Sabine Demel

Sabine Demel

Sabine Demel (* 21. September 1962 in Coburg) ist eine deutsche Theologin und Hochschullehrerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Demel wurde in Coburg geboren und studierte nach ihrer Schulzeit ab 1982 römisch-katholische Theologie und Philologie an der Universität Eichstätt. 1987 erreichte sie ein Diplom in der Theologie und 1988 legte sie das erste Staatsexamen für Latein und Religionslehre an Gymnasien ab. 1995 habilitierte Demel bei Professor Dr. Peter Krämer mit der Dissertation: Abtreibung zwischen Straffreiheit und Exkommunikation. Weltliches und kirchliches Strafrecht auf dem Prüfstand. Seit 1997 ist Demel Professorin des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg.

Seit 1989 ist Demel verheiratet. [1]

Wirken

Tätigkeits- und Forschungsschwerpunkt sind kirchenrechtliche Aspekte der römisch-katholischen Theologie. Demel ist seit 1999 Mitglied im Verein Donum Vitae in Bayern. Seit 2001 ist Demel berufenes Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

Bischöfliche Maßregelung

Im Zusammenhang mit der Rücknahme der Exkommunikation der Piusbruderschaft und in Reaktion auf die darauf folgende vielsprachige und international verbreitete Petition Vaticanum 2 maßregelte der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller die drei Theologieprofessoren der Universität Regensburg, Sabine Demel, Burkard Porzelt und Heinz-Günther Schöttler, und verlangte von ihnen, innerhalb von 14 Tagen vor Müller persönlich einen Treueeid sowie ein Glaubensbekenntnis abzulegen.[2][3][4] Weiterhin forderte Müller im gleichen Brief eine Entschuldigung der Professoren, mit Weiterleitung über Müller, bei Papst Benedikt XVI., weil in der unterschriebenen Petition ohne Grundlage - so Müller - die Unterstellung enthalten sei, der Papst handele zum Schaden der Kirche, indem er zulasse, „dass Teile der römisch-katholischen Kirche [...] offen Geist und Buchstaben bedeutender Dokumente des II. Vatikanischen Konzils ablehnen dürfen ...“.[4] Der Brief an die Regensburger Theologen wurde von Müller auch an die Kongregation für die Glaubenslehre unter Präfekt William Joseph Levada nach Rom weitergeleitet. Bischof Müller hatte 2004 bereits einem Regensburger Professor, dem Liturgiewissenschaftler August Jilek, die Lehrbefugnis entzogen.

Im Februar 2011 unterzeichneten mehr als 240 Theologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - darunter auch Demel - ein von einem achtköpfigen Redaktionsteam verfasstes Memorandum, in dem neben der Zulassung von Frauen im kirchlichen Amt und der Beteiligung des Kirchenvolks bei der Ernennenung von Pfarrern und Bischöfen auch das Ende des Zölibats gefordert wurde.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Kirchliche Trauung - unerläßliche Pflicht für die Ehe des katholischen Christen?, Stuttgart 1993
  • Abtreibung zwischen Straffreiheit und Exkommunikation. Weltliches und kirchliches Strafrecht auf dem Prüfstand, Stuttgart 1995
  • Mitmachen - Mitreden - Mitbestimmen. Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen in der katholischen Kirche, Regensburg 2001
  • Strukturen und Ämter der Kirche. Was aus theologisch-rechtlicher Sicht dazu zu sagen ist, Würzburg 2002; (2. Auflage: 2006)
  • Frauen und kirchliches Amt. Vom Ende eines Tabus in der katholischen Kirche, Freiburg im Breisgau 2004
  • Löscht den Geist nicht aus. Synodale Prozesse in deutschen Diözesen, Freiburg im Breisgau 2005.(gemeinschaftlich mit Hanspeter Heinz und Christian Pöpperl)
  • Zur Verantwortung berufen. Nagelproben des Laienapostolats, Freiburg i. Br. 2009
  • Die bischöfliche Vollmacht und der Diözesanrat. Kirchenrechtliche Hintergrunderläuterungen zu den Vorgängen im Bistum Regensburg. Am Beispiel der Vorgänge im Bistum Regensburg beschreibt Demel die Rechtsstellung, Rechtsabgrenzung und Rechtsgeschichte der bischöflichen Vollmacht in der katholischen Kirche.

Einzelnachweise

  1. Universität Regensburg:Sabine Demel
  2. Sueddeutsche:Theologen trotzen Bischof Müller
  3. Wochenspielel Saarland, Kölner Stadtanzeiger: Katholischer Fakultätentag fordert Bischof Müller zur Deeskalation des Konflikts mit Regensburger Professoren auf. Erzbistum Köln: Kein Grund zur Panikmache
  4. a b Bistum Regensburg, Bischöfliche Pressestelle, 17. Februar 2009: Bischof fordert auch von Theologie-Professoren Anerkennung des II. Vatikanums
  5. Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch (Link nicht mehr abrufbar), abgerufen am 4. Februar 2011

Weblinks


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