SMS Kolberg (1910)

SMS Kolberg (1910)
Schiffsdaten
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Baubezeichnung: Ersatz Greif
Schiffsklasse Kolberg-Klasse
Kiellegung: 1908
Stapellauf (Schiffstaufe): 14. November 1908
Indienststellung: 1910
Bauwerft: Schichauwerft in Danzig
Besatzung: ca.379 Mann
Baukosten: 8,118 Millionen Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Cöln
SMS Mainz
SMS Augsburg
Technische Daten
Konstruktionsverdrängung: 4.350 t
Maximalverdrängung: 4.449 t
Länge: 130 m
Breite: 14 m
Tiefgang: 5 m
Maschinenanlage:
Anzahl der Schrauben: 2 dreiflügelig Ø 2,55 m und
2 dreiflügelig Ø 1,78 m
Wellenumdrehung: 307 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 26,3 kn
Panzerung
Deck: horizontal: 20 - 40 mm
Böschungen: 50 - 80 mm
Leitstand: horizontal: 20 mm
vertikal: 100 mm
Geschützschilde: 50 mm
Bewaffnung
Geschütze 10,5 cm L/45: 12 mit insges. 1.800 Schuss
Torpedorohre Ø 45 cm: 2 Seiten über Wasser

Die SMS Kolberg war ein deutscher kleiner Kreuzer der kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Sie war Typschiff der nach ihm benannten Klasse.

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Kleine Kreuzer Kolberg dem Defensivgeschwader in der Nordsee zugeteilt. Am 28. August 1914 kam es zum Seegefecht bei Helgoland, in dessen Verlauf er zur Unterstützung für die kämpfenden deutschen Verbände hinzu gezogen wurde. Im Gegensatz zu den beiden Schwesterschiffen SMS Cöln und SMS Mainz wurde SMS Kolberg nicht versenkt.

Beim Gefecht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 gehörte die Kolberg zur II. Aufklärungsgruppe und traf als erstes Schiff auf den Gegner. In einem kurzen Gefecht konnte sie drei Treffer auf dem britischen Kreuzer HMS Aurora erzielen. Sie selbst erhielt dabei zwei Treffer und hatte zwei Gefallene zu beklagen.

Kurz danach wurde SMS Kolberg in die Ostsee verlegt, wo sie - zeitweise als Flaggschiff des II. Führers der Torpedoboote - an der Beschießung russischer Küstenabschnitte teilnahm. Ab August 1915 wieder in der Nordsee eingesetzt, wurde die Kolberg im Januar 1916 erneut in die Ostsee beordert. Dort löste sie den Kleinen Kreuzer SMS Elbing als Führerschiff der VI. Aufklärungsgruppe ab. Dieser Einsatz dauerte bis September 1916.

Von Dezember 1916 bis April 1917 wurde das Schiff in der Kaiserlichen Werft von Kiel umgebaut. Die 10,5-cm Geschütze wurden nun durch 15-cm Kanonen ersetzt und an Deck baute man zwei 50-cm Torpedorohre ein. Im Herbst 1917 nahm die Kolberg an der Besetzung der Baltischen Inseln teil. Hierauf folgte die Teilnahme an der Finnland-Intervention (Februar - Mai 1918).

Am 17. Dezember 1918 wurde die SMS Kolberg in Kiel außer Dienst gestellt. Am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, erfolgte am 20. April 1920 die Auslieferung an Frankreich. Unter dem Namen Colmar wurde das Schiff bis zum 21. Juli 1927 in der französischen Marine eingesetzt. 1929 wurde es schließlich verschrottet.

Liste der Kommandanten

Kommandanten
Kapitän zur See. Hans von Abeken Juni 1910 - September 1910
Kapitänleutnant Paul Möller (reduzierte Besatzung) September 1910 - Oktober 1910
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Max Hahn Oktober 1910 - Dezember 1910
Korvettenkapitän Alexander Erdmann April 1911 - Juni 1911
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Paul Heinrich Juni 1911 - August 1912
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Wilhelm Widemann September 1912 - Februar 1915
Kapitän zur See Ernst Ewers März 1915 - Mai 1915
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Max Kühne Mai 1915 - Februar 1916
Kapitänleutnant Erich Dolberg (i.V.) August 1915 - September 1915
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Kurt Frank Februar 1916 - Dezember 1918
Kapitänleutnant Joachim-Eberhard Piernay (m.d.W.d.G.b.) Oktober 1918
Kapitänleutnant d.R Kurt Hoffmann (m.d.W.d.G.b.) Oktober 1918 - November 1918

Quellen

  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903-1908, Bremen bis Cöln-Klasse; Bernard&Graefe Verlag, 2004

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