Rendezvoussystem

Rendezvoussystem
RTW und NEF

Das Rendezvous-System ist eine Einsatztaktik, bei der zwei Einheiten zum selben Einsatzort alarmiert werden, um dort gemeinsam Hilfe zu leisten.

Inhaltsverzeichnis

Rettungsdienst

Im Rettungsdienst bezeichnet Rendezvous-System die getrennte Anreise des Rettungswagens (RTW) und des Notarztes, mit einem Notarztzubringer, zum gleichen Notfallort. An der Einsatzstelle treffen die beiden Rettungsdienst-Einheiten zusammen (Rendezvous) und die Besatzungen werden gemeinsam tätig.

Dieses Verfahren wurde im Auftrag der Björn-Steiger-Stiftung Ende der 1970er entwickelt [1]. Es kam erstmalig in Heidelberg zum Einsatz und ist inzwischen weit verbreitet.

Notarztzubringer

NEF, RTW und RTH

Im Gegensatz zum Kompaktsystem mit einem Notarztwagen (NAW) wird der Notarzt hier in einem eigenen Fahrzeug zur Einsatzstelle gebracht.

Ein Notarztzubringer ist ein Kraft- oder Luftfahrzeug, mit dem der Notarzt zur Einsatzstelle gelangt.

Dazu dient in der Regel

seltener

Ein Notarzt kann auch mit jedem anderen Rettungsmittel oder Einsatzfahrzeugen anderer Einsatzdienste (Polizei, Feuerwehr) zum Einsatzort transportiert werden.

Pro & Contra

Vorteile
  • Das Notarzteinsatzfahrzeug ist in der Regel wendiger und schneller als ein Rettungswagen. Zudem erreicht es manche Einsatzorte wegen seiner geringeren Abmessungen besser.
  • Bei einem Notfall ohne Notarztindikation kann allein der Rettungswagen ausrücken. Der Notarzt steht weiterhin für das gesamte Einsatzgebiet, ausgehend vom meist zentralen Stützpunkt, zur Verfügung.
  • Stellt sich am Einsatzort heraus, dass der Patient ohne ärztliche Begleitung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert werden kann, steht der Notarzt durch das NEF sofort für weitere Einsätze zur Verfügung.
  • Der Notarzt ist bei schwerwiegenderen Notfällen abkömmlich, das heißt, er verlässt den Rettungswagen und fährt mit dem NEF zur nächsten Einsatzstelle (Folgeeinsatz).
  • Bis ein geeignetes Rettungsmittel eintrifft, kann der Notarzt mit seinem Rettungsassistenten (resp. Notfallsanitäter) bereits die Primärversorgung übernehmen.
  • Versorgung eines großen Einsatzgebietes mit einem qualifizierten Notarzt. Insbesondere im ländlichen Raum umfasst das Einsatzgebiet eines Notarzteinsatzfahrzeugs meist das mehrerer, auf unterschiedlichen Rettungswachen stationierter, Rettungswagen.
Nachteile
  • Stellt sich erst am Einsatzort die Erfordernis eines Notarztes heraus, muss dieser zeitintensiv nachalarmiert werden.
  • Die Vorhaltung eines weiteren Fahrzeuges mit Fahrer und Ausrüstung ist notwendig.

Sonderfälle

Je nach Lage wird ein Rendezvouspunkt vereinbart, wenn das Rettungsteam den Patienten zum Transport vorbereitet hat und sich die Ankunft des Notarztes verzögert. Dieser eindeutige Treffpunkt liegt in der Regel auf dem Weg zur Zielklinik, bei klar definierter Fahrtstrecke und baulich nicht von einander getrennten Fahrbahnen kann dieses Zusammentreffen auch durch einfaches Entgegenkommen geschehen.

Insbesondere bei der Fahrt ins Krankenhaus wird häufig auch der wendigere und spurtstärkere Wagen des Notarztes bei der Durchsetzung der Vorrechte des Transports eingesetzt. Dadurch wird dem RTW eine schonendere Fahrweise ermöglicht.

Feuerwehr

Bei der Feuerwehr meint Rendezvous-System das gleichzeitige Alarmieren zweier Wehren zu Einsätzen. Damit sind schnellstmöglich zwei komplette Mannschaften und Geräte zur Rettung vor Ort.

Unter Umständen sind die Fahrzeuge eines Löschzuges nicht an einem Standort stationiert, sie stoßen erst im Einsatzfalle im Rendezvous-System zueinander.

Weblinks

Erläuterung der Einsatzkonzepte der Berliner Feuerwehr

Quellen

  1. http://www.steiger-stiftung.de/Notarzteinsatzfahrzeuge.303.0.html

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