- Eva Mattes
-
Eva Mattes (* 14. Dezember 1954 in Tegernsee) ist eine österreichische Schauspielerin. Sie ist seit den 1970er Jahren als eine der wichtigsten Darstellerinnen des Neuen Deutschen Films[1] und als Theaterschauspielerin an den großen deutschsprachigen Bühnen bekannt. Im Fernsehen verkörpert sie seit 2002 die Tatort-Kommissarin Klara Blum. Eva Mattes ist auch Sprecherin in vielen Hörspielen und Hörbüchern und tritt seit 2006 als Chanson-Sängerin auf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eva Mattes ist die Tochter der Schauspielerin Margit Symo und des Filmkomponisten Willy Mattes und seit 1964 im Film- und Theatergeschäft tätig. Anfangs wurde sie noch als Evi Mattes angekündigt. Im Alter von zehn Jahren wirkte sie beim Film Dr. med Hiob Prätorius mit und arbeitete anschließend als Synchronsprecherin für Kinderserien wie Lassie und Pippi Langstrumpf. Eva Mattes, die nie eine Schauspielschule besucht hat, drehte mit Michael Verhoeven den Skandalfilm der Berlinale 1970, o.k.. Dieser Anti-Vietnamkriegsfilm sorgte dafür, dass die Berlinale nach Rücktritt der Jury ohne Preisträger zu Ende ging. Nach den Filmerfahrungen wurde sie 1972 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert, wo sie mit dem Stück Stallerhof eine Aufsehen erregende Premiere feierte.
Sie spielte in Hamburg Shakespeare und Ibsen und drehte gleichzeitig Filme wie Stroszek, Die bitteren Tränen der Petra von Kant oder Woyzeck. Ihre Regisseure waren Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog. Besonders hervorzuheben ist auch ihre Leistung als Lene in Helma Sanders-Brahms' Film Deutschland, bleiche Mutter (1980).
2002 übernahm sie für den Südwestrundfunk die Rolle der Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum und dreht seitdem zwei bis drei neue Krimifolgen im Jahr.
Mit dem Regisseur Werner Herzog hat sie eine gemeinsame Tochter Hanna Mattes (* 1980), mit der sie im Jahr 1992 im Film Das Sommeralbum ein Mutter-Tochter-Gespann spielte. Ihr 1989 geborener Sohn Josef Mattes ist ebenfalls als Schauspieler tätig. Mit ihm gemeinsam war sie 2003 in der Tatort-Folge Der Schächter zu sehen. Sie lebt mit dem österreichischen Künstler Wolfgang Georgsdorf in Berlin. 2011 veröffentlichte sie unter dem Titel Wir können nicht alle wie Berta sein ihre Erinnerungen in Buchform.
Auszeichnungen
- 1971: Filmband in Gold (Nachwuchsschauspielerin) für o.k. und Mathias Kneissl
- 1973: Filmband in Gold (Darstellerin) für Die bitteren Tränen der Petra von Kant und Wildwechsel
- 1979: Internationale Filmfestspiele von Cannes 1979: Preis (Beste Nebendarstellerin) für Woyzeck
- 1982: Bayerischer Filmpreis (Darstellerin) für Celeste
- 1983: Deutscher Darstellerpreis
- 1987: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
- 2002: Deutscher Filmpreis in Gold (Nebendarstellerin) für Das Sams
Filmografie
- 1965: Dr. med Hiob Prätorius
- 1966: Der Tag, an dem die Kinder verschwanden (TV)
- 1969: Alle Hunde lieben Theobald - Struppi und der kleine Bruder
- 1970: o.k.
- 1970: Liebe unter 17
- 1970: Der Kommissar – Der Papierblumenmörder
- 1970: Der Kommissar – Parkplatz-Hyänen
- 1971: Mathias Kneissl
- 1971: Berührungen (TV)
- 1972: Die bitteren Tränen der Petra von Kant
- 1972: Wildwechsel
- 1972: Acht Stunden sind kein Tag (TV-Serie)
- 1973: Supermarkt
- 1972–1974: Fontane Effi Briest
- 1973: Immobilien (TV)
- 1973: Desaster (TV)
- 1973: Liebe leidet mit Lust (TV)
- 1975: Die Hinrichtung
- 1976: Tausend Lieder ohne Ton (TV)
- 1977: Stroszek
- 1977: Frauen in New York (TV)
- 1978: In einem Jahr mit 13 Monden
- 1978: Schluchtenflitzer
- 1978: Union der festen Hand (TV)
- 1978: Woyzeck
- 1979: David
- 1979: Deutschland, bleiche Mutter
- 1979: Eva Mattes: Fragen an die Mutter (TV-Dokumentarfilm)
- 1981: Vor den Vätern sterben die Söhne (TV)
- 1981: Celeste
- 1982: Vergiftet oder arbeitslos? (TV-Spiel)
- 1982: Schubart und Franziska von Hohenheim (TV)
- 1982: Kleine Zeichen
- 1983: Die wilden Fünfziger
- 1983: Liebe Melanie (TV)
- 1983: Rita Rita / Rita Ritter
- 1984: Ein Mann wie EVA
- 1986: Auf immer und ewig
- 1988: Felix
- 1988: Fussel
- 1989: Herbstmilch
- 1989: Elektro-Lähmung – Ein Film gegen die Ohnmacht
- 1990: Der Kaufmann von Venedig (TV)
- 1992: Das Sommeralbum
- 1993: Der Kinoerzähler
- 1993: Motzki (TV-Serie)
- 1995: Das Versprechen
- 1995: Die Serpentintänzerin (TV)
- 1995: Schlafes Bruder
- 1996: Jugofilm
- 1997: Der Schrei der Liebe (TV)
- 1998: Widows – Erst die Ehe, dann das Vergnügen
- 1998: Und alles wegen Mama (TV)
- 1999: Otomo
- 1999: Mein liebster Feind (Dokumentarfilm)
- 1999: Die Straußkiste
- 2000: Salamander
- 2001: Himmlische Helden
- 2001: Duell – Enemy at the Gates
- 2001: Das Sams
- 2001: Goebbels und Geduldig
- 2001: Suck my Dick
- 2003: Die Farbe der Seele
- 2003: Sams in Gefahr
- 2004: Die Dreigroschenoper (TV)
- 2004: Warum läuft Herr V. Amok?
- 2004: Franz
- 2009: Lippels Traum (Kinofilm)
- 2010: Mahler auf der Couch
- 2010: Keiner geht verloren (TV)
- Tatort-Folgen als Kriminalkommissarin Klara Blum
- 2002: Schlaraffenland
- 2002: 1000 Tode
- 2003: Stiller Tod
- 2003: Der Schächter
- 2004: Bitteres Brot
- 2005: Die Spieler
- 2005: Der Name der Orchidee
- 2005: Das Lächeln der Madonna
- 2006: Der schwedische Freund
- 2006: Gebrochene Herzen
- 2007: Engel der Nacht
- 2007: Blutsbande
- 2008: Der Kormorankrieg
- 2008: Seenot
- 2009: Herz aus Eis
- 2009: Im Sog des Bösen
- 2010: Der Polizistinnenmörder
- 2010: Bluthochzeit
- 2011: Der schöne Schein
- 2011: Im Netz der Lügen
- 2011: Das schwarze Haus
Siehe auch: Liste der Tatort-FolgenTonträger
- 2006: Language of love
- 2009: Und über uns der Himmel: Eva Mattes liest und singt Gedichte und Chansons, ISBN 978-3-89903-647-3
- 2010: Jane Austen: Anne Elliot , 6 CD, 450 Minuten, Hörbuch Verlag, Hamburg
Literatur
- Eva Mattes: Wir können nicht alle wie Berta sein. Erinnerungen. Ullstein, Berlin 2011, ISBN 3550088116. Auch als Hörbuch, gelesen von der Autorin: 6 CDs, Hörbuch Hamburg 2011, ISBN 3899036891.
Einzelnachweise
- ↑ Hans Michael Bock: Lexikon Filmschauspieler International. Henschel Verlag, Berlin 1995, Seite 561, ISBN 3-89487-199-7
Weblinks
Commons: Eva Mattes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Eva Mattes
- Eva Mattes in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Eva Mattes bei filmportal.de
- Literatur von und über Eva Mattes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eva Mattes im Gespräch mit Hans Oechsner, BR-online 2001 (PDF, 50 KB)
Kategorien:- Schauspieler
- Theaterschauspieler
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Österreicher
- Geboren 1954
- Frau
Wikimedia Foundation.