- Ruine Hilgartsberg
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Ruine Hilgartsberg Ruine Hilgartsberg von Westen
Entstehungszeit: Mittelalter Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Ort: Hofkirchen-Hilgartsberg Geographische Lage 48° 39′ 41,2″ N, 13° 9′ 9,8″ O48.66144444444413.152722222222365Koordinaten: 48° 39′ 41,2″ N, 13° 9′ 9,8″ O Höhe: 365 m ü. NN Die Ruine Hilgartsberg ist eine Burgruine bei Hofkirchen im Landkreis Passau.
Wo die Donau den Dungau verlässt und in das Durchbruchstal zwischen die Südausläufer des Bayerischen Waldes eintritt, erhebt sich hinter Hofkirchen an einem linksseitigen Steilhang die Ruine Hilgartsberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1112 wird erstmals ein Ezil (Heinrich) de Hilkerirchesberg erwähnt. Die Spornburg gehörte damals zur Grafschaft Windberg unter der Lehnsherrschaft der Bischöfe von Bamberg. 1207 wurde sie mit anderen Gütern dem Walchunus von Kamm verliehen. Dieser vermachte sie seinen Neffen Alram und Albert von Hals und Bernhard von Uttendorf.
Es kam zu einem langwierigen Streit mit den Bischöfen von Passau und Bamberg, die diese Regelung nicht anerkannten. Im Oktober 1226 sprach ein Schiedsgericht die Herrschaft schließlich Graf Rapoto II. von Ortenburg zu. Nach dem Tod von dessen Sohn Rapoto III. 1248 verkauften seine Tochter Elisabeth und ihr Gemahl Hartmann I. von Werdenberg 1259 den Besitz an Herzog Heinrich von Niederbayern.
Die Herzöge ließen die Burg zunächst durch Pfleger verwalten. 1309 wurde Seifried der Puchberger damit belehnt. Nach dessen Tod 1326 kamen die Ecker von Eck in den Besitz der Veste. Da Peter Ecker von Eck bei Herzog Albrecht in Ungnade fiel, wurde die Burg 1357 vom Herzog belagert und eingenommen.
Albrecht stattete die Burg 1360 mit Wällen und einem Turm aus. Nun verwalteten erneut herzogliche Pfleger Hilgartsberg. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Weisenberger damit belehnt, nach deren Aussterben 1596 erhielt es Rudolph Freiherr von Pollweil und Weilerthal. Dessen Geschlecht erlosch 1617, und nun verlieh Kurfürst Maximilian I. das Gut mit den Hofmarken Schöllnstein, Rannetsreit, Garham, Leithen und Oberngschaid an Hanns Ernest Graf Fugger, Herrn zu Kirchberg und Weißenhorn.
Obwohl die Fugger, die über die genannten Hofmarken die höhere Gerichtsbarkeit ausübten, das Schloss nie selbst bewohnten, bauten sie es nach dem Schlossbrand von 1626 erheblich aus. Zur Anlage gehörte ein Kasten, wo die Naturalabgaben abgeliefert werden mussten. Im Jahre 1698 erwarb Graf Franz Ernst Fugger das Schloss und die Hofmark Grubhof als Eigenbesitz. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Hilgartsberg 1704 von den Österreichern besetzt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde es am 11. November 1742 von den österreichisch-ungarischen Truppen unter Führung des Oberstleutnant Graf Gorani erobert und abgebrannt.
Die Fugger bauten die Ruine nicht wieder auf. 1821 verkaufte Joseph Eligius Graf Fugger zu Glött die Herrschaft an den bayerischen Staat. Die verbliebenen Gebäude gingen 1823 zunächst an einen Wirt und Bauern von Garham, später zum Teil an einen Vilshofener Brauereibesitzer über. 1838 überließen die Besitzer wegen zu hoher Unterhaltungskosten alle Gebäude unentgeltlich dem Staat.
Bis 1970 war hier die Schule der ehemaligen Gemeinde Hilgartsberg untergebracht. Das Schulgebäude wurde an den Besitzer der Burggastwirtschaft verkauft. Am 18. Dezember 1995 erwarb der Markt Hofkirchen die Burgruine Hilgartsberg vom Freistaat Bayern. Seitdem erhält der Burgförderverein die Anlage und organisiert alljährlich Burgfestspiele und eine Burgweihnacht.
Beschreibung
Von Nordosten gelangt man über einen Graben und durch einen Torbau in den äußeren Zwinger mit der gut erhaltenen mittelalterlichen Burgkapelle St. Georg. Die Innenausstattung der Kapelle stammt vor allem aus dem 16. Jahrhundert, der Altar aus der Rokokozeit. Das Altarbild, die Verkündigung des Herrn darstellend, entstand wohl im frühen 17. Jahrhundert.
Durch einen Torturm gelangt man in den inneren Zwinger, durch einen weiteren Torturm in den Burghof. Hier wurde eine Freilichtbühne errichtet. In einer Ecke befindet sich ein tiefer Brunnen, der den Ausgangspunkt eines unterirdischen Ganges bildet. Er führt unter den Mauern hindurch in den äußeren Zwinger. Erwähnenswert ist auch die hervorragende Aussicht auf das Donautal.
Literatur
- Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. 2. Auflage, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2.
- Günther T. Werner: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bayerischen Wald. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0603-9, S. 45-47.
Weblinks
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