Schlacht von Baecula

Schlacht von Baecula

Die Schlacht bei Baecula fand im Jahr 208 v. Chr. zwischen dem Römischen Reich und Karthago während der Punischen Kriege statt. Die Anführer waren Cornelius Scipio auf der Seite Roms und Hasdrubal für Karthago. Die Römer gewannen die Schlacht.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Durch die Einnahme Cartagenas zerschnitt Scipio der Ältere die Verbindung zwischen Spanien und dem Mutterland der Karthager. Allerdings waren die drei punischen Heere, die das Land beherrschten, noch intakt. Unter Zurücklassen einer Besatzung in Cartagena war Scipio beim Nahen des Winters in sein Quartier bei Tarragona gezogen. Auf dem Rückweg bereits konnte er die ersten Früchte seines Krieges und des Verhaltens gegenüber den Gefangenen und den Geiseln ernten. Als erster schloss sich Edeko an, vermutlich der Anführer der Edetaner, die an der Küste zwischen Jucar und Ebro siedelten. Für die Karthager noch gravierender war der Abfall von Indibiles und Mandonius, zwei Fürsten der Ilergeten, die zwischen Aragon und dem Hochland von Andalusien beheimatet waren.

Hasdrubal musste mit ansehen, wie einer seiner Bundesgenossen nach dem anderen ihn verließ und seine Streitkräfte in dem Maße abnahmen, wie die der Römer wuchsen. Er zog daraus den Schluss, so rasch wie möglich die Schlacht zu suchen, sollte er daraus nicht als Sieger hervorgehen, so sein Hintergedanke, dann wollte er um sich und die Reste seiner Armee so viel Celtiberer wie möglich sammeln und zu seinem Bruder nach Italien eilen. Auch Scipio suchte das Gefecht. Er verließ sein Winterquartier bei Tarragona Anfang des Frühjahrs, gestärkt durch die vielen neuen Bündnisse.

Die Schlacht

Der Zusammenstoß fand bei Baecula Bailen statt, etwa 40 Kilometer nördlich von Jaén, am rechten Ufer des Guadalquivir, dort hatte Hasdrubal Barkas Stellung bezogen, um dem Römer den Zugang zur Baetika (dem heutigen Andalusien) zu versperren. Die solide Stellung, die der Karthager eingenommen hatte, ließ Scipio zunächst zögern. Dann überwogen die Bedenken, Mago und Hasdrubal, der Sohn des Gisko, hätten Zeit, zu Hilfe zu kommen, wenn er untätig warten würde, und so nahm er den Kampf auf. Hasdrubal hatte seine Truppen noch nicht in Schlachtordnung aufgestellt, da wurde bereits seine rechte Seite von Laelius und seine linke von Scipio selbst bedrängt. Der Bruder Hannibals zog sich zurück rettete die Kriegskasse und marschierte samt Elefanten und den Resten seines Heeres Richtung Tagus-Tal. Von da aus gelangte er nach Kastilien, dann durch Navarra zu den Pyrenäen. Scipio, der das Eintreffen der beiden anderen karthagischen Heere befürchtete, verzichtete auf eine Verfolgung. Der Sieg bei Baecula öffnete Scipio den Weg zum unteren Tal des Guadalquivir, wohin er zwei Jahre später ziehen würde.

Folgen

Unmittelbar hatte die Schlacht zur Folge, dass sich der Bündnisprozess, der mit der Einnahme Cartagenas in Gang gekommen war, vollendete. Die celtiberischen Fürsten, die sich dem römischen Heerführer anschlossen, erwiesen ihm die Ergebenheitsbezeigungen wie vordem den Barkiden: Sie nannten ihn König. Dies brachte Scipio gegenüber dem römischen Senat in größere Schwierigkeiten, denn seit Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. war die Republik vor allem auf dem odium regni begründet, der tiefsitzenden Aversion gegen das Königtum.

Literatur

  • Livius XXVII 17-20

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