Rommerode

Rommerode
Rommerode
Koordinaten: 51° 14′ N, 9° 46′ O51.2316666666679.7694444444444415Koordinaten: 51° 13′ 54″ N, 9° 46′ 10″ O
Höhe: 415–510 m ü. NHN
Einwohner: 1.075 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 37247
Vorwahl: 05604

Rommerode ist der zweitgrößte Ortsteil der Stadt Großalmerode im Werra-Meißner-Kreis in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das Straßendorf liegt im Südostteil des Kaufunger Waldes etwa 3 km außerhalb des Naturparks Meißner-Kaufunger Wald, südöstlich des Hirschbergs (643,4 m ü. NN) und westlich des Exbergs (505,5 m ü. NN). Es befindet sich rund 3 km südlich der Großalmeroder Kernstadt und etwa 5 km nordöstlich von jener Hessisch Lichtenaus auf etwa 415 bis 510 m ü. NN[1], nahe der alten Sälzerstraße. Nordöstlich des Dorf liegt der Exbergsee (438,5 m ü. NN), dem der Werra-Zufluss Wehre entfließt, welche die Ortschaft erst östlich tangiert, um dann durch die südlichen Ortslagen zu fließen. Im Dorf zweigt die Landesstraßen 3299 (Rommerode–Walburg) von der L 3225 (Epterode–Rommerode–Friedrichsbrück) ab.

Geschichte

Ehemaliges Gemeindewappen

Gerodet wurde der Ort als fränkische Ansiedlung innerhalb eines von Reichenbach-Walburg ausgehenden Siedlungsverbandes auf ehemaligem Reichsgut, wahrscheinlich des Königshofes Walburg, in der Zeit vom 9. bis 10. Jahrhundert. Aufgrund der urkundlichen Ersterwähnung von 1109, in der der Ort noch „Rodemanerodeh“ genannt wird, ist zu schließen, dass die Rodung durch einen adligen Grundherrn veranlasst wurde und die 15 Familien mit etwa 60 Personen hauptsächlich von der Land- und Viehwirtschaft lebten. Da die Zahl der Einwohner 1539 immer noch 15 Feuerstellen, also 15 Familien mit etwa 60 Personen, betrug, ist anzunehmen, dass sich in der Zeit von 430 Jahren in dem bäuerlichen Dorf nicht viel veränderte. Im Laufe der Jahrhunderte hatte auch Rommerode unter der Last der Abgaben an zahlreiche Grundherren zu leiden, unter anderem an den Adel von Hundelshausen, von Berge, von Felsberg, von Bischoffshausen, das Haus Hambach und die Klöster Germerode und Kaufungen. Diese zu leistenden Abgaben und die Unfruchtbarkeit des Ackerbodens führte zur Not der Bewohner, die mit allerlei Nebentätigkeiten gezwungen waren, ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. So werden unter den Tätigkeiten neben Ackermännern und Fruchttreibern auch Salzführer, Salztreiber, Leinweber und Raschmacher genannt. Nach vorausgegangenen Kriegen, die auch an Rommerode nicht spurlos vorüber gingen, vergrößerte sich vom ersten Drittel des 19. Jahrhunderts bis 1866 durch die Einstellung der Salzproduktion in Sooden die Not zahlreicher Salzstraßendörfer, so auch in Rommerode. Missernten, der Verlust überseeischer Absatzgebiete für Leinweber und Raschmacher, führten neben den revolutionären Ereignisse dieser Zeit auch in Rommerode zu zahlreichen Auswanderungen. Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse verbesserten sich erst 1868 mit der Braunkohleförderung der Zeche Marie. Mit ihr, dem Bahnanschluss 1883/84 und der Inbetriebnahme von Fabrikanlagen der „Vereinigte Großalmeroder Thonwerke (VGT)“ 1897, erfolgte der schrittweise Wandel vom Bauerndorf zur Industriegemeinde. Seit 1974 ist der Ort Stadtteil von Großalmerode. Seit dieser Zeit hat sich in Rommerode einiges zum Vorteil verändert, so letztlich u.a. im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms die Sanierungen der Kirche und der Eichenwaldsiedlung, einer ehemaligen Arbeitersiedlung der VGT, vor zwei Jahren ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis.

Einzelnachweise

  1. Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz

Literatur

  • Krummel, Hessische Ämter, S. 70.
  • Küther, Historisches Ortslexikon des Kreises Witzenhausen, S. 111.
  • Magistrat der Stadt Großalmerode anlässlich der 900-Jahr-Feier im Jahre 2009 (Hrsg.): Ortschronik, ISBN 978-3-00-027930-0
  • Siegel, Geschichte der Stadt Lichtenau, S. 292f.

Weblinks


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