Robert L. Fish

Robert L. Fish

Robert L. Fish (* 21. August 1912 in Cleveland, Ohio; † 23. Februar 1981 in Trumbull, Conn.) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er ist vor allem als Autor von Kriminalromanen international bekannt geworden. Einige seiner Romane und Kurzgeschichten erschienen unter dem Pseudonym Robert L. Pike.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Robert Lloyd Fish studierte Maschinenbau und arbeitete zunächst als Bauingenieur. 1953 zog er mit seiner Frau und den beiden Töchtern zu Montagearbeiten nach Brasilien. Er blieb neun Jahre in Südamerika und begann in dieser Zeit mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, die vom Ellery Queen Kriminalmagazin veröffentlicht wurden.

Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten 1962, beschloss er, sich ganz auf seine schriftstellerischen Tätigkeiten zu konzentrieren. Bereits sein erster Roman, The Fugitive, wurde 1963 als bester Erstlingsroman mit dem renommierten Edgar Allan Poe Award ausgezeichnet. Für seine Kurzgeschichte Moonlight Gardener ehrten ihn die Mystery Writers of America (MWA) 1972 erneut mit dem Edgar Award in der Kategorie Beste Kurzgeschichte.

Sein unter dem Pseudonym Robert L. Pike veröffentlichter Roman Mute Witness wurde mit Steve McQueen als Hauptdarsteller unter dem Titel Bullitt verfilmt. Aus dem 1978 erschienenen Pursuit entstand die vierteilige Fernsehserie Twisted Fate. Im Laufe seiner Karriere publizierte Fish mehr als 40 Romane und eine unübersehbare Anzahl von Kurzgeschichten. Die meisten seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt. Viele seiner Storys spielen in Brasilien. 1977 verfasste er eine Biografie über Pelé. Seine in Jiddisch geschrieben Sherlock-Holmes-Parodien stießen bei der Leserschaft auf ein geteiltes Echo.

Fish, der jüdischen Glaubens war, befasste sich in mehreren seiner Büchern mit dem Schicksal von nach dem Zweiten Weltkrieg untergetauchten Nationalsozialisten. So beschreibt er etwa in Pursuit den Aufstieg eines ehemaligen SS-Mannes, den eine bizarre Laune des Schicksals ausgerechnet nach Israel verschlagen hatte, zu einem ranghohen General.

Nach seinem Tod im Februar 1981 wurde ein jährlich verliehener Preis für die beste Kriminalkurzgeschichte eines US-amerikanischen Autors nach ihm benannt, der Robert L. Fish Memorial Award.

Werke

Als Robert L. Fish veröffentlichte Bücher

  • The Fugitive, 1962
  • Isle of Snakes, 1963 (dt. Die Insel der Schlangen. Kriminal-Roman, München 1964; 2. Auflage, München 1981, ISBN 3-442-05426-5))
  • The Shrunken Head, 1963 (dt. Ein Kopf für den Minister. Kriminalroman, München 1965; 3. Auflage München 1986, ISBN 3-442-05007-3))
  • Brazilian Sleigh Ride, 1965 (dt. Zwischenlandung in Recife. Kriminalroman, München und Wollerau 1968)
  • The Diamond Bubble, 1965 (dt. Die Spinne auf der Hand. Kriminalroman, München 1965)
  • Trials of O'Brien, 1965 (dt. Komm mein Freund und häng für mich, Bern, München und Wien 1971: 2. Auflage unter dem Titel Ein Freund hängt für den anderen, Bern, München und Wien 1989, ISBN 3-502-51204-3)
  • The Incredible Schlock Homes, 1966
  • Always Kill a Stranger, 1967 (dt. In Rio droht Gefahr. Kriminalroman, München und Wollerau 1967)
  • The Hochmann Miniatures, 1967
  • The Bridge That Went Nowhere, 1968 (dt. Die Nackte an der Copacabana. Kriminalroman, München und Wollerau 1968)
  • The Murder League, 1968 (dt. Die Mörder-Liga. Kriminalroman, München 1970; zuletzt unter ISBN 3-453-10508-7)
  • The Xavier Affair, 1969 (dt. Die Xavier-Affäre. Kriminal-Thriller, München 1970)
  • Whirligig, 1970
  • The Green Hell Treasure, 1971 (dt. Die Insel der grünen Hölle, Bern und München 1974; 2. Auflage 1990 unter ISBN 3-502-51277-9)
  • Rub-a-Dub-Dub, 1971 (dt. Alle meine Mörderlein. Kriminalroman, München 1972)
  • The Tricks of the Trade, 1972
  • A Handy Death, 1973
  • The Wager, 1974 (dt. Die 10-$-Wette. Kriminalroman, München und Wollerau 1977 (?), ISBN 3-442-26064-7)
  • The Memoirs of Schlock Homes, 1974 (dt. Schlock Homes & Dr. Watney. Die witzigsten Detektivgeschichten der Welt, Stuttgart 1981, ISBN 3-7767-0265-6)
  • Trouble in Paradise, 1975
  • Kek Huuygens Smuggler, 1976
  • Pelé, My Life and the Beautiful Game, 1977 (dt. Mein Leben und das schönste Spiel, Frankfurt am Main, Wien und 1977, ISBN 3-550-07673-8)
  • Pursuit, 1978
  • A Gross Carriage of Justice, 1979
  • The Gold of Troy, 1980
  • Rough Diamond, 1981

Darüber hinaus vollendete Fish 1963 auch Jack Londons Roman The Assassination Bureau ltd.(dt. Das Mordbüro).

Als Robert L. Pike veröffentlichte Bücher

  • Mute Witness, 1963 (dt. Polizeirevier 52, New York. Kriminalroman, Bern, München und Wien 1965)
  • The Quarry, 1964 (dt. Die Rache des anderen. Kriminalroman, Bern, München und Wien 1966)
  • Police Blotter, 1965 (dt. Schüsse, die ins Schwarze trafen. Kriminalroman, Bern, München und Wien 1967)
  • Reardon, 1970 (dt. Ein unbekannter toter Mann. Kriminalroman, München 1971)
  • The Gremlin's Grandpa, 1972 (dt. Polizeischutz für den Gangsterboß. Kriminalroman, München 1974, ISBN 3-453-10174-X)
  • Bank Job, 1974 (dt. Der dunkle Ehrenmann. Kriminalroman, München 1976, ISBN 3-453-10262-2)
  • Deadline 2 AM, 1976 (dt. Übergabe 2 Uhr nachts. Kriminalroman, Reinbek bei Hamburg 1978, ISBN 3-499-42444-4)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Robert L. Fish Award — Der Edgar Allan Poe Award (kurz Edgar genannt) ist der weltweit populärste und gleichzeitig bedeutendste Preis für kriminalliterarische Werke in den USA. Er wird seit 1946 von den Mystery Writers of America (MWA) beim Edgar Awards Banquet… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert L. Fish Memorial Award — Der Edgar Allan Poe Award (kurz Edgar genannt) ist der weltweit populärste und gleichzeitig bedeutendste Preis für kriminalliterarische Werke in den USA. Er wird seit 1946 von den Mystery Writers of America (MWA) beim Edgar Awards Banquet… …   Deutsch Wikipedia

  • FISH — steht für: FISH (Kryptologie), Codename der Alliierten für verschiedene Verschlüsselungsmethoden der deutschen Wehrmacht Fish!, Tipps zur Erleichterung des (Arbeits )alltags durch Befolgung einiger weniger Regeln und Spaß an der Arbeit Festival… …   Deutsch Wikipedia

  • FisH — steht für: FISH (Kryptologie), Codename der Alliierten für verschiedene Verschlüsselungsmethoden der deutschen Wehrmacht Fish!, Tipps zur Erleichterung des (Arbeits )alltags durch Befolgung einiger weniger Regeln und Spaß an der Arbeit Festival… …   Deutsch Wikipedia

  • Fish — bezeichnet: einen Anfänger beim Pokern FISH steht für: FISH (Kryptologie), Codename der Alliierten für verschiedene Verschlüsselungsmethoden der deutschen Wehrmacht Fish!, Tipps zur Motivation und Erleichterung des (Arbeits )alltags durch… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert "Fish" Jones — Robert Fremont Fish Jones (? ndash;1930) was a Minneapolis, Minnesota businessman and showman.cite web|title=Minneapolis Park Recreation Board Park Detail|url=http://www.minneapolisparks.org/default.asp?PageID=4 parkid=436|publisher=Minneapolis… …   Wikipedia

  • Robert Francis Kennedy — (* 20. November 1925 in Brookline, Massachusetts; † 6. Juni 1968 in Los Angeles), war ein jüngerer Bruder des ermordeten US Präsidenten John F. Kennedy, der nach einer Karriere als Senatsjurist, Justizminister und Senator selbst das US… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Kennedy — Robert Francis Kennedy (* 20. November 1925 in Brookline, Massachusetts; † 6. Juni 1968 in Los Angeles), war ein jüngerer Bruder des ermordeten US Präsidenten John F. Kennedy, der nach einer Karriere als Senatsjurist, Justizminister und Senator… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Huebner — Robert Hübner Robert Hübner (* 6. November 1948 in Köln) ist ein deutscher Schachgroßmeister. Der 1976 an der Universität Köln promovierte Papyrologe gilt als bester deutscher Schachspieler seit Emanu …   Deutsch Wikipedia

  • Fish — /fish/, n. Hamilton, 1808 93, U.S. statesman: secretary of state 1869 77. * * * I Any of more than 24,000 species of cold blooded vertebrates found worldwide in fresh and salt water. Living species range from the primitive lampreys and hagfishes… …   Universalium

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”