Rio Madeira

Rio Madeira
Rio Madeira
Rio Madeira im Amazonasbecken

Rio Madeira im Amazonasbecken

DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Brasilien
Flusssystem AmazonasVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Amazonas → Atlantik
Beginn Zusammenfluss von Río Mamoré und Río Beni östlich Nova Mamoré
10° 22′ 55,7″ S, 65° 23′ 25″ W-10.382129145818-65.390281677246
Vorlage:Infobox Fluss/QUELLHÖHE_fehlt
Mündung oberhalb Itacoatiara in den Amazonas
-3.3670864532723-58.758316040039

3° 22′ 2″ S, 58° 45′ 30″ W-3.3670864532723-58.758316040039
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 1.450 km (mit Mamoré, Río Grande, Río Caine, Río Rocha 3.380 km)dep1[1]
Einzugsgebiet 1.420.000 km²[2]
Abflussmenge[3] MQ: 31.200 m³/s
Rechte Nebenflüsse Rio Jiparaná, Rio Aripuanã, Rio Canumã
Linke Nebenflüsse Río Abuná
Durchflossene Stauseen Santo-Antônio-Talsperre, Jirau-Talsperre
Großstädte Porto Velho
Mittelstädte Humaitá, Manicoré, Borba
Schiffbar 1100 km
Rio Madeira bei Porto Velho

Rio Madeira bei Porto Velho

Der Rio Madeira ist ein rechter Nebenfluss des Amazonas in Südamerika. Mit einem Abfluss von 31.200 m³/s[3] ist er der weltweit größte Nebenfluss. Er entsteht aus dem Zusammenfluss von Río Mamoré und Río Beni östlich von Nova Mamoré und hat einen mäßig gewundenen, generell nordöstlich gerichteten Verlauf.

Inhaltsverzeichnis

Flusssystem

Flusssystem des Madeira[4]

Der Fluss führt den Namen Rio Madeira auf den unteren 1.450 Kilometern des Flusssystems. Bereits an seinem Beginn ist er mit einer Wasserführung von rund 18.000 m³/s[5] etwa so groß wie der Mississippi. Am Zusammenfluss ist der Río Beni wasserreicher als der Río Mamoré und stellt damit den hydrografischen Hauptquellast dar, dessen Beginn mit dem Quellgebiet des wiederum wasserreicheren Río Madre de Dios in den peruanischen Anden liegt. Den längsten Quellast stellt der Río Mamoré dar mit dessen längstem Nebenfluss Río Grande (im Oberlauf Río Caine genannt) und dessen wiederum längstem Quellfluss Río Rocha. Mit ihm wird für den Rio Madeira eine Gesamtlänge von 3.380 Kilometern angegeben[1].

Wie der Amazonas ist auch der Rio Madeira ein Weißwasserfluss. Wesentliche Teile seiner Wasserführung entstammen den niederschlagsreichen andinen Randgebirgsketten, die aus leicht erodierbaren Sedimentgesteinen bestehen, so dass die Fließgewässer große Mengen an Schwebstoffen mit sich führen. Der Niederschlagsreichtum des Andenrandes nimmt dabei von Nordwesten nach Südosten ab, was mit dem Übergang vom vollhumiden tropischen Regenwald bis zu den semiariden Talkesseln der bolivianischen Anden einhergeht und was sich widerspiegelt in der entgegengesetzten Lage von hydrologischem Hauptast im Nordwesten (Río Madre de Dios) und längstem Quellast (Río Grande) in den Savannen des Südostens.

Wirtschaftliche Bedeutung

Stromschnelle von Teotônio

Der Rio Madeira ist schiffbar über eine Strecke von 1.100 Kilometern von der Mündung flussaufwärts bis Porto Velho, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rondônia und der wichtigsten Hafenstadt am Rio Madeira. Der Fluss ist ein wichtiger Verkehrsweg für den Export von Soja aus dem Bundesstaat Mato Grosso. Eine wichtige Soja-Verladestation befindet sich in Itacoatiara an der Mündung in den Amazonas. Oberhalb von Porto Velho, in Richtung Bolivien, ist der Rio Madeira wegen seiner Stromschnellen nicht schiffbar. Zu deren Umgehung war einst für den Transport von Kautschuk durch den tropischen Regenwald unter großen Verlusten an Menschenleben die Madeira-Mamoré-Eisenbahnstrecke gebaut worden. Die Strecke hatte keine Anbindung an andere Bahnstrecken Brasiliens und wurde nach dem Ende des Kautschukbooms aufgegeben.

Derzeit sind zwei große Wasserkraftwerke im Bau, die die großen Stromschnellen überstauen werden. Davon sind die Katarakte von Teotônio den bekannten Boyomafällen mindestens gleichrangig. Das Wasserkraftwerk Jirau (3.300 MW) soll 2012 fertiggestellt sein und das von Santo Antônio (3.150 MW) im Jahr 2015. Dabei wird eine Stauhöhe von bis zu 70 Metern erreicht. Besonders von bolivianischer Seite werden die kaum einschätzbaren ökologischen und sozialen Folgen der Großprojekte kritisiert. Die Projekte haben die Idee eines Binnenwasserweges vom Río de la Plata zum Orinoco aktueller werden lassen, der die beiden Flussbifurkationen im Norden und im Süden des Amazonasbeckens nutzen könnte und dabei über den Río Mamoré und den Río Guaporé verlaufen würde.

Die größten Zuflüsse

Zu den größten Zuflüssen gehören (flussabwärts):[6]

  • Río Abuná (links)
  • Rio Jamari (rechts)
  • Rio Jiparaná (rechts)
  • Rio Ipixuna (rechts)
  • Rio dos Marmelos (rechts)
  • Rio Manicoré (rechts)
  • Rio Aripuanã (rechts)
  • Rio Canumã (rechts)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Rio Madeira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b R. Ziesler and G.D. Ardizzone: The Inland Waters of Latin America COPESCAL Technical Paper No. 1, FAO, Fishery Information, Data and Statistics Service, Rom 1979 ([1])
  2. Hydrologische Daten der wichtigsten Amazonas-Nebenflüsse (Molinier et al., 1997)
  3. a b Agência Nacional de Águas (ANA) e Secretaria Nacional de Recursos Hídricos (Datenübersicht)
  4. Errata: statt Manmoré richtig Mamoré; Río Madre de Dios ist nominell (nicht wirklich) Nebenfluss des Río Beni
  5. Abflussdatenbank des SAGE (Center for Sustainability and the Global Environment, Forschungszentrum des Nelson Institute for Environmental Studies der Universität Wisconsin-Madison), Messreihe ab 1970. Messreihen ab 1931 kommen (bei größeren Messungenauigkeiten) auf rund 17.000 m³/s.
  6. Kümmerly+Frey Rand McNally: Internationaler Atlas. Herausgegeben von Georg Westermann Verlag ISBN 3-07-508962-1

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