- Rudolf Eitelberger
-
Rudolf Eitelberger, Ritter von Edelberg (* 17. April 1817 in Olmütz/Olomouc; † 18. April 1885 in Wien) war Kunsthistoriker und erster Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Wien (1852).
Darüber hinaus war er Initiator und erster Direktor des Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, gegründet 1864 (heute Museum für angewandte Kunst), sowie der angegliederten Kunstgewerbeschule, 1868 gegründet (heute Universität für angewandte Kunst Wien).
Eitelberger vereinte in seiner Person Wissenschaft, Kulturpolitik und Kunstkritik des Historismus. Als Kunsthistoriker gab er die „Quellenschriften zur Kunstgeschichte“ heraus und gilt als Gründervater der Wiener Schule der Kunstgeschichte. Das von ihm gegründete Österreichische Museum war nach dem Vorbild des Londoner South-Kensington-Museums das erste Kunstgewerbemuseum auf dem europäischen Festland und Vorbild für zahlreiche ähnliche Institute in ganz Mitteleuropa. Daneben nahm Eitelberger immer wieder zu Fragen der aktuellen, zeitgenössischen Kunst aus einer historischen Perspektive Stellung.
Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 31). 1894 wurde die Eitelbergergasse in Wien-Hietzing ihm zu Ehren benannt.
Schriften
- Gesammelte kunsthistorische Schriften, 4 Bände, 1879-1884.
Literatur
- Eitelberger-Edelberg Rudolf von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 239 f. (Direktlinks auf S. 239, S. 240).
- E. Nebel: Die kunstpädagogischen Ideen, Theorien und Leistungen Rudolf von Eitelbergers (Diss.), Wien 1980.
- Edwin Lachnit: Die Wiener Schule der Kunstgeschichte und die Kunst ihrer Zeit, Wien-Köln-Weimar 2005.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Eitelberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf und Werke von Rudolf Eitelberger im ARIADNE-Projekt Frauen in Bewegung der Österreichischen Nationalbibliothek
Frühere Lehrkanzel („Kunstgeschichte II“): Rudolf Eitelberger (ab 1852) | Alois Riegl | Max Dvořák (ab 1905) | Julius von Schlosser (ab 1922) | Hans Sedlmayr (ab 1936) | Karl Maria Swoboda (ab 1946) | Otto Pächt (ab 1963) | Hermann Fillitz (ab 1974) | Hellmut Lorenz (ab 1997) | Sebastian Schütze (ab 2009)
Spätere Lehrkanzel („Kunstgeschichte I“): Moritz Thausing (ab 1873) | Franz Wickhoff (ab 1885) | Josef Strzygowski (1909–1933) | Otto Demus (ab 1963) | Günther Heinz (ab 1976) | Friedrich Teja Bach (ab 1994)
Weitere Lehrkanzeln bzw. Universitätsprofessoren: Otto Benesch (ab 1948) | Fritz Novotny (ab 1948) | Renate Wagner-Rieger (ab 1964) | Gerhard Schmidt (ab 1964) | Helmut Buschhausen (ab 1975) | Artur Rosenauer (ab 1976) | Deborah Klimburg-Salter (ab 1996) | Michael Viktor Schwarz (ab 1998) | Lioba Theis (ab 2005) | Raphael Rosenberg (ab 2009) | Julia Gelshorn (ab 2010)
Wikimedia Foundation.