- Rolf Bier
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Rolf Bier (* 1960 in Würzburg) ist ein deutscher Bildender Künstler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bier studierte von 1980 bis 1988 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und an der Chelsea School of Art in London. Der Schwerpunkt seiner konzeptuell grundierten künstlerischen Tätigkeit liegt vor allem in den Bereichen Malerei, Fotografie und Bildhauerei. In den "Ensembles" seiner Ausstellungen führt er Artefakte diverser Medien gleichberechtigt zu einem diskursiven Gesamtklang zusammen.
Bier gründete 1984 in Braunschweig die Künstlergruppe "artists in residence". Diese entwickelte bis 1989 thematische Installationen und Ausstellungskonzepte, oft auch für den urbanen Raum ( "Xongo Bongo -Tote Deutsche" / im Stadtbild von Braunschweig 1986, "Phänotyp Zuteilung" / Städtische Galerie im Museum Folkwang 1987, "Fragmente der Liebe"/ Overbeck-Gesellschaft Lübeck 1987, "Was dürfen wir glauben?"/ Sprengelmuseum Hannover 1988 und "Strip - heute kaufen wir nichts"/ urbane Interventionen in Hannover-Hainholz 1989).
Bei einem einjährigen Aufenthalt in London 1987/88 realisierte Bier in seinem Atelier an der Chelsea School of Arts fast jeden Tag eine Skulptur aus alltäglichen Materialien und begründete so seine bildhauerische Arbeit, die aus möglichst einfachen Eingriffen und Handlungen besteht und eine vorgegebene Hierarchie des Materials ablehnt. Biers "Notizen zu einer projektiven Skulptur" und "Weiterführende Notizen zu einer Theorie des Ensembles" formulieren einen ebenso dezidierten wie spielerischen Skulpturenbegriff, der auf einer relationalen Ästhetik und Wahrnehmung beruht. Dabei geht es Bier ebenso um eine kontemplative Harmonisierung von Material und Aktion wie um eine kritische Befragung des scheinbar unaufhaltsamen Prozesses einer Überformung der Lebenswelt durch anthropomorphe Gestaltung.
Seit 2005 ist Bier nach Lehraufträgen und Gastprofessuren an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Fachhochschule Hannover und der Hochschule der Künste in Bremen als Professor für Allgemeine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig.
Auszeichnungen
- 1989: Künstlerstipendium des Landes Niedersachsen für Literatur
- 1990: Künstlerstipendium des Landes Niedersachsen für Kunst
- 1992: Lingener Kunstpreis für Malerei
- 1995: Villa Massimo, Rom
- 1996: Otto-Dix-Preis, Gera
- 1997: Kunstpreis des Landes Niedersachsen
- 2001: Kunstfonds Bonn
- 2006: Kunstpreis der Sparkasse Hannover
Publikationen
- Gail B. Kirkpatrick, Raimar Stange (Texte): Freie Stücke des Besitzs und ihre notwendige Erstreckung. Städtische Ausstellungshalle am Hawerkamp, Münster 1993.
- Christoph Brecht, Rainer Fuchs, Eckhard Schneider (Texte): Relational Panorama. Kunstverein Hannover, 1999.
- Ulrich Krempel, Rolf Bier (Texte): Monographie niedersächsischer Künstler Nr. 59. Hannover 2006.
- Between the Ready Made and a Hard Place. Text Martin Engler. In: Heimspiel. Kunstverein Hannover, 2006, S. 13–21.
- Ludwig Seyfarth, Jan Verwoert (Texte): Portraits of Unseen People. Kunstmuseum Celle, 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Rolf Bier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview Rolf Bier – Sherman Sam Kultureflash Nr. 76, London (englisch)
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