SNCF BB 26000

SNCF BB 26000
BB 26000
BB 26038 Paris Bercy
Nummerierung: Ursprüngliche Betriebsnummern: 26001–26234
Nummernbereiche seit Zergliederung der SNCF:
VFE 126xxx
CIC 226xxx
FRET 426xxx
TER 526xxx
Hersteller: Alstom
Baujahr(e): 1988–1998
Achsformel: B'B'
Länge über Puffer: 17.710 mm
Dienstmasse: 88,8 t
Radsatzfahrmasse: 22,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Dauerleistung: 5600 kW
Anfahrzugkraft: 320 kN
Leistungskennziffer: 63 kW/t
Stromsystem: 25 kV/50 Hz AC; 1,5 kV DC
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Hohlwelle
Bremse: elektronisch gesteuerte elektrische Widerstandsbremse; Druckluftbremse
Zugsicherung: RS (Crocodile) und KVB

Die Baureihe BB 26000 ist eine mehrzweckfähige elektrische Lokomotive der französischen Staatsbahn SNCF. Sie wurde zwischen 1988 und 1998 von Alstom – zur damaligen Zeit noch als Alsthom firmierend – in Belfort gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit den 1970er-Jahren hatte die SNCF Elektrolokomotiven mit Phasenanschnittsteuerung auf Thyristorbasis beschafft Dieses waren die Baureihen BB 7200 als reine Gleichstromlok, die BB 15000 als reine Wechselstromlok und die BB 22200 als Zweisystemlok. Zwecks einfacherem Unterhalt und flexiblerem Einsatz wurde jedoch noch während der Planung bzw. Fertigung dieser beiden Baureihen entschieden, künftige Elloks nur noch in Zweisystemausführung zu beschaffen. Dementsprechend wurde die ab 1976 gefertigte BB 22200 bereits als Zweisystemlok ausgeführt. In der ersten Hälfte der 1980er-Jahre fällte die SNCF die Entscheidung, dass die auf die 22200 folgenden Elloktypen umrichtergesteuerte Drehstrommotoren erhalten sollten. Abweichend beispielsweise von den westdeutschen Lokomotivbauern, die etwa im gleichen Zeitraum die Baureihe 120 entwickelt haben, setzte man in Frankreich jedoch zunächst auf Synchronmotoren anstelle von Asynchronmotoren. Die erste Lokomotive dieser neuen Baureihe, die als BB 26000 bezeichnet wurde, konnte am 1. April 1988 vorgestellt werden. Bis 1998 wurden 234 Einheiten hergestellt.

Die BB 26000 ist unter dem Kunstnamen „SYBIC“ gut bekannt; dieses wurde aus „synchrone“ für die Synchronmotoren und „bicourant“ für die Zweisystemfähigkeit gebildet.

Konstruktion

Die SYBIC ist vornehmlich aus Stahl gefertigt und besitzt aufgrund ihres futuristisch-kantigen Designs eine sehr eigene Erscheinung. Besonders bemerkenswert mit Blick auf ihre Konstruktion ist die Tatsache, dass sie, wie bereits einige frühere französische Elloks, so genannte Monomoteur-Drehgestelle besitzt, in denen jeweils nur ein großer Fahrmotor über eine nachgeschaltete Getriebeeinheit alle Achsen des jeweiligen Drehgestells antreibt. Die Zugkraftübertragung zwischen Lokkasten und Drehgestellen erfolgt über tief liegende Zug- und Druckstangen, während die Primärfederung auf Schraubenfedern und die Sekundärfederung auf Gummi-Stahl-Blöcken beruht. Die Kraftübertragung vom jeweiligen Fahrmotor bzw. vom Verteilergetriebe auf die Radsätze erfolgt über Hohlwellen-Gummiringfeder-Antriebe.

Im elektrischen Teil kommen bei der SYBIC auf GTO-Thyristoren basierende Traktionsstromrichter zur Anwendung, welche flüssigkeitsgekühlt sind. Diese arbeiten mit einer Zwischenkreisspannung von 1,5 kV Gleichstrom und können somit während des Betriebs im französischen Gleichstromnetz ohne weiteres direkt aus der Oberleitung gespeist werden. Im Wechselstromnetz ist ihnen der Haupttransformator vorgeschaltet. Auf dem Dach sind zwei unterschiedliche Stromabnehmer angebracht, jeweils einer für Gleichstrom (mit vier Schleifleisten) und Wechselstrom (mit zwei Schleifleisten).

Für die Bedienung stehen dem Lokführer eine einfache manuelle Zug- und Bremskraftsteuerung, das so genannte „dispositif de vitesse imposée“ (eine Geschwindigkeitssteuerung ähnlich der deutschen AFB, aber ohne Koppelung mit der pneumatischen Bremse) und als Hilfe für den Betrieb im 1,5-kV-Netz eine Leistungsbegrenzung zur Limitierung der Stromaufnahme zur Verfügung. Bedienelemente für direkte und indirekte Bremse sind ebenfalls vorhanden. Die SYBIC besitzt Bordgeräte für die Zugsicherungssysteme RS bzw. „Crocodile“ und KVB.

Einsatz

Es war ursprünglich vorgesehen, 264 Loks dieser Baureihe zu beschaffen, von denen die letzten 30 zusätzlich die notwendigen technischen Einrichtungen für den Betrieb in Italien hätten bekommen sollen. Von diesem Vorhaben wurde jedoch Abstand genommen und die Beschaffung von für Italien tauglichen Loks, die schwerpunktmäßig Güterzüge bespannen sollten, bis zur Nachfolgebaureihe BB 36000 aufgeschoben. Somit wurden letztlich 234 SYBICs gebaut. Mit der Untergliederung der SNCF in verschiedene Geschäftsbereiche wurde auch der Betriebsbestand dieser Baureihe aufgeteilt. Den größten Einzelanteil von 139 Loks erhielt dabei die Güterverkehrssparte SNCF Fret. 61 gingen an die Fernverkehrssparte VFE, 20 an den für überregionalen Verkehr zuständigen Bereich CIC und 14 an die Regionalverkehrssparte TER.

Weblinks

 Commons: SNCF Baureihe BB 26000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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