René C. Jäggi

René C. Jäggi

René Charles Jäggi (* 17. Dezember 1948 in Zürich, Schweiz) ist ein Schweizer Unternehmer.

Jäggi wurde in Zürich geboren und wuchs in Basel auf, wo er zur Schule ging. An der Universität Basel studierte er Sport und an der Hochschule St. Gallen hörte er Marketing. Ein zusätzliches Auslandsstudium absolvierte er an der Waseda-Universität in Tokio.

Zwischen 1973 und 1986 arbeitete Jäggi in verschiedenen Unternehmen in Basel, Köln und London sowie in den USA und Japan. Im Juli 1986 holte ihn Horst Dassler (Sohn von Adi Dassler) als Vertriebschef zu Adidas, wo er anderthalb Jahre später Vorstandsvorsitzender wurde. Während dieser Zeit wurde Adidas von Konkurrenten wie Nike und Reebok überholt. Adidas galt als uncool und wurde von Jugendlichen gemieden. Nachdem das Unternehmen 1990 von Bernard Tapie aufgekauft und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, wurde Jäggi 1992 von der Aufsichtsratsvorsitzenden Gilberte Beaux entlassen.

Im Jahr 1994 kaufte Jäggi den vor dem Konkurs stehenden alteingesessenen deutschen Schuhhersteller Romika auf, entließ in Deutschland 600 von 800 Mitarbeitern und verlagerte die Produktion größtenteils ins Ausland.

Im Dezember 1996 wurde Jäggi zum neuen Präsidenten des FC Basel gewählt, zu einem Zeitpunkt, als der FC Basel vor dem finanziellen und sportlichen Niedergang stand. Innerhalb von fünf Jahren führte Jäggi den FC Basel in ein neues modernes Stadion, zum ersten Meistertitel nach 22 Jahren und erstmals in die Champions League. Dank seiner Beziehungen nach Japan konnte er Toyota als Hauptsponsor gewinnen. Am 14. Oktober 2002 trat Jäggi als Präsident zurück.

2002 war Jäggi maßgeblich an der Vergabe der Judo-Weltmeisterschaft nach Basel beteiligt; er war auch OK-Präsident der Weltmeisterschaft.

Am 4. September 2002 wurde Jäggi Generalbevollmächtigter des 1. FC Kaiserslautern. Er löste den zurückgetretenen Jürgen Friedrich ab. Am 7. November 2002 erfolgte die offizielle Ernennung Jäggis zum Vorstandsvorsitzenden. Ab dem 8. Januar 2003 war Jäggi auch formell Präsident des 1. FC Kaiserslautern. Er konnte den finanziell angeschlagenen 1. FCK durch den Verkauf des vereinseigenen Fritz-Walter-Stadions und die Anerkennung einer bis heute fraglichen und vom Gericht inzwischen negierten Steuerschuld vor der angeblichen Insolvenz retten, und somit auch die Spiele der WM 2006 in Kaiserslautern sichern. Parallel zu seinem Vereinsamt fungierte Jäggi als Geschäftsführer der OK-Außenstelle Kaiserslautern und war damit für die Planung und Durchführung der WM-Spiele 2006 in der kleinsten WM-Stadt zuständig.

Dennoch blieb die als Sanierung bezeichnete Maßnahme nicht mehr als eine Konsolidierung auf Zeit, jährliche Etatkürzungen und der daraus entstandene sportliche Substanzverlust führten letztendlich 2006 zum zweiten Abstieg aus der Bundesliga in der FCK-Geschichte. Bereits am 19. November 2005 trat Jäggi von seinem Posten zurück, blieb aber vorerst noch, aus Satzungsgründen kommissarisch im Amt, sein Vertrag wurde gar nochmals um einen Monat verlängert. Erst am 31. Juli 2006 übergab Jäggi seinen Posten an den bisherigen Vorstandskollegen Erwin Göbel.

Seit April 2007 ist Jäggi Chairman of Board of Directors der Flora EcoPower Holding AG, einem Unternehmen, das sich mit Biodiesel beschäftigt. Auch bei Zurmont Madison Management AG in Zürich, einem Private-Equity-Unternehmen, ist Jäggi als Vorstandsmitglied tätig. Zudem sitzt er im Verwaltungsrat der schweizerischen OpenLimit Holding AG und seit Februar 2008 ist er Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Röder Zeltsysteme und Service AG.

René C. Jäggi ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rene C. Jäggi — René Charles Jäggi (* 17. Dezember 1948 in Zürich) ist ein Schweizer Unternehmer. Jäggi wurde in Zürich geboren und wuchs in Basel auf, wo er zur Schule ging. An der Universität Basel studierte er Sport und an der Hochschule St. Gallen hörte er… …   Deutsch Wikipedia

  • Rene Jäggi — René Charles Jäggi (* 17. Dezember 1948 in Zürich) ist ein Schweizer Unternehmer. Jäggi wurde in Zürich geboren und wuchs in Basel auf, wo er zur Schule ging. An der Universität Basel studierte er Sport und an der Hochschule St. Gallen hörte er… …   Deutsch Wikipedia

  • René Jäggi — René Charles Jäggi (* 17. Dezember 1948 in Zürich) ist ein Schweizer Unternehmer. Jäggi wurde in Zürich geboren und wuchs in Basel auf, wo er zur Schule ging. An der Universität Basel studierte er Sport und an der Hochschule St. Gallen hörte er… …   Deutsch Wikipedia

  • Jäggi — [ˈjɛki] ist der Name folgender Personen: August Jäggi (1879 1947), Schweizer Journalist und Politiker Beat Jäggi (1915–1989), Solothurner Mundartdichter Bernhard Jäggi (1869 1944), Schweizer Politiker Jakob Jäggi (1829 1894), Schweizer Botaniker… …   Deutsch Wikipedia

  • Yvette Jaggi — (* 11. Februar 1941, heimatberechtigt in Gsteig und Lausanne) ist eine Schweizer Politikerin (SP). Leben Jaggi wurde zum 26. November 1979 in den Nationalrat gewählt und wechselte zum 30. November 1987 in den Ständerat. Zum 24. November 1991… …   Deutsch Wikipedia

  • Yvette Jaggi — Yvette Jaggi, née le 11 février 1941 à Lausanne, est une personnalité politique suisse Biographie Économiste de formation, elle est licenciée ès lettres, docteur ès sciences politiques et privat docent de l …   Wikipédia en Français

  • Paul-René Martin — (* 17. Oktober 1929 in Lausanne; † 14. April 2002 ebenda, heimatberechtigt in Wagenhausen, Saint Aubin Sauges und Lausanne) war ein Schweizer Politiker (FDP). Ausbildung und Beruf Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Lausanne, schloss er… …   Deutsch Wikipedia

  • FC Basel 1893 — FC Basel Voller Name FC Basel 1893 Gegründet 15. November 1893 Vereinsfarben Rot Blau St …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Jae–Jal — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • FC Basel — Voller Name FC Basel 1893 Gegründet 15. November 1893 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”