B170

B170
Dieser Artikel beschreibt die deutsche Bundesstraße 170. Für die gleichnamige Straße in Österreich, siehe Brixental Straße.
Bundesstraße 170
Basisdaten
Gesamtlänge: 53 km
Bundesland: Sachsen
Die B 170 in Zinnwald
Karte
Verlauf der Bundesstraße 170

Die Bundesstraße 170 (Abkürzung: B 170) ist eine deutsche Bundesstraße im Freistaat Sachsen. Sie beginnt in Dresden an der A 4 und endet bei Zinnwald an der Grenze zu Tschechien. Zwischen dem Stadtzentrum von Dresden und der Bundesgrenze bei Zinnwald im Osterzgebirge überwindet sie auf einer Länge von etwa 50 Kilometern einen Höhenunterschied von über 700 Metern. Die Straße ist auf den meisten Teilen nur einspurig ausgebaut, einige Steigungen sind bergwärts zweispurig befahrbar. Sie führt häufig direkt durch die Orte, Ortsumgehungen bestehen nur selten. Die Steilstrecken bei Possendorf sowie zwischen Waldbärenburg und Altenberg sind im Winter bergwärts häufig schwer zu passieren, die Talfahrten sind mit LKW nur mit entsprechender Vorsicht zu befahren.

Geschichte

Die königlich-sächsische Staatsstraße von Dresden über Dippoldiswalde und Altenberg (Erzgebirge) nach Teplitz-Schönau (Böhmen) wurde in den Jahren 1842 bis 1846 erbaut und löste die als Erzgebirgspass genutzte Alte Dresden-Teplitzer Poststraße, die über Pirna und Berggießhübel führte, ab. Bis 1882 wurde diese Straße regelmäßig von Postkutschen befahren. Nach der Eröffnung der Weißeritztalbahn, die seit dem 1. November 1882 von Hainsberg über Dippoldiswalde bis Schmiedeberg verkehrte, wurde der Postkutschenverkehr von und nach Dippoldiswalde eingestellt.

Am 1. April 1919 wurde eine Buslinie von Dresden über Bannewitz und Possendorf nach Dippoldiswalde eröffnet, wobei der Streckenabschnitt zwischen Dresden und Possendorf wesentlich häufiger bedient wurde. Auch der Streckenabschnitt zwischen Kipsdorf, Altenberg und Zinnwald wurde spätestens seit 1925 im Sommer regelmäßig von einer Buslinie bedient.

Bei der 1932 eingeführten Nummerierung des Reichsstraßennetzes wurde die Straße von Dresden nach Teplitz-Schönau noch als Reichsstraße 96 bezeichnet. Später erhielt diese Straße die Bezeichnung Reichsstraße 170. Zwischen 1938/1939 und 1945 wurde die anschließende Straßenverbindung von Teplitz über Theresienstadt nach Prag ebenfalls als Reichsstraße 170 bezeichnet. In der DDR hieß sie Fernverkehrsstraße 170 (F 170) und war als Europastraße 55 eine der wichtigsten Strecken für den Verkehr in Richtung ČSSR, Ungarn und nach Südosteuropa.

1977 begann man mit dem Bau einer Brücke zur Umgehung von Dippoldiswalde, dieser wurde jedoch bald unterbrochen und erst in den Jahren 1993 bis 1995 fertiggestellt.

Die B 170 in Schmiedeberg (Mai 2008)

Ab 1989 hatte sich das Verkehrsaufkommen (insbesondere des LKW-Verkehrs) über den „Grenzübergang Zinnwald/Cinovec“ vervielfacht. Um das Osterzgebirge vom Verkehr auf der Bundesstraße 170 zu entlasten, wurde 1994 ein spezieller Güterzug für den LKW-Verkehr eingeführt. Vom 25. September 1994 bis zum 19. Juni 2004 verband die "Rollende Landstraße" den Bahnhof Dresden-Friedrichstadt mit jenem in Lovosice in Tschechien, wodurch auf der Elbtalstrecke sowohl das Erzgebirge als auch das Böhmische Mittelgebirge umfahren wurde. Täglich verkehrten 10 Züge in beiden Richtungen, ein Zug transportierte bis zu 23 LKWs.

Im Jahr 2001 wurde der neue „Grenzübergang Altenberg/Cinovec“ eröffnet, um die Ortschaft Zinnwald-Georgenfeld von Verkehr zu entlasten. Dazu wurde die B 170 bei Zinnwald verlegt und eine Unterführung errichtet.

Die B 170 als vierstreifige Stadtstraße vor dem Dresdner Hauptbahnhof

Das Hochwasser im August 2002 beschädigte die B 170 zwischen Dippoldiswalde und Altenberg, sodass sie einige Monate lang nur teilweise befahrbar war. In diesem Zusammenhang wurde eine Verlegung der B 170 aus dem Weißeritztal heraus diskutiert.

Große Schwierigkeiten gab es jedes Jahr in den Wintermonaten, da die Wetterbedingungen die B 170 für LKW vor allem in den bekannten Spitzkehren (z.B. Baukahre) zwischen Waldbärenburg und Altenberg häufig unpassierbar machten. Hier versuchte man zum Teil, die LKW zu "Zügen" zusammenzufügen und mit schwerer Technik nach Altenberg zu schleppen.

Seit 22. Dezember 2004 kreuzt die Autobahn 17 die Bundesstraße 170 an der Anschlussstelle Dresden-Südvorstadt. Dazu wurde die B 170 zwischen Dresden-Südvorstadt und Bannewitz vierspurig ausgebaut.

Die Belastung durch den LKW-Verkehr nahm so stark zu, sodass Anwohner und Bürgerinitiativen mehrfach die Straße blockierten und eine Sperrung für den LKW-Fernverkehr forderten. Fuhren im Jahre 2000 noch 470 LKW täglich durch Schmiedeberg, so waren es 2004 schon bis zu 3248 LKW pro Tag.

Ab dem 15. März 2006 war die B 170 ab Possendorf in Richtung Tschechien für LKW über 12 t wegen Bauarbeiten gesperrt. Seit der Fertigstellung der A 17 von Dresden in Richtung Prag am 21. Dezember 2006 ist die B 170 zwischen Possendorf und dem Grenzübergang Altenberg für den Durchgangsverkehr über 7,5 t in beiden Richtungen gesperrt und der Bundesstraße 170 der Rang einer Europastraße zugunsten der A 17 aberkannt.

Siehe auch

Weblinks


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