- Satz von Montel
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Der Satz von Montel (nach Paul Montel) ist ein Satz aus der Funktionentheorie. Er beschäftigt sich mit der Fragestellung, wann eine Funktionenfolge holomorpher Funktionen eine kompakt konvergente Teilfolge besitzt. In diesem Sinne ist er das Analogon zum Satz von Bolzano-Weierstraß für Zahlenfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Der Satz
sei eine Funktionenfolge, die auf dem Gebiet G holomorph und lokal gleichmäßig beschränkt ist.
Dann existiert eine kompakt konvergente Teilfolge .
(Dabei heißt die Folge lokal gleichmäßig beschränkt, wenn sie auf jeder kompakten Menge K gleichmäßig beschränkt ist, d.h. .)
Beweis
Für den Beweis des Satzes von Montel benötigt man zunächst folgendes Lemma:
Lemma
sei eine auf einem Gebiet G holomorphe und lokal gleichmäßig beschränkte Funktionenfolge. Die Menge liege dicht in G.
Dann ist kompakt konvergent.
Beweis (Lemma)
Wir wollen zeigen:
wobei B(z0,r) die offene Kreisscheibe mit Mittelpunkt z0 und Radius r bezeichnet.
Da die Funktionenfolge lokal gleichmäßig beschränkt ist, gilt:
Wähle .
Seien nun . Dann gilt (Cauchysche Integralformel):
Nun schätzt man das Integral durch die Länge der Kurve und das Maximum des Integranden ab (genaugenommen einer Abschätzung des Maximums):
Also gilt:
Nun liegt P dicht in G. Man kann also für jedes vorgegebene ε endlich viele pi aus P wählen, sodass die ε Umgebungen ganz B(z0,r) überdecken. (Da B(z0,r) kompakt ist, reichen endlich viele.) Hier wählen wir unser ε genau so, dass wir dann in Kombination mit der oberen Abschätzung genau erhalten.
pj sei das zu z nächstgelegene pi. Dann kann man mittels der oberen zwei Abschätzungen den ersten und letzten Summanden jeweils mit ε / 3 abschätzen. Da die fn ja auf den aj punktweise konvergieren, ist auch der mittlere Term (für hinreichend großes n) kleiner als ε / 3.
So erhalten wir:
Beweis (Satz von Montel)
Um das obere Lemma verwenden zu können, wählen wir zunächst eine abzählbare dichte Teilmenge des Gebietes G. (z. B.: Nur jene mit rationalen Real- und Imaginärteil)
Nun betrachten wir die Folge an der Stelle p1. Da die Folge lokal gleichmäßig beschränkt ist, folgt mit dem Satz von Bolzano-Weierstraß, dass eine Teilfolge existiert, sodass konvergiert. Wir bezeichnen diese Folge mit .
Nun kann man diese Funktionenfolge im Punkt p2 betrachten. Mit dem gleichen Argument wie oben erhält man, dass es eine im Punkt p2 konvergente Teilfolge gibt.
So definiert man induktiv die Funktionenfolgen .
Nun betrachtet man die Diagonalfolge . Diese konvergiert für alle nach dem Cantor'schem Diagonalfolge-Verfahren und ist daher nach dem Lemma auch kompakt konvergent auf dem Gebiet G.
Literatur
- E. Freitag, R. Busam: Funktionentheorie 1. Springer-Verlag, ISBN 3-540-31764-3.
Siehe auch
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