Schleifkottenbahn

Schleifkottenbahn
Schleifkottenbahn im Netz der Wuppertalbahnen

Die sogenannte Schleifkottenbahn ist der noch erhaltene etwa 7 Kilometer lange östlichste Abschnitt der ehemaligen Wuppertalbahn zwischen dem Halveraner Ortsteil Oberbrügge und der Kleinstadt Halver.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Schleifkottenbahn ist eine eingleisige Normalspurbahn im westfälischen Landkreis Märkischer Kreis. Sie zweigt im heute im Personenverkehr nicht mehr bedienten Bahnhof Oberbrügge von der Volmetalbahn ab und steigt bis zum Kulturbahnhof Halver stetig an. Von dem ehemaligen Bahnhof Ehringhausen ist noch die Bahnsteigkante erhalten. Neben Einschnitten, Dämmen und kleineren Brücken ist der 304 Meter lange Sticht-Tunnel das wichtigste Kunstbauwerk der Bahnlinie. Der heutige Endbahnhof Halver wird derzeit zu einem Güterumschlagplatz ausgebaut.

Geschichte

Der Abschnitt Oberbrügge-Halver-Anschlag-Radevormwald und der Abzweig Anschlag-Wipperfürth wurden am 30. Juni 1910 eröffnet. Damit verlor die Schmalspurbahn Halver - Schalksmühle (Hälvertalbahn) der Kreis Altenaer Eisenbahn ihre Bedeutung. Bereits am 30. Mai 1964 erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs der Schleifkottenbahn.
Die Bahnlinie wurde nur noch gelegentlich im Ausflugsverkehrs befahren, ab den 80er Jahren regelmäßig zur Halveraner Kirmes durch den "Bürgerverein zur Förderung des Schienenverkehrs" (BFS). Durch die Aktivitäten des BFS kam die Strecke für einige Jahre wieder ins Kursbuch der DB. Vom BFS wurde auch der Name "Schleifkottenbahn" geprägt, weil die Strecke am "Herweger Schleifkotten" vorbeiführt. Im Mai 1995 wurde auch der Güterverkehr zwischen Oberbrügge und Halver eingestellt.
Ende 2000 erhielt die Schleifkottenbahn GmbH die behördliche Genehmigung für einen Eisenbahnbetrieb und erwarb daraufhin die Bahnstrecke.

Zukunft

Der heutige Eigentümer, die Schleifkottenbahn GmbH, ist bestrebt möglichst kurzfristig auf der Bahnlinie wieder einen Güterverkehr einzurichten und diesen, aufgrund neuer innovativer Technologien wie z. B. dem Einsatz von Mehrwegfahrzeugen, die sowohl auf Gleisanlagen als auch Straßen verkehren können, oder mit einem neuartigen und aufgrund seiner Vereinfachung kostengünstigem Containerterminals, wirtschaftlich betreiben zu können.

Falls der Betrieb der Schleifkottenbahn als Teststrecke für die neuen Mehrwegfahrzeuge nicht genehmigt werden sollte, strebt der Besitzer an, die Strecke als Teil einer neuen Stadtbahnstrecke zu betreiben, die mit der Volmetalbahn verbunden ist. [1] [2]

Mittlerweile haben die Schleifkottenbahn GmbH, die Stadt Halver und die Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG) einen Vertrag geschlossen. Laut Sprecher Klaus Westensee der "Schleifkottenbahn GmbH" besteht nun dadurch die Möglichkeit die Strecke als Versuchsanlage im privaten Besitz zu betreiben. Ohne Auflagen der Bahnbetriebsordnung sollen nun Züge bzw. automatisch gesteuerte Kabinen bis zu 80 km/h auf der Strecke verkehren. Die Bahnvisionäre der Schleifkottenbahn GmbH wollen damit beweisen, dass auch Nebenbahnstrecken heutzutage wieder rentabel betrieben werden können. Wenn die Strecke wieder befahren würde, würden lt. Klaus Westensee auch die Menschen wieder zu den bestehenden Bahnhöfen kommen und in die Bahn steigen. Automatische Kabinen gäbe es auch schon auf der H-Bahn in Dortmund oder bei Hochhaus-Aufzügen. Diese würden sich auch nach Bedarf bei Knopfdruck in Bewegung setzen. Mit Serienteilen aus dem Autobau sollen die Module der Kabinen kostengünstig gebaut werden können. Ab dem 1. August 2011 ist die Betreibung der 5 km langen Strecke zwischen Halver und Halver-Oberbrügge als Pionierstrecke für automatischen Personennahverkehr auf der Schiene damit möglich geworden. Durch die Gestaltung der Strecke soll auch eine Anbindung nach Lüdenscheid interessant werden. Eine Anbindung der Strecke an die Volmetalbahn soll in Oberbrügge erfolgen. Bis 2013 soll auch der Oberbau der Volmetalbahn fertiggestellt worden sein und es soll auch dort wieder Personennahverkehr geben.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel aus "Der Westen" vom 31. Juli 2011 [1]
  2. come-on.de vom 8. Januar 2011 [2]
  3. Artikel "Neue Ideen für alte Bahngleise" aus der Zeitung "Westfälische Rundschau" vom 1. August 2011

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