- Awgustyn Woloschyn
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Awgustyn Iwanowitsch Woloschyn (ukrainisch Авґустин Волошин, tschechisch Augustin Vološin; * 17. März 1874 in Kelecsény, Rajon Mischhirja; † 19. Juli 1945 in Moskau) war ein karpatenukrainischer Politiker, Lehrer und Schriftsteller. Er war Präsident der unabhängigen Karpato-Ukraine, die für kurze Zeit 1939 existierte.
Woloschyn wurde am 17. März 1874 in Kelecsény (heute Keletschyn/Келечин) im Komitat Bereg, Königreich Ungarn geboren und studierte an der Ungvárer Theologieschule und der Universität in Budapest. Danach wurde er Priester des griechisch-katholischen Glaubens und ab 1924 päpstlicher Kämmerer. Von 1900 bis 1917 war er Professor der Mathematik am Lehrerseminar in Ungvár und wurde 1918 Vorsitzender des Subkarpatischen Nationalrats, welcher 1919 die Tschechoslowakei um konföderalen Anschluss bat, der im Sommer 1919 vollzogen wurde.
1925 kam er als Abgeordneter der Ruthenisch-Nationalen Christlichen Partei in das tschechoslowakische Parlament und nach der Autonomisierung der Karpatenukraine innerhalb der ČSR (Oktober 1938) war er Premierminister und wurde so nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Hitler 1939 und seinen damit einhergehenden Bestrebungen, die Karpatenukraine unabhängig zu halten, Präsident der kurzlebigen unabhängigen Karpato-Ukraine (14. März - 16. März 1939), die allerdings von Ungarn besetzt und annektiert wurde.
Er floh daraufhin über Rumänien und Zagreb/Kroatien nach Prag, wo er als Privatperson in einem Kloster wohnte. Als die Sowjetarmee das Gebiet der Karpatoukraine im März 1945 erobert hatte, wurde es, besiegelt durch einen Vertrag mit der wieder errichteten Tschechoslowakei, zu sowjetischem Territorium, und so wurde Woloschyn nach der Eroberungs Prags im Mai 1945 festgenommen und nach Moskau gebracht, wo er am 19. Juli 1945 im Butyrka-Gefängnis starb.
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