- Sankt-Johannes-Baptista-Kirche
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Die Sankt-Johannis-Baptista-Kirche ist eine evangelische Kirche in Groß Salze, Schönebeck (Elbe) im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Anfang des 15. Jahrhunderts beschloss man, eine Kirche bauen zu lassen. Am 29. August 1430 erfolgte die Grundsteinlegung auf der Westseite, um sich mit den Türmen eine Zufluchtsstätte im Kriegs- und Katastrophenfall zu schaffen. An der Kirche wurde über ein Jahrhundert lang gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Im Wesentlichen handelt es sich bei der Sankt-Johannis-Baptista-Kirche um eine spätgotische Hallenkirche. An den massiven Westbau mit seinen zwei Türmen schließt sich eine weite dreischiffige Halle mit polygonaler Apsis und einem hohen Dach an. Ein Brand zerstörte 1635 den größten Teil der ursprünglichen Inneneinrichtung, was die Neugestaltung des Kirchenraumes in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erforderte. Die Kirche besitzt eine reiche Innenausstattung im Barockstil. Damit besitzt die St.-Johannis-Kirche eine kultur- und kunsthistorische Einmaligkeit, die sie auch über die Landesgrenzen von Sachsen-Anhalt hinaus bedeutsam macht. Im Chorraum steht ein Hochaltar, der von den Bildhauern Giegaß aus Magdeburg und Wilhelm Schorigus d. J. aus Braunschweig sowie dem Wittenberger Kunstmaler Schröder geschaffen wurde.
Ausstattung
In den einzelnen Stockwerken des Hochaltars von 1665 werden wichtige Personen und Ereignisse der Heilsgeschichte dargestellt. Zu den größten Kostbarkeiten gehört die vom Hallenser Bildhauer Dreißigmark gestaltete Barockkanzel, die auf einer vergoldeten Palme ruht. Tobias Wilhelmi schuf mit der Chorschranke ein auffallendes Schnitzwerk. Wertvolle Epitaphien erinnern an die einst einflussreichen Familien der Stadt.
Die Kirche besaß in früherer Zeit vier Bronzeglocken im Geläut. Die älteste Kirchenglocke, die vom Turm ihre Stimme erklingen ließ, wurde um 1275 gegossen, als es die so genannte Pfännerkirche noch gar nicht gab. Sie gehörte vormals zur Dorfkirche von Esterhusen. Mit der Baufälligkeit dieses Gotteshauses holte man sie in die neue Kirche.
1635, mitten in der Zeit des 30jährigen Krieges, zerstörte ein Brand weitgehend die ursprüngliche Inneneinrichtung. Erhalten geblieben sind bis heute die beiden kleinen Schüleremporen und das wertvolle Altarkruzifix von 1550. Der Brand griff auch auf das Dach und die Türme über, sodass sogar die Glocken herunterstürzten.
Die Vorhalle mit Eingang besitzt einen sehr schönen Staffelgiebel in Backsteingotik. Heiligenfiguren und Ornamente bestimmen sein Aussehen. Besonders wertvoll ist über dem Eingangsportal das Kreuzigungsrelief mit seinem großen Symbolgehalt.
Türme sollten doppelt so hoch werden
Eine Chronik berichtet, dass die Türme doppelt so hoch werden sollten, höher als die des Magdeburger Doms. Aber der Erzbischof aus Magdeburg soll sein Veto eingelegt haben. Die Türme durften danach höchstens halb so hoch werden wie die der Bischofskathedrale. So blieben sie auch lange unvollendet und erst später (um 1550) setzte man die Renaissancespitzen auf.
Die Türme erhielten so eine Höhe von 52 m. In den Pyramiden befinden sich z.T. sehr gut erhaltene Räume der ehemaligen Türmerwohnung, die bis zum Jahre 1901 von einem Turmwächter besetzt war. Dort wurde inzwischen ein kleines Turmmuseum eingerichtet. Im Sommerhalbjahr finden regelmäßig Turmbesteigungen statt, in denen man vom 38,5 m hoch gelegenen Rundgang die Stadt besichtigen kann.
Weblinks
Führung durch die Johannis-Kirche
Quellen
- Freyer, Joachim; Kirchgemeinden des Landkreises Schönebeck (Hrsg.): Kirchen des Landkreises Schönebeck. Calbe: Grafisches Centrum Cuno, 2004
- Stadt Schönebeck (Hrsg.): 775 Jahre Schönebeck an der Elbe. Schönebeck: Druckerei Schlüter, 1997
52.0037511.72192Koordinaten: 52° 0′ 14″ N, 11° 43′ 19″ O
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