- Possendorf (Bannewitz)
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Possendorf Gemeinde BannewitzKoordinaten: 50° 58′ N, 13° 43′ O50.96619166666713.712738888889292Koordinaten: 50° 57′ 58″ N, 13° 42′ 46″ O Höhe: 292–331 m ü. NN Einwohner: 1.513 (31. Dez. 2007) Eingemeindung: 1. Jan. 1999 Postleitzahl: 01728 Vorwahl: 035206 Possendorf ist der Verwaltungssitz der sächsischen Gemeinde Bannewitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt südlich des Hauptortes. Im Ort treffen sich die Staatsstraße 36 und die Bundesstraße 170.
Geschichte
Die sorbische Ortsgründung wird erstmals urkundlich im Jahre 1286 als Bosetendorf erwähnt[1]. Das Straßendorf und der Bezirk des Rittergutes entwickelten sich zu einem großen Siedlungsgebiet.
Nach 1850 kam der Steinkohlebergbau nach Possendorf und der Ort wurde zu einer Arbeiterwohnsitzgemeinde.
Das Rittergut Possendorf, welches seit dem 15. Jahrhundert erwähnt wird, gehört zur Herrschaft Rabenau. Es befand sich gegenüber der Kirche auf dem heutigen Parkplatz zur Festwiese und wurde 1945 abgetragen. 1569 gehört es zum Amt Dippoldiswalde, 1716 wird ein Besitzer Leubnitz erwähnt. Im Jahre 1691 ließ der Rittergutbesitzer von Possendorf und Kleincarsdorf die Windmühle von Possendorf errichten. Zum Rittergut gehörte das Schloss mit Schlossgarten und mehreren Nebengebäude.
Der Bahnhof wurde 1908 errichtet, nachdem die Windbergbahn ihre Strecke vom ehemaligen Endbahnhof in Hänichen bis Possendorf auf einer Gesamtlänge von 1,1 Kilometern erweitern ließ. Am 9. November 1957 fuhr der letzte Zug auf der Eisenbahnstrecke nach Dresden zurück. Heute kann der Streckenlauf bewandert werden.
Die Kirche findet ihre erste Erwähnung im Jahre 1198. Der Kirchturm ist der Größte im ganzem ehemaligen Weißeritzkreis mit einer Höhe von 57 Metern. Von 1584 bis 1838 wurde er errichte. Die Uhr stammt aus Glashütte aus dem Jahre 1884. Das Kircheninnere ist geschmückt mit Kreuzgewölben, der Orgel von 1881, den Logen und den farbigen Fenstern von 1896.
Seit dem 1. Januar 1999 ist Possendorf der Verwaltungssitz von Bannewitz, als sich die damals selbstständigen Gemeinden zusammenschlossen.[2]
Gedenkstätten
Ein Gedenkstein am Marktsteig im Poisenwald erinnert an die öffentliche Hinrichtung des polnischen Zwangsarbeiters Adolf Kalwac am 12. August 1941 durch die Gestapo, dem die unerlaubte Beziehung zu einer deutschen Frau zum Verhängnis wurde.
Sehenswürdigkeiten
- die Kirche mit dem hohen barocken Turm
- die 1691 erbaute Holländer-Windmühle
- der 1908 erbaute Endbahnhof von der ehemaligen Windbergbahn
- der ehemalige Schlossgarten vom Rittergut
Sonstiges
- Im Ort gibt es eine Grundschule mit Schulhort und Bibliothek sowie zwei Kindertagesstätten.
- Ortsvorsteher ist Lutz Noack (Stand November 2011).
Literatur
- Richard Steche: Possendorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 2. Heft: Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. C. C. Meinhold, Dresden 1883, S. 68.
Weblinks
- Possendorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Possendorf auf www.bannewitz.de
Einzelnachweise
- ↑ S. Fischer: Chronik - Gemeinde Possendorf. 1982.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
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