Römischer Garten

Römischer Garten
Amphitheater im Römischen Garten (Juli 2008)

Der Römische Garten ist eine öffentliche Parkanlage im Hamburger Stadtteil Blankenese (Bezirk Altona) am Südhang des Polterberges.

Der Park befindet sich 30 Meter über der Elbe im Westen Blankeneses. Eine Besonderheit ist der Park, weil er nicht wie die meisten Gärten und Parks am Elbufer als Englischer Landschaftsgarten angelegt wurde, sondern im Jugendstil. Der Name Römischer Garten geht auf die Verwendung von südländischen Gestaltungsformen und Pflanzen zurück.

Geschichte

Der Berg, an dem sich heute der Römische Garten befindet, wurde 1794 von dem Hamburger Auktionator Jürgen Köster erworben und später nach ihm benannt. Dieser baute sich auf dem Hügel zwei Jahre später ein hölzernes Sommerhaus. Er war einer von Hamburgern Bürgern, die mit ihrem Reichtum außerhalb der Stadt Land kauften, um der Stadt zu entfliehen und dort den Sommer zu verbringen. Die zweigeschossige Giebelwand des Hauses wendete sich der Elbe zu.

Bereits 1805 wechselte das Anwesen seinen Besitzer. Die Erben Kösters verkauften es an den Industriellen Jan Koopmann. Nach seinem Tod wurde das Sommerhaus von Marie Völkers übernommen und zu einer bekannten Gastwirtschaft umfunktioniert. Weitere Inhaber des Geländes waren Wolfgang Fr. Hansen (ab 1846) und Julius Schröder (ab 1852). 1856 unternahm der Altonaer Kaufmann Johann Carl Semper erstmals Anstalten, oben auf dem Hügel mit seinem Eichen- und Buchenmischwald eine Parklandschaft zu gestalten. Er bepflanzte Teile mit exotischen Bäumen und Ziersträucher und ließ Findlingen zu Gruppen zusammenstellen.

Am unteren steil abfallenden Hang, an dem heute der Römische Garten liegt, wurde erstmals zwischen 1880 und 1890 eine Parklandschaft geschaffen, die das heutige Erscheinungsbild prägt. Die grundlegende Struktur in Terrassenform wurde von Anton Julius Richter geschaffen, der auch schon geschnittene Hecken aus Lebensbäumen anlegte und Scheinzypressen sowie Zedern anpflanzte.

Der Bankier Paul Moritz Warburg erwarb 1897 das Grundstück und vergrößerte dadurch sein bereits vorhandenes Anwesen. Er ließ die Gartenanlage erweitern. Der darunter liegende Hang wurde mit einer Mauer abgestützt. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, eine größere Terrasse zu gestalten. Im westlichen Teil entstand ein Rosengarten, der an Renaissancegärten erinnerte. 1951 schenkte die Familie Warburg den Rosengarten der Stadt Hamburg.

1924 wurde ein „Heckentheater“ angelegt, welches durch eine geschwungene Treppe (so genannte „Würzburger Treppe“) mit dem oberhalb liegenden Rosengarten verbunden ist. Der Ausblick des Zuschauers liegt auf der Elbe. Seit 2005 wird die Freilichtbühne in den Sommermonaten vom Theater N.N. bespielt. [1]

Einzelnachweise

  1. Molière - Freilufttheater direkt an der Elbe, im Hamburger Abendblatt vom 14. Juli 2005.

Literatur

  • Oliver Breitfeld: Campagna am Elbhang. Der Römische Garten in Hamburg-Blankenese. Christians Verlag, Hamburg 2003, ISBN 376721427x.
  • Martina Nath-Esser (Hrsg.): Hamburg Grün. Die Gärten und Parks der Stadt. L&H Verlag, Hamburg 1998, S. 44-46.

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