dessen Teilstadt Koźle es nur 2 Kilometer entfernt ist. Reinschdorf ist an zwei polnische Staatsstraßen nach Tschechien angebunden: Die DK45 und die DK38, die hier von der DK45 nach Südwesten abzweigt.

Geschichte

Für das Jahr 1532 ist Rinska als Ortsname überliefert.[2]

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Ort einen Aufschwung. Reinschdorf lag an der Chaussee von Leobschütz zur Stadt Cosel, deren Oderhafen sich zu einem der größten Binnenhäfen des Deutschen Reiches entwickelte. 1864 wurde in Reinschdorf eine Rübenzuckerfarbik mit zwei Dampfmaschinen angelegt.[3] 1882 folgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Strecke Cosel–Bauerwitz wurde aber mittlerweile stillgelegt.

Seit 1742 gehörte Reinschdorf zu Preußen und war 1816 dem Landkreis Cosel zugeordnet worden. Kirchlich gehörte der Ort bis zur Gründung einer eigenen Pfarrei 1928 zur Stadtpfarre St. Sigismund zu Cosel. 1861 wurde im Ort eine neugotische Kapelle errichtet. Eine eigene Kirche erhielt der Ort jedoch erst 1924–26. Die heutige Pfarrkirche St. Urban wurde 1979–80 neu errichtet.[4]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Reinschdorf 940 Stimmen (87,6%) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 133 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort 1945 als Reńska Wieś an Polen und ist seit 1973 Gemeindesitz.

Da nicht alle deutschen Bewohner geflohen waren oder vertrieben wurden, konnte sich in der Gegend eine deutsche Minderheit halten. Seit 2006 gilt die Gemeinde Reinschdorf offiziell als zweisprachige Gemeinde (Deutsch und Polnisch). Laut der letzten Volkszählung in Polen 2002 sind 34.93% der Einwohner Deutsche, weitere 2,58% bezeichneten sich als „Schlesier“ und 5,9% machten keine Angaben zu ihrer Nationalität.[6] Zum 11. Januar 2011 führte die Gemeinde zusätzlich amtliche deutsche Ortsnamen ein.[7]

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Reinschdorf:[8]

Jahr Einwohner
1844 821
1855 759
1861 908
Jahr Einwohner
1910 1.688
1933 2.135
1939 2.346

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Reinschdorf gehören die Ortsteile

  • Pickau (Bytków)
  • Dembowa (Dębowa, 1935–45 Eichungen)
  • Langlieben (Długomiłowice)
  • Gieraltowitz (Gierałtowice, 1937–45 Gerolsdorf)
  • Kamionka (Kamionka, 1936–45 Steinbirn)
  • Komorno (Komorno, 1936–45 Altenwall)
  • Lenschütz (Łężce)
  • Mechnitz (Mechnica)
  • Klein Nimsdorf (Naczysławki)
  • Poborschau (Poborszów, 1936–45 Eichhagen)
  • Potzenkarb (Pociękarb, 1936–45 Rodemark)
  • Nesselwitz (Pokrzywnica)
  • Juliusburg (Radziejów)
  • Reinschdorf (Reńska Wieś)
  • Wiegschütz (Większyce, 1936–45 Neumannshöh)

Verweise

Weblinks

 Commons: Reinschdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
  4. Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 1. November 2008
  5. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung abger. am 6. Februar 2011
  6. Vgl. Polnisches Statistisches Amt
  7. Quelle: Polnisches Innenministerium
  8. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1844: [1] – 1855, 1861: [2] – 1910: [3] – 1933, 1939: [4]

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