- Rupert Wintersteller
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Rupert Wintersteller (* 25. Januar 1773 in Kirchdorf in Tirol; † 30. August 1832 ebenda) war ein Kommandeur der Tiroler Schützen und eine wichtige Person in der Führung des Tiroler Freiheitskampfes 1809 gegen Bayern und Napoleon.
Leben
Wintersteller stammte aus einer wohlhabenden Schützendynastie. Seine Familie besaß in Kirchdorf 17 Häuser und betrieb auch das Wirtshaus. Schon im 1. Koalitionskrieg 1796/1797 rückte er mit den Tiroler Schützen aus. Er kehrte als Leutnant und als Auszeichnung für seinen Mut und seine Ausdauer bei den Kämpfen im Etschtal mit der Großen Silbernen Tapferkeitsmedaille zurück.
Ende 1800, im 2. Koalitionskrieg, rückte er wieder mit den Schützen aus. Bei Melleck am Steinpass und am Jettenberg ging es wieder erfolgreich gegen die Franzosen. Er wurde nun zum Oberleutnant befördert und widmete sich intensiv der Ausbildung und Ausrüstung seiner Kirchdorfer Schützen.
Am 2. November 1805, im 3. Koalitionskrieg, war er als Hauptmann einer der Anführer bei der Verteidigung am Tal-Pass Strub. Den Tiroler Schützenkompanien unter Wintersteller, Joseph Hager und Anton Oppacher gelang es im verzweifelten Abwehrkampf mit Steinlawinen und selbst Dreschflegeln, den Vormarsch der bayerischen Truppen (ca. 10.000 Mann und 13 Kanonen) unter General Deroy aufzuhalten.
Beim großen Volksaufstand 1809 war Wintersteller wieder dabei. In St. Johann nahm er am 12. April 180 Mann bayerische Besatzungstruppen gefangen. Er wurde zum Major und Distriktskommandanten des Landgerichtes Kitzbühel ernannt. Am 11. Mai 1809 rückten bayerisch-französische Truppen in Stärke von 18.000 Mann unter General Wrede über den Pass Strub nach Tirol ein, der auf Grund von Falschmeldungen diesmal nur sehr schwach besetzt ist. Der Feind musste dennoch ca. 1.000 Mann an Tote und Verwundete beklagen. Wintersteller versuchte ihn zurückzudrängen, doch die Übermacht war zu groß. Er musste mit seinen Schützen das Feld räumen. Sein Heimatort Kirchdorf ging in Flammen auf.
Im Herbst nahm er das letzte Mal an Kampfhandlungen teil, erkannte aber die Aussichtslosigkeit der Lage und stellte den Kampf ein. Ein Kriegsgericht im Dezember sprach ihn daher frei. Anfang 1813 wurde er während des Russlandfeldzuges dann doch in bayerische Festungshaft nach Ingolstadt verbracht. Nach dem Abfall Bayerns von Napoleon wurde er wieder freigelassen. Nach 1815 erhielt er als Entschädigung vom österreichischen Kaiser eine jährliche Pension von 400 Gulden. Er wurde 1832 nach seinem Tod in seinem Heimatort Kirchdorf beigesetzt.
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