Rudolf Carsten

Rudolf Carsten
Das Wohnhaus auf Rudolf Carstens ehemaligem Hof in Groß Parin
Das Geburtshaus von Rudolf Carsten in Lübeck-Vorwerk

Rudolf Carsten (* 29. April 1880 in Lübeck-Vorwerk; † 7. September 1954) war ein Pflanzenzüchter/Saatzüchter, der durch bahnbrechende Züchtungen neuer Weizensorten weltweit bekannt wurde.

Aufgewachsen als Sohn eines Bauern, hat sich Rudolf Carsten bereits als Kind mit der Auswahl und Vermehrung von Getreide mit besonders großen Ähren und kräftigem Stroh sowie von Platterbsen beschäftigt. Sein Wissen eignete er sich vorwiegend als Autodidakt an.

  • 1900 begann er mit den ersten planmäßigen Kreuzungen
  • 1903 stellte er als Ergebnis den „Hafer I“ vor
  • 1905 pachtete er in Schwartau ein Stück Land und begann dort mit der Züchtung von Weizen, Roggen, Gerste und Hafer mit größeren Erträgen und besserer Winterfestigkeit.
  • ab 1907 konnte er aus den Weizensorten, die den vorangegangen harten Winter überstanden hatten, die Weizensorten „III“ und „IV“ züchten
  • 1910 stellte er auf einer Landwirtschaftsmesse erstmals eine von ihm entwickelte Weizensorte vor.
  • 1913 stellte er seinen „Dickkopfweizen III“ (eine Sorte mit hohem Ertrag und guter Winterfestigkeit) vor - sein Umsatz betrug 65 Tonnen Saatgut.
  • 1921 brachte er den „Dickkopfweizen V“ heraus, der eine sehr hohe Verbreitung erfuhr.
  • 1924 erfolgte die Gründung der „Carsten-Saatbau-Genossenschaft“
  • Nach 1928 stieg die veräußerte Menge an Saatgut auf bis zu 45.000 Tonnen/Jahr an – die von ihm gezüchteten Getreidesorten erreichten in Deutschland zeitweilig einen Marktanteil von 90 %.
  • Ab 1929 wohnte er in Groß Parin auf dem von ihm gekauften „Pariner Hof“.

Das aus der „Carsten-Saatbau-Genossenschaft“ hervorgegangene Unternehmen „Dr. h.c. Rudolf Carsten Saatzucht“ ist weiterhin in der Nutzpflanzenzucht tätig.

Sonstiges

Das Schild "Rudolf-Carsten-Straße" in Bad Schwartau

Rudolf Carsten lebte ab Mitte der 1930er Jahre auf seinem Hof in Groß Parin.

Nach ihm ist die „Rudolf-Carsten-Straße“ in Bad Schwartau benannt.

Literatur

  • Saatzüchter R. Carsten 70 Jahre alt. In: Neue Mitteilungen für die Landwirtschaft Jg. 5, 1950, S. 278 (mit Bild).
  • W. Nicolaisen: Rudolf Carsten. In: Männer die Nahrung schufen. Herausgegeben von O. Keune. Landbuch-Verlag Hannover 1952, S. 184-187 u. 522 (mit Bild).

Quellen


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