Rudolph Hertzog

Rudolph Hertzog
Kaufhaus Rudolph Hertzog

Rudolph Hertzog (* 15. Juni 1815 in Berlin; † 2. Mai 1894 in Karlsbad) war ein deutscher Unternehmer. Er begründete das bis nach dem Zweiten Weltkrieg überregional bekannte Warenhaus Rudolph Hertzog in Berlin (Alt-Cölln). Das von ihm 1839 gegründete Manufakturwarengeschäft entwickelte sich durch Versandhandel zu einer der bekanntesten Adressen für Möbel, Teppiche, Modewaren und Stoffe. Hertzog war einer der ersten, der in Berlin Festpreise einführte und Reklame-Anzeigen drucken ließ, ebenso eine jährlich erscheinende Agenda von etwa 200 Seiten Umfang, die unter anderem Paul Lindenberg und Rudolf Pietsch betreuten

Noch zu Lebzeiten Bismarcks bot 1884 Rudolph Hertzog dem Kaiser Wilhelm I. mit einer Million Mark in Vorleistung für ein Bismarck Denkmal in Berlin zu gehen. Dieses Ansinnen wurde aber abgelehnt.

1912 erstreckte sich der Kaufhauskomplex fast über das gesamte Karree bis zur Brüderstraße zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse. Hier erinnerte eine von Adolf Brütt geschaffene Marmorbüste an den Firmengründer.

Eine Filiale seines Kaufhauses befand sich in Swakopmund in Deutsch-Südwestafrika[1].

Letztes Gebäude des Unternehmens in Berlin an der Brüderstraße Ecke Scharrenstraße in Berlin-Mitte ist ein viergeschossiges Bauwerk mit verputzter Fassade in barockisierenden Formen mit Eingangsfront, 1908/1909 von Gustav Hochgürtel geschaffen. Die anderen Gebäude wurden im Zuge der Neubebauung und -gestaltung der Breiten Straße, dem früheren Stammsitz des Unternehmens seit 1867 in der Nr. 15, teils stark kriegsbeschädigt, abgerissen.

Im Jahr 1949 wurden die Erben, welche das Geschäft bis dato geführt hatten, enteignet. Bis 1990 befand sich in dem Gebäude ein Hochzeitsausstatter und ein DDR-Jugendmode-Kaufhaus. Das Haus steht derzeit leer[2].

Rudolph Hertzog ist auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof II beigesetzt. Das Grabmal der Familie Rudolph auf dem Friedhof steht unter Denkmalschutz.

Einzelnachweise

  1. http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=2179&language=german
  2. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen

Weblinks


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