Ernst von Schuch

Ernst von Schuch
Ernst von Schuch
Robert Sterl: Ernst von Schuch dirigiert den Rosenkavalier
Grab von Ernst und Clementine von Schuch auf dem Friedhof Radebeul-West

Ernst Edler von Schuch, geboren als Ernest Gottfried Schuch, (* 23. November 1846 in Graz; † 10. Mai 1914 in Niederlößnitz) war ein österreichischer Dirigent, der durch seine Zusammenarbeit mit Richard Strauss an der Dresdner Hofoper berühmt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Schuch studierte in Graz, später in Wien bei Felix Otto Dessoff und begann 1867 als Kapellmeister bei Theodor Lobe in Breslau. Es folgten Verpflichtungen in Würzburg (1868–1870), Graz (1870/1871) und Basel, bevor er 1872 von Pollini nach Dresden engagiert wurde. Dort wurde er 1872 Musikdirektor an der Hofoper, ab 1873 Königlicher Kapellmeister neben Julius Rietz, später neben Franz Wüllner. 1882 übernahm er die Direktion der Hofoper als Hofrat, 1889 wurde er Generalmusikdirektor. 1898 wurde Schuch vom österreichischen Kaiser in den Erblichen Adelsstand erhoben und 1899 wurde er zum sächsischen Geheimen Hofrat ernannt. Im Jahr 1909 erhielt er die sächsische Adelsanerkennung.[1] Sein Wirken ging als Ära Schuch in die Operngeschichte ein.

Neben Gastspielreisen in Berlin, München, Wien und Paris blieb er Dresden bis 1914 verbunden und machte das Haus zu einer der führenden Musikbühnen Europas, bildete ein hervorragendes Ensemble und erweiterte das Orchester zu einem der größten der Welt. Neben dem Repertoire von Richard Wagner leitete er die Uraufführungen von Richard Strauss´ Feuersnot (1901), Salome (1905), Elektra (1909), Rosenkavalier (1911) sowie deutsche Erstaufführungen von Puccini und Mascagni. Daneben wurde er auch als Konzertdirigent geschätzt und setzte sich als solcher besonders für Orchesterwerke von Draeseke und Strauss ein.

Schuch war mit der Koloratursopranistin Clementine von Schuch-Proska (1850–1932) verheiratet. Seinen Wohnsitz nahm er 1882 in Niederlößnitz in der Weintraubenstraße (1883 auf seinen Antrag umbenannt in Schuchstraße 15/17), wo der Baumeister Moritz Ziller 1866 ein Landhaus im Schweizerstil errichtet hatte. Dort kam 1891 die Tochter Liesel zur Welt, die ebenfalls eine erfolgreiche Koloratursopranistin wurde. Schuch fuhr viele Jahre mit der Eisenbahn von der nahegelegenen Station Weintraube zur Arbeit. Extra für ihn wurde ein Sonderzug eingerichtet, im Volksmund „Schuch-Zug“ genannt, der jeweils zur Probenzeit fuhr.[2]

Im Jahr 1878 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts-Ordens verliehen.[1]

Schuch liegt zusammen mit seiner Frau auf dem Friedhof Radebeul-West in der Nähe seiner Tochter Liesel beerdigt.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtverwaltung, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
  • Gerhard M. Dienes (Hrsg.): „mit mir...“ Ernst von Schuch (1846–1914). Ein Grazer als Generalmusikdirektor in Dresden. Katalog zur Ausstellung 1999. Stadtmuseum Graz, Graz 1999, ISBN 3-9007-6420-4
  • O. Hafner: Schuch Ernst (eigentl. Ernest) Gottfried von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 281.
  • Gabriella Hanke Knaus: Schuch, Ernst Edler von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 619 f.
  • E. Krause: Richard Strauss, Ernst von Schuch und Dresden. In: Blätter der Staatstheater Dresden, 1963/64
  • Gert Morzinek: Historische Streifzüge mit Gert Morzinek. Die gesammelten Werke aus 5 Jahren "StadtSpiegel". premium Verlag, Großenhain 2007.
  • Richard Strauss/Ernst von Schuch: Richard Strauss - Ernst von Schuch. Ein Briefwechsel. Hrsg. von Gabriella Hanke Knaus. (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft; Band 16). Henschel-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89487-329-9

Weblinks

 Commons: Ernst von Schuch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gabriella Hanke Knaus: Schuch, Ernst Edler von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 619 f.
  2. Gert Morzinek: Historische Streifzüge mit Gert Morzinek. Die gesammelten Werke aus 5 Jahren "StadtSpiegel". premium Verlag, Großenhain 2007, S. 236 ff.

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