- Axel Nawrath
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Axel Nawrath (* 26. Februar 1954 in Hannover) ist ein Jurist, SPD-Mitglied und seit dem 1. April 2009 Mitglied des Vorstandes der staatlichen Förderbank KfW. Er war vom 1. März 2006 bis 31. März 2009 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Abschluss seiner juristischen Promotion arbeitete Nawrath kurze Zeit als Rechtsanwalt, bevor er 1983 in die Bundesfinanzverwaltung wechselte und dort u. a. von 1984 bis 1986 als Referent in der Haushaltsabteilung des BMF und anschließend bis 1989 als Finanzreferent in der deutschen Delegation bei der NATO in Brüssel tätig war. Anschließend war er beim Bundesrechnungshof tätig, wo er 1994 zum Mitglied des Bundesrechnungshofes ernannt wurde.
1998 kehrte Nawrath unter Minister Oskar Lafontaine als Leiter des Leitungsstabes in das BMF zurück und übernahm 1999 die Leitung der Abteilung Nationale und Internationale Finanzmärkte und Währungspolitik. Aus Verärgerung darüber, dass Minister Hans Eichel ihn nicht zum Staatssekretär beförderte, wechselte er zum 1. März 2003 zur Gruppe Deutsche Börse[1] und übernahm dort den Posten eines Chief Policy and Communication Officer.[2] Ihm folgte seinerzeit Jörg Asmussen auf dem Posten des Abteilungsleiters nach. Als Vorstandschef Werner Seifert im Herbst 2005 das Unternehmen verließ und durch Reto Francioni ersetzt wurde, suchte sich auch Nawrath wieder ein neues Betätigungsfeld und kehrte als Staatssekretär ins Ministerium zurück,[3] obwohl dies mit deutlichen finanziellen Einbußen verbunden war.[4]
Am 22. Januar 2009 hat der Verwaltungsrat der staatlichen Förderbank KfW Nawrath mit Wirkung zum 1. April 2009 in den Vorstand der Bank berufen.[5] Er soll dort Verantwortung für das Fördergeschäft der Bankengruppe übernehmen.[6] Nach Schätzungen der Süddeutschen Zeitung dürfte er dort ein Jahresgehalt von 400.000 € beziehen. Bereits zum 1. Februar sollten die Förderaktivitäten der Bank neu strukturiert werden. Der KfW, die zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Ländern gehört, war in der Finanzkrise ein Mangel an fachlicher Expertise vorgeworfen worden. Vor allem ihre Beteiligung an der krisengeschüttelten Mittelstandsbank IKB hatte sie in Turbulenzen gestürzt.
Nawrath galt als einer der einflussreichsten Beamten der Regierung. Er ist gegenwärtig auch Vorsitzender des Lenkungsausschusses für den 480 Milliarden Euro schweren Banken-Sonderfonds Soffin, der über die Vergabe von Staatshilfen an notleidende Finanzinstitute entscheidet.[7]
Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Gremien
Nawrath war von 1999 bis 2003 Aufsichtsratsmitglied bei der Hermes Kreditversicherungs AG in Hamburg, von 2001 bis 2003 bei der Deutschen Postbank AG, und von Dezember 2007 bis März 2009 bei der KfW IPEX-Bank GmbH. Seit März 2006 gehört er dem Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG an.[8] Im Jahre 2008 wurde er zum Mitglied des Aufrichtsrates der DB Mobility Logistics AG sowie erneut zum Mitglied es Aufsichtsrats der Deutschen Postbank AG bestellt. Er ist außerdem Mitglied des Beirats des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.
Schriften
- Die Haftung für Schäden durch Umweltchemikalien: eine Untersuchung über die Strukturen und die Leistungsfähigkeit des bestehenden Schadensrechts, Dissertation Universität Frankfurt am Main, Lang, Bern/Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8204-7000-X
Einzelnachweise
- ↑ Verärgert gewechselt. In: Die Zeit, Nr. 7/2007
- ↑ openpr.de
- ↑ de.reuters.com
- ↑ sueddeutsche.de
- ↑ kfw.de
- ↑ de.reuters.com
- ↑ manager-magazin.de
- ↑ Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG deutschebahn.com, aktualisiert 23. Februar 2009
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