- Richard E. Taylor
-
Richard E. Taylor, CC, FRS, FRSC (* 2. November 1929 in Medicine Hat, Alberta) ist ein kanadischer Physiker und Nobelpreisträger von 1990. Er ist emeritierter Professor der Stanford University.
Leben
Taylor führte sein Physikstudium an der University of Alberta in Edmonton durch. 1950 erhielt er den Bachelor-, 1952 den Master-Abschluss. Ab 1952 ging er für das Graduiertenstudium nach Stanford. Von 1954 bis 1958 arbeitete er dort im Labor für Hochenergiephysik, von 1958 bis 1961 in Frankreich am im Aufbau befindlichen Linearbeschleuniger in Orsay. 1962 promovierte er in Stanford.
1961 begann Taylor als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lawrence Berkeley National Laboratory in Berkeley, 1962 ging er zurück nach Stanford und nahm am Aufbau des Stanford Linear Accelerator Center teil. 1968 wurde er dort in die Fakultät berufen. 1971 bis 1972 war Taylor durch ein Guggenheim-Stipendium am CERN in Genf tätig, danach arbeitete er wieder in Stanford.
1981 ging er mit einem Alexander-von-Humboldt-Stipendium ans DESY in Hamburg. Bis 1989 war er Berater für den LEP am CERN.
Von 1982–87 war Taylor Associate Director der Forschungsabteilung des SLAC. Er gehört der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften und der Royal Society of Canada an und ist Ehrendoktor der Universitäten in Paris, Edmonton, Calgary und Lethbridge. 1990 gewann Taylor zusammen mit den US-Amerikanern Jerome I. Friedman und Henry W. Kendall den Physik-Nobelpreis für den Nachweis der Substruktur des Protons. 1994 hielt er die erste Wolfgang-Paul-Vorlesung in Bonn.
Werk
Taylor ist einer der führenden Köpfe hinter den großen Fortschritten, die am SLAC in der experimentellen Kern- und Teilchenphysik gemacht wurden. Er arbeitete anfangs mit Elektronen- und Photonenstrahlen an elastischer und inelastischer Elektronenstreuung, besonders hinsichtlich der Paritätsverletzung. Später erforschte er die innere Struktur von Proton und Neutron, womit er wesentliche experimentelle Befunde zur Etablierung der von Murray Gell-Mann entwickelten Quark-Theorie lieferte.
Weblinks
Wikimedia Foundation.