- Roland Klick
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Roland Klick (* 4. Juli 1939 in Hof) ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor, dessen Arbeiten mehrfach mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dem oft als Autorenfilm bezeichneten Jungen Deutschen Film, dem Klick seine Publikumsfeindlichkeit vorwarf, versuchte er ein aktionsorientiertes Publikumskino entgegen zu setzen.
Klick begann ein Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik in München, war 1962 Kameramann bei einem Film von Rolf Schünzel und drehte 1963 mit Weihnacht seinen ersten Kurzspielfilm. Nach zwei weiteren Kurzfilmen – Ludwig (1964) und Zwei (1965) – entstand 1966 der Fernsehfilm Jimmy Orpheus.
Nach seinem ersten Langfilm Bübchen (1968) als Hoffnung des deutschen Films gepriesen, drehte Klick 1970 in Israel unter dem Schutz des israelischen Militärs einen Film mit Mario Adorf, dem später von einigen deutschen Kritikern seine Aktionsorientiertheit zum Vorwurf gemacht wurde. Doch Deadlock, für den Klick sich hoch verschuldet hatte, wurde sein größter Erfolg. Ursprünglich war der Film als deutscher Wettbewerbs-Beitrag für das Filmfestival in Cannes geplant, wurde nach Protesten von Lobbyisten nur in einer Sondervorstellung gezeigt.
In der Folgezeit lehnte er Angebote für Italo-Western und aus Hollywood, unter anderem von Steven Spielberg, ab. 1973 drehte er Supermarkt mit Eva Mattes, ein Großstadtfilm, zu dem Marius Müller-Westernhagen als Marius West das Titellied beitrug. 1975 inszenierte er mit Lieb Vaterland magst ruhig sein die Adaption eines Romans von Johannes Mario Simmel. Seinen dritten Bundesfilmpreis erhielt Klick für den abendfüllenden Dokumentarfilm Derby Fever USA, über Pferderennen in den USA.
Die Auftragsarbeit Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo brach Klick 1981 nach Unstimmigkeiten mit Bernd Eichinger zwei Wochen vor Drehbeginn ab. Unter erheblichen Finanzierungsschwierigkeiten realisierte er stattdessen zwischen 1981 und 1983 White Star mit Dennis Hopper, dessen Kokainsucht erhebliche Probleme beim Dreh verursachte und dazu beitrug, dass der Film nur als Fragment realisiert werden konnte. White Star wurde mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet, war an den Kinokassen jedoch ein Flop.
Zwischen 1987 und 1989 entstand die Komödie Schluckauf, nach 1992 arbeitete Klick unter Pseudonym für das Fernsehen. Die meiste Zeit des Jahres verbringt er in Irland.
Auszeichnungen
- Bundesfilmpreise für Bübchen (1968), Deadlock (1970), Supermarkt (1974), Derby Fever (1978) und White Star (1983)
Filmografie
- 1963: Weihnacht (Kurzfilm)
- 1964: Ludwig (Kurzfilm)
- 1965: Zwei (Kurzfilm)
- 1966: Jimmy Orpheus (Fernsehfilm)
- 1968: Bübchen
- 1970: Deadlock
- 1974: Supermarkt
- 1976: Lieb Vaterland magst ruhig sein
- 1979: Derby Fever USA (Dokumentarfilm)
- 1983: White Star
- 1989: Schluckauf
Aktuelles
Im September 2008 widmet ihm das Berliner Programmkino Tilsiter Lichtspiele eine Gesamtretrospektive.
Weblinks
- Literatur von und über Roland Klick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Roland Klick in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Splatting Image - Ausführliche Klick-Biografie und Interview
- deutsches-filmhaus
- Der Große Unbekannte des deutschen Kinos - Artikel auf negativeland.de
- Gesamtretrospektive 2008 in den Tilsiter Lichtspielen
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