- Religulous
-
Filmdaten Deutscher Titel Religulous Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2008 Länge 101 Minuten Stab Regie Larry Charles Drehbuch Bill Maher Kamera Anthony Hardwick Schnitt Jeff Groth,
Christian Kinnard,
Jeffrey M. WernerBesetzung Bill Maher: als er selbst
Religulous [rɨˈlɪdʒʊləs] (Kofferwort gebildet im engl. aus religion – Religion - und ridiculous – lächerlich) ist ein US-amerikanischer satirischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2008. Das Drehbuch stammt von dem politischen Satiriker Bill Maher, der zugleich im Mittelpunkt des Films steht. Regie führt Larry Charles. Der Film ähnelt in Humor und Stil dem Film Borat desselben Regisseurs. Der Dokumentarfilm untersucht hierbei auf satirische Weise Religionsgemeinschaften und Glauben.[1]
Im deutschsprachigen Raum erschienen der Film und die DVD mit dem Titel "RELIGULOUS - Man wird doch wohl fragen dürfen".
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Kernbestandteil des Films sind Interviews. Hierbei werden von Maher einerseits Anhänger und Führungspersonen umstrittener Bewegungen oder Ideen interviewt, beispielsweise Kreationisten, Fernsehprediger oder der US-Senator Mark Pryor. Anderseits kommen Wissenschaftler, Politiker und Religiöse (beispielsweise ein Mitarbeiter der Vatikanischen Sternwarte oder ein Anti-Zionistischer Jude) zu Wort, die diesen widersprechen und teilweise auf religiösen Fundamentalismus hinweisen. (siehe auch: Christlicher Fundamentalismus, Islamismus)
Stil
Der Stil des Films wird maßgeblich geprägt durch seine Schnitttechnik. So werden Interviews beispielsweise an Stellen abgebrochen, die für den Interviewten unvorteilhaft sind, oder unterbrochen um eine gemachte Aussage als falsch darzustellen. Auch werden so Eigenarten des Interviewten, wie das Bestehen darauf, ausreden zu dürfen, betont. Der Film hat also mehr satirischen als dokumentarischen Charakter. Dies zeigt sich auch an Einspielungen, in denen Bill Maher als Komiker vor Publikum auftritt.
Auswertung
Die Weltpremiere des Films fand am 6. Oktober 2008 am Toronto Filmfestival in Kanada statt. Der reguläre Kinostart erfolgte am 3. Oktober in Kanada und den USA. Nach weiteren Festivalpräsentationen in Europa startete der Film ab November auch in einigen europäischen Ländern im regulären Kinobetrieb. In Schweizer Kinos wurde der Film ab 13. November gezeigt.[2] Die deutsche Kinopremiere erfolgte am 2. April 2009, die österreichische am 3. April.[3]
Kritiken
Der Film wurde von den Kritiken überwiegend positiv aufgenommen. Häufig wird dabei der Humor des Films gelobt und die Entlarvung selbsternannter Religionsführer durch kritische Interviews. Bei den Satellite Awards 2008 wurde Religulous als bester Film nominiert.
Der Spiegel bezeichnet den Film als einen "teilweise extrem witzigen, kurzweiligen Dokumentarfilm".[4]
Die Zeit schreibt: "Religulous ist das prototypische Produkt einer Zyniker-Guerilla, welches an den klamaukischen Anarchismus von Borat lange nicht heranreicht, in seiner ätzenden Inquisitions-Attitüde aber streckenweise höllisch kurzweilig ist"[5] und "Der Film bietet eine bunte Mischung von unbeirrbaren Gläubigen, deren Lächeln nur mühsam eine zähnefletschende Aggressivität verbirgt, und geldgierigen Predigern, das alles garniert mit witzigen Fernsehclips."[6]
Die Süddeutsche Zeitung findet, dass der Film auf "einem argumentativ bemerkenswert niedrigem Niveau stattfindet … und dennoch ein sehr lustiger und sehenswerter Dokumentarfilm geworden ist".[7]
Die Welt meint, dass "Religulous wirklich lustig ist, es sich Larry Charles unterm Strich aber zu einfach macht … trotzdem ist der "Religulous" sehenswert auch für Gläubige. Denn das Lachen kommt ja bekanntlich von Gott. Und die Absurdität vieler religiöser Lehren hat ein großes Humorpotenzial".[8]
ZDF.de schreibt: "Zweifel statt Sicherheit - dafür steht "Religulous" auf wohltuende Weise: ein etwas verstörender und wahnsinnig komischer Dokumentarfilm über die größte Fiktion aller Zeiten."[9]
Der Bayerische Rundfunk schreibt: "Ein politisch höchst unkorrektes Roadmovie, aber durchaus unterhaltsam. … Das Lachen könnte einem hier und da aber durchaus im Halse stecken bleiben, denn die Gläubigen werden, in der Regel nichts ahnend, von Maher vorgeführt und aufs Übelste der Lächerlichkeit preisgegeben, auch indem man ihren Aussagen den ursprünglichen Kontext entzieht."[10]
In der Kronen-Zeitung schreibt Christina Krisch am 2. April 2009: "Anstatt weise Konfrontationslust zu schüren wählt Borat-Autor und Regisseur Larry Charles die respektlose Provokation und grobe Polemik als Stilmittel, und er setzt dabei auf ketzerisch-manipulative Schnittechniken. Ein satirischer Kreuzzug, der aber die Scientology-Lehre kaum tangiert! Ein himmlisches Wunder in der Tat, dass sich die Gläubigen überhaupt auf diesen Spötter eingelassen haben!"[11]
Negativ angerechnet wurde Maher das unkommentierte Einbeziehen der islamfeindlichen Haltung des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders.[12]
Weblinks
- Offizielle Website, deutsch
- Offizielle Website, englisch
- Religulous in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zusammenstellung von Pressestimmen auf film-zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ http://www.cnn.com/video/#/video/bestoftv/2008/08/20/lkl.bill.maher.cnn
- ↑ www.hitparade.ch – Religulous (abgerufen am 11. April 2009)
- ↑ www.skip.at – Religulous (abgerufen am 11. April 2009)
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,616814,00.html
- ↑ http://www.zeit.de/2009/15/Religulous
- ↑ http://www.zeit.de/online/2008/41/film-religulous
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/kultur/127/463732/text/
- ↑ http://www.welt.de/kultur/article3484597/Religulous-macht-Religionen-laecherlich.html
- ↑ http://aspekte.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,7550842,00.html
- ↑ http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/kino-kino/religulous-dokumentation-bill-maher-ID1237802705706.xml
- ↑ Kronen-Zeitung vom 2. April 2009
- ↑ Was macht der Thetan am Sabbat?, Berliner Zeitung, 2. April 2009
Masked and Anonymous | Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen | Religulous | Brüno
Wikimedia Foundation.