- Schifffahrtsgesellschaft Untersee & Rhein
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Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) hat ihren Sitz in Schaffhausen und ist eine Aktiengesellschaft. Sie betreibt einen fahrplanmässigen Schiffsverkehr auf dem Hochrhein und Untersee zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung und erste Jahre
Mit der Gründungs-Generalversammlung der Schweizerischen Dampfbootgesellschaft Untersee und Rhein am 19. Mai 1864 in Diessenhofen begann die Geschichte der Gesellschaft. Bereits im April und im Mai desselben Jahres wurden die beiden ersten Dampfboote Arenaberg und Rheinfall in Betrieb gesetzt. Gebaut wurden die beiden Schiffe von Escher Wyss & Cie in Zürich. 1913 folgte die Indienststellung der GD Schaffhausen, des letzten Dampfschiffes der URh (gebaut von den Gebrüdern Sulzer in Winterthur) 1936 wurde die Gesellschaft in Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein umbenannt. Im gleichen Jahr wurden die MS Arenenberg und die MS Munot in Betrieb genommen, die von der Bodan-Werft in Kressbronn am Bodensee gebaut worden waren. Die Schiffschale des MS Arenenberg war vollständig geschweisst, für die damalige Zeit sehr fortschrittlich. Hersteller der Schiffschale und des Antriebsmotors waren die Gebrüder Sulzer. Der Transport der Schale erfolgte mittels Tieflader in einem Strassentransport.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs hielt die GD Schaffhausen zusammen mit der GD Hohenklingen (in Betrieb von 1870 bis 1957) den Bedarfsverkehr zwischen Schaffhausen und der provisorischen Endstation Gottlieben (der Konstanzer Seerhein durfte während des Krieges nicht befahren werden) aufrecht. Aufgrund der Kohleknappheit wurden die Schiffe mit Holz aus angelegten Depots befeuert.
Umbau der Flotte
Seit der Weltkriegszeit hat sich die Flotte der Gesellschaft stark verändert. 1956 wurde die MS Kreuzlingen (Bodan-Werft, Sulzer) in Dienst gestellt, ein Jahr später kam die MS Stein am Rhein (Bodan-Werft, Sulzer) hinzu. 1965 nahm die MS Thurgau ihren Dienst auf, außerdem wurde das Rundfahrtenboot Ursula von der Duisburger Hafenverwaltung angekauft. Ein Meilenstein für die Entwicklung der Gesellschaft war 1970 die Indienststellung der MS Schaffhausen, dem Flaggschiff der Reederei, gebaut von der Bodan-Werft. Als erstes Schiff auf dem Bodensee erhielt es Schottel - Ruderpropeller. Die Hauptmotoren lieferte MWM (Motorenwerke Mannheim). Die MS Schaffhausen, mit einer Länge von 50 Metern und einer Tragkraft von 700 Personen, war das grösste Schiff der URh-Flotte. Von allen Schweizer Schiffen auf dem ganzen Bodensee hatte es die grösste Tragkraft. 1983 folgte die Indienststellung der neuen MS Arenenberg (Bodan-Werft, MWM), 1998 die neue MS Munot. Außer Dienst gestellt wurden in dieser Zeit der Raddampfer Hohenklingen 1957, sowie zehn Jahre später, trotz heftiger Proteste aus der Bevölkerung und Rettungsversuchen das letzte Dampfschiff des Bodensees, die GD Schaffhausen. 1983 kam es zur Verschrottung der alten MS Arenenberg von 1936 und dem Verkauf des MB Ursula. Die alte MS Munot wurde 1998 an den Holländer Jan Hofstra verkauft, der das Schiff restauriert im Originalzustand in Holland betreibt. 2001 wurde die MS Kreuzlingen an die EPH Nautic AG verkauft. Standort des Schiffes ist seitdem das ehemalige Kloster St. Katharinental. Obwohl der Verwaltungsrat im Jahr 1997 beschloss, die Schwesternschiffe Stein am Rhein und Kreuzlingen für 1,5 Millionen Franken zu renovieren, versickerte das Geld aus dem Verkauf im Bau der neuen Munot. Schliesslich musste die Kreuzlingen für die Renovation der Stein am Rhein verkauft werden.
2005 übernahmen die Schaffhauser Verkehrsbetriebe die operative Führung der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein.
Streckennetz
Zwischen April und Oktober verkehren täglich mehrerer Kursschiffe in beiden Richtungen zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen. Es werden folgende Stationen angefahren: Schaffhausen, Büsingen am Hochrhein, Diessenhofen, Stein am Rhein, Öhningen, Mammern, Wangen, Hemmenhofen, Steckborn, Gaienhofen, Berlingen, Mannenbach, Reichenau (Insel), Ermatingen, Gottlieben, Konstanz und Kreuzlingen.
Hoch- und Niederwasser können den Schiffsverkehr beeinträchtigen oder sogar ganz zum Erliegen bringen. Bei Hochwasser ist die Holzbrücke bei Diessenhofen ein unpassierbares Hindernis. Die Fahrgäste müssen dann jeweils die Brücke zu Fuss umlaufen und auf ein anderes Schiff umsteigen.
Flotte
Die folgenden Schiffe gehören zur aktuellen Flotte (Stand 2006):
- MS Schaffhausen
- MS Munot
- MS Arenenberg
- MS Thurgau
- MS Stein am Rhein
- MS Konstanz
Die Werft befindet sich in Langwiesen.
Weblinks
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