Kolberg-Klasse

Kolberg-Klasse
_ _Deutsche Kaiserliche Kriegsflagge   Französische Flagge
S.M.S.Kolberg.jpg
Klassendetails
Schiffstyp: Kleiner Kreuzer
Vorgänger Dresden-Klasse
Nachfolger Magdeburg-Klasse
Einheiten: 4
Dienstzeit: 1910–1919
Schwesterschiffe
SMS Kolberg
SMS Cöln
SMS Mainz
SMS Augsburg
Technische Daten[1]
Länge: 130 m
Breite: 14 m
Tiefgang: 5,0 Meter
Wasserverdrängung: Konstruktion: 4.360 t
Maximal: 4.450 t
Antrieb:
Geschwindigkeit: 25,5 kn
Reichweite: keine Angabe
Brennstoffvorrat: 850 t Kohle
Bewaffnung:
Panzerung:
  • Deck: 20–40 mm
  • Böschung: 50–80 mm
  • Kommandostand: 20–100 mm
  • Geschützschilde: 50 mm
Besatzung: ca. 370–380 Mann

Die Kolberg-Klasse war eine Reihe von Kleinen Kreuzern der kaiserlichen Marine.
Sie war 1906/07 als Nachfolger der Dresden-Klasse entworfen worden und wie sie nach deutschen Städten benannt und 1909/10 in Dienst gestellt wurden. Sie war die erste Klasse, in der alle Schiffe Turbinenantrieb erhielten. Zwei Schiffe gingen schon zu Beginn des Krieges im Seegefecht bei Helgoland verloren. Die beiden anderen, seit 1916 nur noch in der Ostsee im Einsatz, überstanden den Krieg und wurden 1920 ausgeliefert. Die Kolberg kam bei der französischen Marine als Colmar tatsächlich noch in den Flottendienst und war deren Flaggschiff im Fernen Osten.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Kolberg-Klasse war, nach drei Schiffen[2] innerhalb der vorangehenden Klassen, die erste Serie nur mit Turbinenantrieb, allerdings waren die vier Schwesterschiffe mit Turbinen verschiedener Hersteller ausgestattet. Die drei Vorläufer waren alle von Parsons-Turbinen angetrieben worden, die jetzt nur auf der bei der Kaiserlichen Werft in Kiel gebauten Augsburg zum Einbau kamen. Das bei Schichau gebaute Typschiff Kolberg wurde mit Melms & Pfenninger-Turbinen ausgestattet. Die AG Vulcan gebaute Mainz erhielt AEG-Curtis-Turbinen, die in Kiel auf der Germaniawerft gebaut Cöln Germania-Turbinen.

Die Kleinen Kreuzer der Kolberg-Klasse waren die letzten, welche einen Rammbug hatten. Im Vergleich zu den vorherigen Kreuzerklassen war dieser aber schon nicht mehr so deutlich ausgeprägt. Ansonsten waren die Schiffe seither stetig vergrößert und mit einem stärkeren Antrieb versehen worden. Sie waren 103,5 m lang, verdrängten 4.362 t, sollten 25,5 Knoten erreichen. Im Unterschied zur Bremen-Klasse waren sie ca. 20 m länger, verdrängten ungefähr 1.000 t mehr und waren 3,5 Knoten schneller.

Kolbergs Melms & Pfenniger-Turbinen sollten 19.000 PS leisten und mit vier Wellen 25,5 Knoten erreichen. Auf ihren Probefahrten erreichte sie 30.400 PS und mit 26,3 Knoten die geringste Geschwindigkeit der Klasse. Die als erste in den Flottendienst gelangte Mainz hatte eine Zweiwellen-AEG-Curtiss-Turbinen-Anlage, die 20.200 PS und 26 Knoten leisten sollte, und bei den Probefahrten 22.040 PS und mit 26,8 Knoten die bis dahin höchste Geschwindigkeit eines deutschen Kleinen Kreuzers erreichte. Die nach der Kolberg als drittes Schiff zum Einsatz gekommene Augsburg hatte eine Vierwellen-Parsons-Turbinen-Anlage, die 19.000 PS und 25,5 Knoten leisten sollte, und bei den Probefahrten mit 31.033 PS den Konstruktionswert weit übertraf und 26,7 Knoten erreichte. Die als letzte fertiggestellte Cöln hatte eine Zweiwellen-Germania-Turbinen-Anlage, die 19.000 PS und 25,5 Knoten leisten sollte, und bei den Probefahrten 29036 PS und mit 26,8 Knoten die bis dahin höchste Geschwindigkeit eines deutschen Kleinen Kreuzers erreichte.

Bei der Bewaffnung hatte man auf dem mittleren Oberdeck erstmals zwei weitere 10,5 cm Schnell-Ladekanonen L/45 installiert, so dass diese Kreuzer davon insgesamt zwölf besaßen. Im Laufe des Krieges wurden auf den verbliebenen Kreuzern, der Kolberg und der Augsburg, die 10,5-cm-Geschütze gegen sechs 15-cm-Schnell-Ladekanonen L/45 ausgetauscht.

Bei den vier Schwesterschiffen gab es einige deutliche Unterschiede. So führte z. B. die Augsburg statt eines Städtewappens eine Bugzier und hatte an beiden Masten nur jeweils einen Scheinwerfer installiert.

Anmerkungen

  1. Daten des Typschiffs SMS Kolberg
  2. Lübeck, 3265 t, 14035 PSw, 23,1 kn, 1904, AG Vulcan, Stettin
    Stettin, 3438 t, 21670 PSw, 25,2 kn, 1907, AG Vulcan, Stettin
    Dresden, 3764 t, 18800 PSw, 25,2 kn, 1907, Blohm & Voss, Hamburg

Literatur

  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Koehler, Herford
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903–1918, Bremen bis Cöln-Klasse. Band 12 aus Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Bernard & Graefe, München 2004, ISBN 3-7637-6252-3

Weblinks

 Commons: Kolberg-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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