Rudolf Medek

Rudolf Medek

Rudolf Medek (* 8. Januar 1890 in Königgrätz; † 22. September 1940 in Prag) war ein tschechischer Schriftsteller und Offizier.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1909 bis zum Beginn des 1. Weltkriegs wirkte er als Lehrer. Nachdem er die Offiziersausbildung der k.u.k. Armee in Gablonz absolviert hatte, kämpfte er ab 1915 an der Ostfront gegen Russland. Nach seiner Gefangennahme in Kiew sollte er in ein Gefangenenlager nach Sibirien geschickt werden. Allerdings kam er dort nicht an, sondern landete im Krankenhaus von Tscheljabinsk (Ural).

1916 trat er als Freiwilliger der tschechoslowakischen Brigade bei und wurde einer deren Generale. Er nahm an der Schlacht bei Zborów (heute Zboriw, Oblast Ternopil, Ukraine) teil. 1919 kehrte er nach Prag zurück, wurde zum Oberst der Tschechoslowakischen Armee befördert, vom britischen König mit dem Distinguished Service Order ausgezeichnet. In Frankreich erhielt er die Ehrenmedaille der Legion. Aus Enttäuschung über das Münchener Abkommen 1938 sandte er beide Auszeichnungen nach London bzw. Paris zurück. 1929 erfolgte eine weitere Beförderung zum Brigadegeneral.

In der Zeit von 1920 bis 1929 wurde Medek Direktor der Gedenkstätte des nationalen Widerstandes (Památník národního odboje), danach am Denkmal der Befreiung (Památník osvobození), welches Teil des Jan-Žižka-Denkmals auf dem Berg Vítkov im Prager Stadtteil Karlín ist.

Familie

Rudolf Medek ist Vater von Ivan Medek, Musiker und bekannter Dissident sowie des Malers Mikuláš Medek.

Werke

Rudolf Medek schrieb Bücher über die tschechische Legion und deren Freiheitskampf, deren Veröffentlichung nach dem Februarputsch 1948 von den kommunistischen Machthabern aufgrund ihrer antibolschewistischen Haltung verboten wurden. Die Inspiration für sein bekanntestes Drama kam durch den Freitod seines Freundes, Oberst Josef Jiří Švec, der sich am 25. Oktober 1918 an der Station in Aksakowo erschoss.

Gedichte

  • Půlnoc bohů – 1912
  • Prsten – 1914
  • Lví srdce – 1919

Romane

  • Ohnivý drak – 1921, 1925 verfilmt
  • Veliké dny – 1923
  • Ostrov v bouři – 1925
  • Mohutný sen – 1926
  • Anabase – 1927
  • Legenda o Barabášovi – 1932

Theaterspiele

  • Plukovník Švec – 1928, 1929 verfilmt

Verfilmungen

  • Zborov (1938) (Entwurf)

Schauspieler

  • Za československý stát (1928); Medek spielte den General

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolf Medek — (born 8 January, 1890 in Hradec Králové died 22 August, 1940) was a Czech poet, army related prose writer, and a general in the Czechoslovak Legions in Russia. In 1919 he was awarded the DSO by George V which he sent back after the Munich… …   Wikipedia

  • Medek — ist der Name mehrerer Personen: Ivan Medek (1925–2010), tschechischer Musikkritiker und Politiker Rudolf Medek (1890–1940), tschechischer Schriftsteller und Soldat Tilo Medek (1940–2006), deutscher Komponist und Musikverleger Martin Medek von… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Wagner-Regeny — Rudolf Wagner Régeny (* 28. August 1903 in Sächsisch Regen, Siebenbürgen; † 18. September 1969 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Hochschullehrer siebenbürgisch sächsischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Bedeutung …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Wagner-Régeny — (* 28. August 1903 in Sächsisch Regen, Siebenbürgen; † 18. September 1969 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Hochschullehrer siebenbürgisch sächsischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Bedeutung …   Deutsch Wikipedia

  • Medek — Mẹdek,   1) Mikuláš, tschechischer Maler, * Prag 3. 11. 1926, ✝ ebenda 23. 8. 1974, Sohn von 2); setzte sich in seinen Frühwerken mit dem Surrealismus auseinander und gehörte dem Kreis um K. Teige an. 1959 ging er zu einer expressiven abstrakten …   Universal-Lexikon

  • Ivan Medek — (* 13. Juli 1925 in Prag; † 6. Januar 2010 ebenda) war ein tschechischer Musiktheoretiker, Musikkritiker, Radiomoderator und Journalist. Medek war einer der lautstärksten Mitglieder der tschechoslowakischen Dissidentenbewegung, insbesondere nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Mikuláš Medek — (November 3, 1926, Praha August 23, 1974, Praha) is one of the most important representants of modern Czech painting. Nephew of excellent impressionist Antonín Slavíček and son of general of Czechoslovak army and catholic writer Rudolf Medek, is… …   Wikipedia

  • Tilo Medek — (* 22. Januar 1940 in Jena; † 3. Februar 2006 in Duderstadt), auch Müller Medek, war ein deutscher Komponist und Musikverleger, der sich auch musikwissenschaftlich betätigte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Medek von Müglitz — (auch: Martin Medek; tschechisch: Martin Medek z Mohelnice; * 1538 in Müglitz; † 2. Februar 1590 in Prag) war Erzbischof von Prag. Werdegang Nach dem Theologiestudium am Jesuitenkolleg in Olmütz wurde Martin Medek zum Priester geweiht. Danach war …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mea–Mee — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”