- Sanidin
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Sanidin Chemische Formel (K,Na)[AlSi3O8] Mineralklasse
VIII/J.06-20 (nach Strunz)
76.01.01.02 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch Farbe farblos, weiß, grau, gelblich, rötlich Strichfarbe weiß Mohshärte 6 bis 6,5 Dichte (g/cm3) 2,56 - 2,61 Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch uneben bis muschelig Spaltbarkeit vollkommen nach {001}, gut nach {010} Habitus prismatische Kristalle; körnige bis massige Aggregate Zwillingsbildung Carlsbader Zwillinge, seltener Baveno- und Manebachzwillinge Kristalloptik Brechungsindex α=1,518 bis 1,525 β=1,523 bis 1,53 γ=1,525 bis 1,531 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,0060 bis 0,0070 ; zweiachsig negativ Pleochroismus farblos Weitere Eigenschaften Radioaktivität kaum messbar Sanidin ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate, genauer ein Gerüstsilikat (Tektosilikat). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (K,Na)[AlSi3O8] [1]
Sanidin ist ein Feldspat und zusammen mit Buddingtonit, Celsian, Hyalophan, Kokchetavit, Mikroklin, Orthoklas, Paracelsian, Rubiklin (Rublicin) und Slawsonit Mitglied der Buddingtonit-Orthoklas-Slawsonit-Reihe.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Das Wort Sanidin ist eine Wortschöpfung zusammengesetzt aus den griechischen Begriffen σανις (sanis) für Brett, Planke, Tafel und είδος (eidos) für Aussehen. Es nimmt damit Bezug auf die häufige tafelartige Ausbildungsform der Kristalle. [2]
Modifikationen und Varietäten
Sanidin ist eine Hochtemperaturmodifikation des Alkalifeldspats mit einer größtenteils ungeordneten Verteilung von Aluminium und Silicium. Zusammen mit dem Hochtemperatur-Albit bildet es eine vollständige Mischreihe. [3]
Bildung und Fundorte
Sanidin ist ein typisches, gesteinsbildendes Mineral und bildet sich in sauren Vulkangesteinen. Außerdem bildet es Pseudomorphosen nach Mikroklin.
Fundorte sind unter anderem Kjustendil in Bulgarien, Laacher See in Deutschland, Roc de Courlande in Frankreich und British Columbia in Kanada.
Verwendung
Sanidin hat im Allgemeinen keine wirtschaftliche Bedeutung. Er wird jedoch bei guter Qualität gelegentlich von einigen versierten Sammlern zu Schmucksteinen verschliffen. [4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- ↑ Mineraldatenblatt - Sanidine (PDF, engl.)
- ↑ Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- ↑ Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
Weblinks
Commons: Sanidine – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
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