- Samy Deluxe
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Samy Deluxe (* 19. Dezember 1977[1] in Hamburg; bürgerlich Samy Sorge) ist ein deutscher Rapper aus Hamburg. Er ist außerdem unter den Namen Sam Semilia, Wickeda MC und The Big Baus of the Nauf bekannt. Auf seinem Mixtape „Der Letzte Tanz“ verabschiedete er sein Alter Ego "Sam Semilia".
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Samy Deluxe wuchs in der Familie seiner Mutter auf, sein aus dem Sudan stammender Vater verließ Deutschland, als Samy zwei Jahre alt war. Seine Herkunft und sein Leben in Hamburg-Eimsbüttel ohne leiblichen Vater spielen bis heute eine bedeutende Rolle in seinen Texten.
Zu Beginn seiner Karriere rappte Samy Deluxe in englischer Sprache, bekannt und erfolgreich wurde er aber erst durch Rap und Gesang in deutscher Sprache. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte Samy Deluxe als Mitglied der Band „No Nonsens“, die kleinere Auftritte am Hamburger Hafen hatte. Nach Auflösung dieser Gruppe verhalf ihm Jan Eißfeldt, Mitglied bei den Absoluten Beginnern und Kopf des Hamburger Indie-Labels Eimsbush Entertainment, zu weiteren Auftritten.
1997 produzierte Samy Deluxe mit DJ Dynamite und Tropf unter dem gemeinsamen Bandnamen Dynamite Deluxe das Demo-Tape über Eimsbush. Die Absoluten Beginner veröffentlichen 1999 dann die erfolgreiche Feature-Single mit Samy Deluxe: „Füchse“ vom Album „Bambule“. Das erste Dynamite-Deluxe-Album, Deluxe Soundsystem, über Eimsbush/Buback veröffentlicht, stieg im April 2000 überraschend auf Platz vier der deutschen Album-Charts ein und verkaufte sich über 100.000 mal. Die dazu gehörige Tour sowie Auftritte auf Festivals („Splash“,„Flash“) brachten den Karrieredurchbruch für Samy Deluxe. Die Formation Dynamite Deluxe trennte sich zwischenzeitig (DJ Dynamite verließ die Gruppe). Samy und Tropf brachten ihre Musik daraufhin unter dem Namen Samy Deluxe heraus.
2001 wurde das Album Samy Deluxe veröffentlicht. Spätestens seit diesem Album zählt Samy endgültig zu den festen Größen im deutschen Hip-Hop. Auch international konnte der damals bekannteste Rapper Deutschlands Aufsehen erregen. 2003 entstand in einem Gemeinschaftsprojekt mit Afrob (seinem Rap-Kollegen aus Stuttgart), das Album Wer hätte das gedacht?, wobei für diese Zusammenarbeit der Name ASD gewählt wurde. Viele der Beats dieses und des nächsten Albums kaufte Samy bei amerikanischen Produzenten ein (u.a. von J Dilla,Diamond D und Waajeed). Im August 2004 erschien das zweite Soloalbum Verdammtnochma!. Auch dieses Album erreichte auf Anhieb Platz zwei der deutschen Albumcharts und hielt sich drei Wochen in den Top Ten. Im selben Jahr steuerte er eine Rapstrophe für die deutschsprachige Veröffentlichung des Songs Dip It Low der US-Sängerin Christina Milian bei, welcher vor allem kommerziell ein Erfolg war.
Samy Deluxe ist heute einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Rapper und war Inhaber des Labels Deluxe Records. Er hat bis heute über eine Million Tonträger verkauft. Mit vielen anderen Musiker-Kollegen, vor allem afrikanischer Herkunft, veröffentlichte er bisher die Alben Lightkultur (2001) sowie Am I My Brother’s Keeper (2005), um auf Missstände in Bezug auf Ausländer und auf Rechtsradikalismus aufmerksam zu machen. Außerdem setzt sich Samy Deluxe gegen Aids ein. Er drehte einen Werbespot zum Welt-Aids-Tag 2006 unter dem Motto „Gemeinsam gegen Aids“. Auch zu den Welt-Aids-Tagen 2007, 2008 und 2009 engagierte er sich wieder mit TV-Spots und Plakat-Aktionen.
Im Februar 2005 vertrat er sein Heimatbundesland Hamburg beim von Stefan Raab initiierten Bundesvision Song Contest. Dort belegte er Platz 9 von 16.
2006 entwarf Samy Deluxe in Zusammenarbeit mit Reebok einen Sneaker und in Zusammenarbeit mit New Era Cap einen Cap. Außerdem veröffentlichte er am 22. Dezember 2006 das Mixtape Deluxe von Kopf bis Fuß, auf dessen Cover die von ihm entworfenen Kleidungsstücke abgebildet sind. 2007 folgten zwei weitere Sneaker in Zusammenarbeit mit Reebok, bis 2008, sind 4 Reeboksneaker der Samy-Deluxe-Serie entstanden.[2]
Samy Deluxe war 2007 in mehreren TV-Sendungen, darunter Christiansen, zu Gast und diskutierte dort über die Situation der Jugendlichen und deren Verhältnisse zur älteren Generation. Außerdem rief er mit Marvin Willoughby ein Projekt namens Crossover mit jugendlichen Schülern ins Leben, bei dem Samy Deluxe in Workshops mit den Kindern Musik machte und Marvin Willoughby den Kindern Basketball beibrachte, um die Integration der Schüler aus verschiedenen Schulen und Gesellschaftsschichten zu fördern. Des Weiteren zeigte Samy Deluxe im Sommer 2007 sein soziales Engagement, indem er bei Live Earth auftrat. Im Oktober 2008 veranstaltete er einen einwöchigen Workshop mit den Nachwuchsrappern im Alter von 12 bis 16 Jahren. Am Ende des Workshops gab es einen Auftritt auf dem Fest zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg zusammen mit Azad, Max Herre und Denyo.[3]
Am 24. August 2007 erschien ein Best-Of-Feature-Mixtape gemixt von DJ Mixwell namens Lebende Legende. Am 25. Januar 2008 wurde das zweite Album von Dynamite Deluxe mit dem Titel TNT veröffentlicht, welches auf Platz 5 der deutschen Album-Charts einstieg. Am 19. Dezember 2008, erschien der Deluxe Records Label Sampler No.2 unter dem Namen Liebling, ich habe das Label geschrumpft, darauf vertreten waren Ali A$, TUA und Samy Deluxe selber, die letzten drei Künstler des DLX-Camps, worauf auch der Name zurückzuführen ist.
2009 veröffentlichte Samy Deluxe sein drittes Studioalbum, Dis wo ich herkomm, das auf Platz 3 der Album-Charts einstieg. Danach erschien im selben Jahr sein Mixtape Der letzte Tanz. Im Jahr 2010 erschien dann auch eine Live-Version von Dis wo ich herkomm.
Am 16. Juni 2011 kündigte Samy auf seiner Homepage sein neues Studioalbum SchwarzWeiss an, welches am 29. Juli 2011 erschienen ist. Die Vorabsingle zum Album trägt den Titel Hände Hoch und ist seit dem 16. Juni 2011 als Download erhältlich. Am 1. August 2011 stieg die erste Single, "Poesie Album", auf Platz 63 der deutschen Top 100 ein. SchwarzWeiss stieg am 8. August 2011 auf Platz 1 der deutschen Album-Charts ein.
Samy Deluxe engagiert sich für das Lesen- und Schreibenlernen. Im Rahmen der Kampagne „iCHANCE“, die vom Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung durchgeführt wird, spricht er sich gegen Analphabetismus aus und möchte Betroffenen Mut machen.[4][5]
In der September/Oktober Edition des Juice Magazins Nr. 138 ist die Juice Exclusive EP von Samy Deluxe, genannt "Baus Kingskis Late Night Sessions" mit insgesamt 10 Tracks, enthalten. Hier findet man Kollaborationen mit den Rappern MoTrip, Ali A$ und Megaloh sowie die Hundert Bars "Scheinfranzose" und einen Freestyle-Track.
Privates
Samy Deluxe hat gemeinsam mit der Soul-/R&B-Sängerin Brooke Russell einen Sohn. Sie haben 2001 geheiratet, sind aber mittlerweile geschieden.
Diskografie
→ Hauptartikel: Samy Deluxe/Diskografie- Soloalben
- 2001: Samy Deluxe
- 2004: Verdammtnochma!
- 2009: Dis wo ich herkomm
- 2011: SchwarzWeiss
Auszeichnungen
- ECHO
- 2002: für Hip-Hop/R&B National
- Comet
- 2001: für Hip Hop National
- MTV Europe Music Award
- 2001: für Bester deutscher Künstler
- Bravo Otto
- 2001: Gold für HipHop National
- 2004: Bronze für HipHop National
- 2005: Bronze für HipHop National
- Hiphop.de Award
- 2006: für bestes Mixtape (Big Baus of the Nauf)
- 2010: für beste soziale oder politische Aktion (Samy Deluxe als Botschafter des Weltaidstags )
- Jam FM Rapublik Award
- 2007: für bestes Label
- Bildungsbotschafter der didacta
- 2011: für sein Engagement mit seinem Verein Crossover e.V.
Weblinks
Commons: Samy Deluxe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage von Samy Deluxe
- Homepage von Samy Deluxe bei seinem Label EMI Music
- Samy Deluxe auf last.fm
- Samy Deluxe bei laut.de
- Profil bei seiner alten Plattenfirma
- Samy Deluxe bei Allmusic (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Januar/Februar-Ausgabe der Juice (2008) - Seite 130
- ↑ http://rap.de/news/2117
- ↑ http://www.marketing.hamburg.de/Einzelansicht.215.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=275&tx_ttnews%5BbackPid%5D=214&cHash=183dff3308
- ↑ iCHANCE Profi Portal: Promis. Abgerufen am 2. August 2011.
- ↑ YouTube: SAMY DELUXE gegen Analphabetismus. 5. September 2008, abgerufen am 2. August 2011.
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