- Avigdor Dagan
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Avigdor Dagan (hebr.: אביגדור דגן, früher Viktor Fišl oder Viktor Fischl) (* 30. Juni 1912 in Hradec Králové (damals Königgrätz, Österreich); † 28. Mai 2006 in Jerusalem, Israel) war ein tschechischer Dichter, Prosaist und Publizist jüdischer Herkunft und israelischer Diplomat und Botschafter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Viktor Fischl wurde in Königgrätz geboren, wo er auch die Mittelschule besuchte. Anschließend begann er sein Studium in Prag und arbeitete später als Journalist und Sekretär der Židovská strana (Jüdische Partei). 1939 emigrierte er nach London und arbeitete dort zusammen im tschechoslowakischen Exil-Außenministerium Jan Masaryks. Nach Kriegsende kehrte er zunächst in die Tschechoslowakei zurück. 1949 emigrierte er das zweite Mal, diesmal nach Israel. Sein hebraisierter Name ist von dag, "Fisch", abgeleitet.
Dagan lebte in Jerusalem, diente auch seiner neuen Heimat als Diplomat. Zunächst als Sekretär, dann Botschaftsrat in Tokio (1955-1959), als Chargé d'affaires 1959 und 1960 in Burma. Dagan vertrat Israel als Botschafter von 1961 bis 1964 in Warschau, von 1966 bis 1967 in Belgrad und in den Jahren 1969 bis 1972 in Oslo. Für drei Monate arbeitete er 1972 als Mitglied der Delegation Israels bei den Vereinten Nationen. Im Jahr 1974 wurde er als Botschafter nach Wien entsandt. Dies war sein letzter diplomatischer Posten.[1] Nach seiner Pensionierung 1977 widmete er sich nur noch der Literatur. Er schrieb seine erzählenden Werke ausschließlich in tschechischer Sprache.
Werke
Er schrieb einige Romane, die das Verhältnis zu Gott und der Suche nach der eignen Wahrheit beschreiben.
In deutscher Sprache publiziert
- Das fünfte Viertel
- Die Hofnarren
- Kafka in Jerusalem und andere Erzählungen
- Der Hahnenruf
- Die Spieluhr
- Die Störche im Regenbogen
- Gespräche mit Jan Masaryk
- Geschichte aus Jerusalem
Weblinks
- Literatur von und über Avigdor Dagan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Ingrid Wiltmann [Hrsg.], Lebensgeschichten aus Israel: zwölf Gespräche, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-39401-0, Seite 137-139
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