Robert Hermann Sterl

Robert Hermann Sterl

Robert Herrmann Sterl (* 23. Juni 1867 in Großdobritz, heute Dresden-Dobritz; † 10. Januar 1932 in Naundorf) war ein deutscher Maler.

Elbebaggerer, 1905
Ernst von Schuch dirigiert den Rosenkavalier von Richard Strauss, 1912

Robert Herrmann Sterl zählt neben Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth zu den bedeutenden Vertretern des deutschen Impressionismus. Nach dem Studium an der Dresdner Kunstakademie, die er als Meisterschüler 1890 verließ, blieb Sterl seiner Heimatstadt bis an sein Lebensende verbunden. So gehörte er auch um die Jahrhundertwende mit Wilhelm Claudius zum Künstlerkreis in der Künstlerkolonie Goppeln. Beinahe drei Jahrzehnte lang nahm er als Professor der Kunstakademie bis zu seinem Tod entscheidenden Einfluss auf die sächsische Kunstszene. Sterls 1914 bis 1920 errichtetes Wohn- und Atelierhaus mit Gartenanlage ist heute Museum. Das erhaltene Interieur der Jahrhundertwende bildet mit der Bibliothek und dem umfangreichen persönlichen und künstlerischen Nachlass Robert Sterls ein einzigartiges Ensemble.

Neben zahlreichen in Hessen entstandenen Landschaften des Frühwerks, als Mitglied der schwälmer Willingshauser Malerkolonie, beeindrucken vor allem die russischen Reiseimpressionen sowie das furiose Bild des berühmten Dresdner Dirigenten „Ernst von Schuch im Orchester“ von 1908. Robert Sterl war zeitlebens ein gefragter Bildnismaler. Eines seiner Hauptwerke, das 1917 entstandene Porträt des Hofarchivars Dr. Otto Posse, ist im Atelier zu sehen. Mit dem Elbsandsteingebirge ist Sterl als Maler der Steinbrüche und Steinbrecher besonders verbunden. Er liefert mit seinen authentischen und vitalen Darstellungen zudem eindrucksvolle Zeugnisse der Arbeits- und Technologiegeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Lebensdaten

  • 1867 geboren als Sohn des Steinmetz Friedrich Wilhelm Sterl
  • 1873 bis 1881 Besuch der Volksschule in Dresden
  • 1881 bis 1891 Studium an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden
  • 1887 bis 1904 tätig als Landschaftsmaler, Porträtist und Illustrator
  • 1894 Gründungsmitglied des „Vereins bildender Künstler“ (= Dresdner Sezession)
  • 1906 Ernennung zum Professor
  • 1913 bis 1930 Mitglied der Galeriekommission, später des Galeriebeirates Dresden
  • 1915 Berufung zum Mitglied des Akademischen Rates
  • 1918 Mitbegründer des Künstlerrates zur Reformierung des Dresdner Kunstlebens, Einsatz für Studentenrat an der Kunstakademie Dresden
  • 1919 Kauf des Wohnhauses in Naundorf und Berufung zum auswärtigen Mitglied der Berliner Akademie der Künste
  • 1923 Studienprofessor an der Dresdner Kunstakademie
  • 1932 Tod am 10. Januar in seinem Haus, Bestattung auf dem Naundorfer Grundstück

Ehrungen

  • Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig (1927)

Bedeutende Werke

  • Afrikaner im Halbakt (1887)
  • Ernst von Schuch im Orchester (1908)
  • Marktplatz in Nischni Nowgorod (1910)

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