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Gymnasium Dresden-Cotta Schultyp Allgemeinbildendes Gymnasium Gründung 1869 Ort Dresden Bundesland Sachsen Koordinaten 51° 3′ 28,1″ N, 13° 41′ 11,4″ O51.057813.6865Koordinaten: 51° 3′ 28,1″ N, 13° 41′ 11,4″ O Lehrer 80 (06/07) Website dresden-cotta.de Das Gymnasium Dresden-Cotta ist ein Gymnasium in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden.
Mit 966 Schülern ist es das größte Gymnasium der Stadt (Stand: März 2007), es befindet sich im Westen Dresdens, im Stadtteil Cotta.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 8. Oktober 1869 wurde die erste Cottaer Schule mit 138 Schülern, einem Lehrer und einem Klassenzimmer eingeweiht. Aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen baute die Gemeinde die Schule mehrmals aus und erweiterte sie um ein weiteres Schulgebäude.
Nachdem Cotta zum 1. Januar 1909 nach Dresden eingemeindet wurde, zwangen steigende Einwohnerzahlen den Rat der Stadt zum Bau einer neuen Schule. Der Bau begann noch im selben Jahr, leitender Architekt war der Stadtbaurat Prof. Dr. Hans Erlwein. Im letzten Baujahr kam es zu einem Streit zwischen Erlwein und dem Stadtrat Förster, ob das zu errichtende Dach hoch oder flach gebaut werden sollte. Dieser Streit ist in einem Relief am Südflügel festgehalten: „Kürzest du des Hauses Dach, liegt sein Rhythmus völlig brach.“. Erlwein setzt sich durch, und die Schule erhält einen hochgebauten Mittelteil. Im Oktober 1911 wird die 34. Bezirksschule ohne Einweihungsfeier übergeben und ist zu dieser Zeit die größte und modernste Volksschule Sachsens mit 64 Klassenzimmern, ausgelegt für 3000 Schüler. Auch die strikte Geschlechtertrennung war ein Merkmal dieser Schule: Mädchen und Jungen hatten getrennte Eingänge, Klassenzimmer und Pausenhöfe.
Im ersten Weltkrieg wurden 65% der Lehrer eingezogen, von denen 5 im Gefecht fielen. Außerdem wurde alles was aus Kupfer bestand, unter anderem Kupferdachrinnen oder Fensterschutzbleche demontiert und für die Aufrüstung der Kriegsmaschinerie verwendet. Im Kohlrübenwinter 1916/1917 verhungerten zudem viele der Kinder. 1926 unterrichteten 40 Lehrer nur noch 2190 Schüler.
In den Jahren 1933 – 1945 wurde auch diese Schule in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt. Es fanden Propagandaveranstaltungen statt, wie z.B. der Radio-Gemeinschaftsempfang aller Schüler in der Turnhalle am Tag von Potsdam oder die Pflanzung einer Eiche auf dem Schulhof. Außerdem wurden Lehrer, die zu fortschrittlich unterrichteten oder eine dem Nationalsozialismus gegenüber kritische Haltung einnahmen, gemaßregelt oder entlassen.
Zwei mal wurde die Schule im zweiten Weltkrieg bei Bombenangriffen auf Dresden getroffen. Der Angriff am 16. Januar 1945 hatte zur Folge, dass der Unterricht eingestellt werden musste. Während des letzten Angriffs auf Dresden am 17. April 1945 zerstörte eine schwere Bombe den Nordflügel und das Mittelschiff des Gebäudes und vernichtete zudem die Schulchronik. Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg waren an der Außenmauer des Südflügels noch bis zu seiner Sanierung im Jahre 2005 zu sehen.
Nach der Instandsetzung des Südflügels im November 1949 wurde der Schulbetrieb wiederaufgenommen. Der Wiederaufbau des Mittelteils, des Nordflügels und der Turnhallen folgte bis 1953. 1959 wurde die Schule in 34. allgemeinbildende Polytechnische Oberschule umbenannt. Hier wurden Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet. 25 Jahre später erhielt sie den Namen "Ernst Moritz Arndt". Nach der Wende wurde 1992 im Gebäude das Gymnasium Dresden-Cotta eingerichtet.
Architektur
Der Architekt des aktuellen Schulgebäudes war Prof. Dr. Hans Erlwein. Das Schulgebäude zeichnet sich durch „Zweckmäßigkeit, Klarheit, Schlichtheit, Gliederung des Aufbaus und der Einordnung in die Umgebung“ aus.
Rübezahlschule
An der Südwand des Südflügels ist ein großes Abbild (siehe Foto). Der darauf abgebildete Mann wurde sehr oft als Rübezahl gedeutet. So bekam die Schule ihren Spitznamen im Volksmund: Rübezahlschule. Erst später kam die Theorie hinzu, dass es sich um den Heiligen Christophorus handeln könnte. Die Verbindung der Schule zu Rübezahl wurde in einem Relief, dass die Sage von Rüberzahl in Bildern darstellt und im Inneren der Schule angebracht ist, wieder aufgegriffen.
Schulleben
Schülerzeitung
Es gab seit der Wende an dieser Schule 3 Schülerzeitungen, welche allesamt von einer Schülerredaktion, meist höherer Jahrgangsstufen, herausgegeben wurden. Zuerst die Zeitschrift "noname" welche am 14. Januar 1992, noch in der 34. Oberschule, das erste Mal erschien. Auf sie folgte am 1. Februar 1996 die "Hochdruck". Derzeit wird der "Kaktus" zum 20. Mal herausgegeben.
Schülerfunk
In der Schule sendet seit dem 8. April 1997 das "Radio Resonanz". Es wurde von Schülern initiiert und wird noch immer von deren Nachfolgern betrieben. Täglich senden die Schüler in 2 Unterrichtspausen etwa 90 Minuten lang. Neben Musik und eigenen Beiträgen gehören das Gewinnspiel "Doppeldecker" und die "Schultop5" zum festen Programm.
Partnerschulen
- seit 1992: St. Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel
- seit 1996: Lyceé Jean Moulin in Forbach (Frankreich)
- seit 1997: Liceo Linguistico Firenze in Italien
- seit 1999: Humanistische Gymnasium 1504 in Moskau (Russland)
Weblinks
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