Axel Hinrich Murken

Axel Hinrich Murken

Axel Hinrich Murken (* 2. Dezember 1937 in Gütersloh) ist ein deutscher Medizin- und Kunsthistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Axel Hinrich Murken studierte von 1959 bis 1973 Medizin, Kunstgeschichte und Archäologie, er legte 1965 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sein Medizinisches Staatsexamen ab und ist dort im gleichen Jahr zum Dr. med. promoviert worden. 2001 wurde er an der Universität Bonn mit einer kunsthistorischen Untersuchung zum Werk des Surrealisten Edgar Ende zum Dr. phil. promoviert.

Nach zweijähriger Medizinalassistenz erhielt er die Approbation als Arzt. Im Anschluss an eine einjährige ärztliche Tätigkeit in den Krankenanstalten Sarepta in Bielefeld begann er 1969 eine wissenschaftliche Laufbahn als Medizinhistoriker. Zunächst war er als Assistent an der Universität Düsseldorf tätig, wo er sich 1973 habilitierte. Von 1975 bis 1981 nahm er eine Professur am Institut für Theorie und Geschichte der Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität wahr. Von 1974 bis 1982 vertrat Murken die Lehrgebiete „Geschichte der Medizin“ und „Medizinische Terminologie“ am Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen. Anschließend bis zu seiner Pensionierung 2003 war er Professor und Direktor des Institutes für Geschichte der Medizin und des Krankenhauswesens am Universitätsklinikum der RWTH Aachen. Murken ist verheiratet mit Christa Murken.

Aktivitäten

Murken ist Autor zahlreicher Bücher und Beiträge zur Medizin- und Krankenhausgeschichte sowie zur Kunstgeschichte, darunter das Standardwerk Lehrbuch der Medizinischen Terminologie. Von 1979 bis 2009 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte. Er ist Herausgeber der Reihe Historia Hospitalium.

Ein Hauptinteresse Murkens gilt neben der Medizingeschichte der Spiegelung der Heilkunde in der Malerei. Weiterhin gilt seine wissenschaftliche Arbeit der Kunst, vor allem in ihren Bezügen zu Leid, Schmerz und Heilung. Er verfügt über einige bedeutende Sammlungen, u.a. zum Werk von Joseph Beuys (Heilkräfte der Kunst), zum Surrealismus und zum medizinischen Kinder- und Jugendbuch seit 1800.

Publikationen

  • Die bauliche Entwicklung des deutschen Allgemeinen Krankenhauses im 19. Jahrhundert. Verlag Vandenhoeck u. Ruprecht, 1979, ISBN 978-3-5254-5355-1
  • Joseph Beuys und die Medizin. Verlag F. Coppenrath, Münster 1979, ISBN 3-9201928-18.
  • Geschichte der Medizin. Begründet von Erwin H. Ackerknecht. 7. Auflage. Verlag Thieme, Stuttgart 1992, ISBN 978-3-4328-0037-0.
  • Vom Armenhospital zum Großklinikum. Die Geschichte des Krankenhauses vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 3. Auflage. DuMont-Verlag, Köln 1995, ISBN 978-3-7701-2134-2.
  • mit Christa Murken: Von der Avantgarde bis zur Postmoderne. Die Malerei des 20. Jahrhunderts. Verlag Klinkhardt und Biermann, München 1991, ISBN 3-7814-0309-2.
  • Lehrbuch der Medizinischen Terminologie. Grundlagen der ärztlichen Fachsprache. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8047-1974-3.
  • mit Christa Murken: Melancholie und Eros in Kunst und Gegenwart.. Wienand-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-87909-569-8.
  • Edgar Ende. Sein Leben und sein Werk (1901-1965). Seine kunsthistorische Stellung in der Malerei des 20. Jahrhunderts. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2001, ISBN 3-9201928-18.
  • mit Maria Linsmann und Bernhard Schmitz: Kind, Krankheit und Krankenhaus im Kinder- und Jugendbuch. Die Sammlung Professor Dr. Dr. Axel Hinrich Murken. Troisdorf 2004, ISBN 3-9809301-2-2.
  • mit Volker Rattemeyer und Hans-Peter Wipplinger: Joseph Beuys. Heilkräfte der Kunst. Werke aus der Sammlung Axel Hinrich Murken. 2. erw. Aufl., Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2007, ISBN 978-3-935791-23-6.
  • Geschichte der Arbeitsmedizin. In: Stephan Letzel und Dennis Nowak: Handbuch der Arbeitsmedizin, 9. Auflage, Ecomed, Landsberg am Lech 2008, ISBN 978-3-609-10570-3, 1. Erg. Lfg. 3/07, S. 1-31.
  • Pain as man’s constant companion, from birth to death. Its cultural, medical and historical dimensions. 4 Bände. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2003-2008, ISBN 3-935791-11-9; ISBN 3-935791-13-5; ISBN 3-935791-20-8.
  • Edgar Ende (1901-1965). Der Träume Allmacht. Studien zur Medizin- Kunst- und Literaturgeschichte, Bd. 63, Herzogenrath 2009, ISBN 978-3935791-31-1.
  • Phantastische Welten. Vom Surrealismus zum Neosymbolismus - Drei Malergenerationen des 20. Jahrhunderts. Studien zur Medizin- Kunst- und Literaturgeschichte, Bd. 64, Herzogenrath 2009, ISBN 978-3-935791-34-2.

Literatur

  • Walter Schombardt: Nicht der Staat, sondern einzelne Persönlichkeiten. Zur Geschichte des Krankenhauswesens. Aus der Arbeit Dr. Axel Murkens. Düsseldorfer Hefte 19 (1974), H. 12, S. 17.
  • Otto Pannewitz (Hrsg.): Menschenbilder - Die Sammlung Murken. Stadt Sindelfingen 1992.
  • Peter Voswinckel: Zum 65. Geburtstag von Professor Dr. med. Dr. phil. Axel Hinrich Murken. Nachrichtenblatt der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik 53 (2003), S. 104-105.
  • Axel Dost, Gudrun Färber-Töller, Heinz Rodegra (Hrsg.): Hospital, Kunst, Medizin, Festschrift für Axel Hinrich Murken. Historia Hospitalium, Band 23, 2002-2003, ISBN 3-935791-06-2.
  • Manfred Stollenwerk: Axel Hinrich Murken: Dreißig Jahre Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte. Historia Hospitalium, Band 26, 2008-2009, ISBN 978-3-935791-35-9.

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