- Magmatisches Gestein
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Magmatische Gesteine oder Magmatite (nach gr. μάγμα mágma „geknetete Masse“; Erstarrungsgesteine) sind Gesteine, die durch Kristallisation aus glutflüssiger Gesteinsschmelze entstanden sind. Die Magmatite sind neben den Sedimentgesteinen und den Metamorphiten eine der drei Gesteinshauptgruppen. Nach ihrer Entstehung und ihren Gefügemerkmalen werden magmatische Gesteine petrografisch in zwei Gruppen unterteilt: Plutonite (Tiefengesteine) entstehen aus erstarrendem Magma im Erdinneren, Vulkanite (Ergussgesteine) entstehen aus Lava an der Erdoberfläche. Ob die Abkühlung und Erstarrung der Gesteinsschmelze ober- oder unterirdisch erfolgt, hat einen deutlichen Einfluss auf die Kristallisation und die Textur der entstehenden Gesteine.
Inhaltsverzeichnis
Plutonite (Tiefengesteine)
- Hauptartikel: Plutonisches Gestein
Plutonite (nach Pluton, dem griechischen Gott der Unterwelt) oder Tiefengesteine werden Magmatite genannt, welche innerhalb der Erdkruste - gewöhnlich in einer Tiefe von einem oder mehreren Kilometern - erstarren und kristallisieren. Die Plutonite haben eine mittel- bis grobkörnige Struktur. Ihre bekanntesten Vertreter sind die Granite, sowie der Diorit und der Syenit.
Je schneller die Schmelze erkaltet, desto feinkörniger wird das Gestein. Je länger hingegen der Prozess der Erstarrung dauert (z. B. bei guter Isolierung durch die Nebengesteine), desto mehr Zeit haben die Minerale, größere Kristalle zu bilden.
Vulkanite (Ergussgesteine)
- Hauptartikel: Vulkanisches Gestein
Vulkanite (nach Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers) oder Ergussgesteine sind jene Magmatite, die bei der Erstarrung von Lava - durch Vulkanismus an der Erdoberfläche ausgetretenes Magma - entstehen. Infolge der raschen Erstarrung sind sie oft sehr feinkörnig oder sogar glasig, da nur wenig Zeit zum Wachstum größerer Kristalle bleibt. Charakteristisch für viele Vulkanite ist ein porphyrisches Gefüge, mit größeren Einsprenglingen in einer feinkörnigen Grundmasse. Die Ergussgesteine werden auch als Extrusiv-, Ausbruchs-, Effusiv- und Vulkanische Gesteine bezeichnet. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gesteinsgruppe zählen die Basalte sowie der Andesit und der Trachyt.
Subvulkanite (Ganggesteine)
- Hauptartikel: Ganggestein
Teilweise werden auch die Ganggesteine (Subvulkanite, Übergangs- oder Mesomagmatite) als eigene Gesteinsgruppe geführt, teilweise jedoch den beiden obengenannten Gruppen zugeordnet. Sie entstehen durch Intrusion magmatischer Schmelzen in oder zwischen vorhandene Gesteinskörper und haben eine Verbindung zu Vulkanen der Erdoberfläche und zu Plutonen der Tiefe und können außer Gängen auch Quellkuppen oder Lagergänge bilden; siehe auch Lakkolith.
Klassifikation der Magmatite
Magmatische Gesteine können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden. Eine der gebräuchlichsten Methoden ist die Einteilung im Streckeisendiagramm anhand des Mineralbestandes. Weitere gängige Methoden berücksichtigen die Helligkeit (Farbindex), die Textur oder den Chemismus (z.B. den SiO2-Gehalt oder den Gehalt an Alkalien, Eisen, Magnesium oder anderen Elementen).
Beispiele für Magmatite
Literatur
- Hans Cloos: Einführung in die Geologie. Lehrbuch, 503p. Gebrüder Borntraeger, Berlin 1963.
- Albert Streckeisen: Minerale und Gesteine. Hallwag-Taschenbuch, Bern-Stuttgart 1977.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Magmatisches Gestein – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Magmatische Gesteine und Magmatische Gesteinsbilder im Mineralienatlas
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